- Zweiter Saisonsieg für Lomko in der ADAC Formel 4
- Bernier und Geburtstagskind Seppänen komplettieren das Podium
- Edgar baut Tabellenführung auf 30 Punkte aus
DEKRA Lausitzring II - Rennen 1
Datum: 31. Oktober 2020
Wetter: Nass, 14°C
Streckenlänge: 4570 m
Top 3 Rennen 1: 1. Vladislav Lomko (RUS) 2. Victor Bernier (FRA) 3. Elias Seppänen (FIN)
Viele Ausrutscher, tolle Überholmanöver und ein abgeklärter Sieger: Im bislang spektakulärsten Rennen des Jahres hat Vladislav Lomko (15, US Racing) den schwierigen Bedingungen auf dem DEKRA Lausitzring getrotzt und seinen zweiten Saisonsieg in der ADAC Formel 4 gefeiert. Der Russe setzte sich auf feuchter Strecke und bei immer wieder auftretendem Nieselregen gegen Victor Bernier (16, Frankreich, R-ace GP) und Geburtstagskind Elias Seppänen (17, Finnland, US Racing) durch. Der Meisterschaftsführende Jonny Edgar (16, England, Van Amersfoort Racing) wurde Siebter und hält weiter klar Kurs auf den Titelgewinn. Er baute seinen Vorsprung auf Teamkollege Jak Crawford (15, USA), der hinter Edgar auf dem achten Platz landete, auf 30 Punkte aus. Die beiden weiteren Läufe des Wochenendes stehen am Sonntag auf dem Programm. SPORT1 überträgt die Rennen der Highspeedschule im TV, online sind sie im Livestream auf SPORT1.de, YouTube.com/adac, der Facebook-Seite der ADAC Formel 4 und auf adac.de/motorsport zu sehen.
„Das Rennen war ziemlich hart, es gab viele unerwartete Momente. Aber das Rennen war cool für mich, ich denke nicht, dass ich etwas hätte besser machen können. Ich habe es wirklich genossen“, sagte Rennsieger Lomko: „Morgen soll es regnen und da hoffe ich auf dasselbe Ergebnis.“
Polesetter Seppänen, der von seinem Team mit einem Geburtstagsständchen an der Strecke begrüßt worden war, erwischte auf nasser Strecke keinen guten Start und musste die Führung an seinen Teamkollegen Tim Tramnitz abgeben. Der 15-Jährige aus Hamburg kam vom dritten Startplatz aus perfekt weg. Dahinter blieb es zunächst ruhig, das Feld reihte sich auf. Joshua Dürksen (17, Berlin, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.) verteidigte seinen dritten Platz gegen Lomko. In der zweiten Runde verlor Tramnitz, der sich zu diesem Zeitpunkt bereits deutlich abgesetzt hatte, in Kurve sechs die Kontrolle über sein Auto und drehte sich. Dadurch fiel der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport auf den siebten Platz zurück. Seppänen übernahm die Führung, dicht gefolgt von Dürksen.
Der Berliner, der selbst erst am Dienstag seinen 17. Geburtstag gefeiert hatte, hatte für Seppänen keine Geschenke übrig und setzte sich eine Runde später mit einem tollen Manöver an die Spitze. Kurz darauf erwischte es Seppänen in Kurve sieben, die viele Fahrer vor große Herausforderungen stellte. Der Finne rutschte von der Strecke und kam vor Tramnitz auf dem sechsten Platz wieder zurück. Dahinter fuhren Edgar und Crawford zunächst ein unspektakuläres Rennen, ehe auch der US-Amerikaner einen kleinen Fahrfehler beging und von der Strecke abkam.
In der Schlussphase sah Dürksen bereits wie der sichere Sieger aus, doch die verflixte siebte Kurve erwischte auch ihn. Acht Minuten vor Rennende kam er in den Dreck und fiel aus den Podestplätzen heraus. Kurz zuvor hatte bereits Lomko den zu diesem Zeitpunkt Zweitplatzierten Bernier überholt, wodurch der Russe nach Dürksens Ausritt die Führung übernahm. Die brachte Lomko mit knapp fünf Sekunden Vorsprung souverän ins Ziel und bejubelte seinen zweiten Saisonerfolg. Seinen Premierensieg hatte er bei ebenfalls schwierigen Bedingungen auf dem Nürburgring gefeiert.
Dürksen belegte den vierten Rang vor Oliver Bearman (15, England, US Racing) und Kirill Smal (15, Russland, R-ace GP). Dahinter folgten die beiden Red-Bull-Junioren Edgar und Crawford. Tramnitz wurde nach einem weiteren Ausritt Neunter. Die Punkteränge komplettierte der Israeli Roee Meyuhas (20, R-ace GP).
Edgar zeigte sich nach dem Rennen vor allem damit zufrieden, auf der Strecke geblieben zu sein. „Die ersten Runden waren wirklich schwierig, so viele Fahrer sind von der Strecke abgekommen. Ich wollte einfach nur auf der Bahn bleiben so gut es geht. Es war wirklich hart“, schilderte Edgar sein Rennen. Beim Saisonauftakt in der Lausitz Anfang August hatte der Brite zwei Rennen gewonnen, beide Male unter trockenen Bedingungen. Entsprechend hofft Edgar für die Läufe am Sonntag auf Hilfe von oben. „Es wäre schön, wenn es morgen trocken wäre. Am ersten Wochenende waren wir hier im Trockenen stark, aber an diesem Wochenende ist noch keiner im Trockenen gefahren. Das wäre ziemlich interessant“, sagte er. Seine Ausgangsposition könnte aber kaum schwieriger sein. Das zweite Rennen am Sonntagmorgen (09.30 Uhr) nimmt Edgar aus der letzten Startreihe in Angriff. Der dritte Lauf folgt um 12.30 Uhr.
Weitere Stimme zur ADAC Formel 4
Elias Seppänen (Dritter, US Racing): „Der dritte Platz ist nicht das beste Ergebnis. Ich hatte keinen guten Start, hatte durchdrehende Räder und Tim konnte mich überholen. Dann hat er einen Fehler gemacht, ich bin in Führung gegangen und bin dann selbst von der Strecke abgekommen. Dadurch bin ich auf den sechsten Platz zurückgefallen, konnte mich dann aber wieder auf den dritten Platz vorarbeiten. Ich denke, es hätte besser laufen können, aber es war mein Fehler und das Ergebnis ist dann noch okay.“