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09.07.2012 - ADAC Motorsport

Nürburgring - ADAC verwundert über Äußerungen der Pächter

Mit großer Verwunderung nimmt der ADAC zur Kenntnis, dass sich die Pächterin des Nürburgrings, die Nürburgring Automotive GmbH (NAG), noch für die „ihr anvertrauten Anlagen“ auch in 2013 verantwortlich fühlt. Die Landesregierung Rheinland-Pfalz hatte den Pachtvertrag mit der NAG zum 7. Februar 2012 gekündigt. Verpächter und Pächterin hatten zudem gemeinsam angekündigt, den Pachtgegenstand Ende Oktober 2012 herausgeben zu wollen.

Die Aussage der NAG-Gesellschafter, dass man durch die gemeinsame Erarbeitung eines Vertrages die angemahnte Planungssicherheit schnell und pragmatisch hätte schaffen können und die Verträge längst unterschrieben sein könnten, ist im höchsten Maße unseriös und irreführend. Nach wie vor besteht die vom ADAC bemängelte erhebliche Rechtsunsicherheit, da die Nürburgring GmbH (NG) den zwischen einem Veranstalter und der NAG ausgehandelten Verträgen eben nicht ihre Zustimmung erteilt. Dies hat die NG im Einvernehmen mit der Landesregierung dem ADAC im Mai 2012 klar und eindeutig in schriftlicher Form zum Ausdruck gebracht. Dabei wurde eine Erfüllungsübernahmeerklärung für von der NAG ausgehandelte Verträge zurückgewiesen. Eine anderslautende Erklärung der Landesregierung liegt dem ADAC nicht vor.

„Den ADAC mitverantwortlich für den Bau überdimensionierter Gebäudeanlagen am Ring zu machen, ist eine neue Variante der Legendenbildung durch die NAG-Gesellschafter“, sagt Peter Meyer, Präsident des ADAC. Diese hatten die vom ADAC Nordrhein gemeldeten Besucherzahlen des ADAC Zurich 24h-Rennens dafür angeführt.
Die Anzahl der verkauften Tickets (Tages- oder 3-Tages-Ticket) bzw. Campingkarten an der Rennstrecke ist nur eine Basiszahl für die Berechnung der tatsächlichen Besucherzahlen einer mehrtägigen Motorsportveranstaltung. Die vom ADAC veröffentlichten Besucherzahlen sind eine Addition der Besuche an allen Veranstaltungstagen auf der gesamten Rennstrecke inklusive der Nordschleife. Dies wurde nie anders kommuniziert.
Zudem widerspricht sich die NAG in ihrem veröffentlichten Zahlenspiel. So spricht sie beispielsweise von 49.048 Eintrittskarten und 16.418 Campingkarten, behauptet aber gleichzeitig, dass 100.000 Menschen den Ringboulevard besucht hätten.

Bei solchen Aussagen zeigt sich erneut, wie weit die beiden verantwortlichen Gesellschafter vom eigentlichen Motorsport und seinen Veranstaltungen entfernt sind.

Der ADAC hat schriftlich und jederzeit nachweisbar vor dem kostenintensiven Bau der Gebäude am Nürburgring gewarnt. Vielmehr hat der Club auf die Finanzierung zur Ertüchtigung der Rennstrecke hingewiesen. Dass der ADAC und seine Regionalclubs bei einer Großveranstaltung wie dem ADAC Zurich 24h-Rennen durch geschickte Positionierung und ständige Steigerung der Wertigkeit dieser Motorsportveranstaltung zur Auslastung eines ansonsten menschenleeren Ringboulevards sorgten, sollte die NAG eigentlich erfreuen.
Motorsport in der strukturschwachen Eifelregion nur unter reinem Ertragsdenken zu sehen, zeigt schließlich das wahre Gesicht der Gesellschafter der gekündigten NAG und unterstreicht, dass sich die Motorsportstätte wirklich sinnvoll nur als öffentlich-rechtliche Strukturförderungsgesellschaft betreiben lässt.
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