- Der Franzose könnte sich schon am vorletzten Rennwochenende zum Champion krönen
- Nach dem Formel-1-Gastspiel: ADAC Formel 4 kehrt zum Hockenheimring zurück
- Pourchaire geht mit einem „guten Gefühl“ ins Wochenende
Fällt die Meisterschaftsentscheidung in der ADAC Formel 4 bereits an diesem Wochenende (13. bis 15. September) in Hockenheim? Tabellenführer Théo Pourchaire (16, Frankreich, US Racing CHRS) hat jedenfalls bereits am vorletzten Rennwochenende seinen ersten Matchball – die Konkurrenz gibt sich aber längst noch nicht geschlagen. Vorhang auf für das sechste Rennwochenende der ADAC Formel 4, das wie gewohnt von SPORT1 live im TV übertragen wird. Zudem sind die Rennen online im Livestream auf adac.de/motorsport, youtube.com/adac und auf der Facebookseite der ADAC Formel 4 zu sehen.
„Es ist eine extra Motivation, dass ich schon an diesem Wochenende Meister werden kann. Ich kann die Tabelle lesen und natürlich auch rechnen – aber es sind noch zwei Rennwochenenden zu fahren“, sagte Pourchaire, der nach fünf Rennwochenenden 53 Punkte vor seinem ersten Verfolger, Arthur Leclerc (18, Monaco, US Racing CHRS), liegt. „Ich mache mir gar keinen Druck. Ich habe Zeit, es gibt ja auch noch drei Rennen auf dem Sachsenring. Mein Ziel ist, an diesem Wochenende so gut wie möglich abzuliefern.“
Die Rechnung ist einfach: Da an einem Rennwochenende maximal 75 Punkte (jeweils 25 pro Sieg) zu holen sind, muss Pourchaire seinen Vorsprung entsprechend vergrößern, um vorzeitig die Nachfolge von Lirim Zendeli (19, Bochum, US Racing CHRS) anzutreten. Möglich ist es also, doch Pourchaire möchte sich mit diesen Gedankenspielchen nicht belasten.
„Ich habe sehr gute Erinnerungen an Hockenheim. Es ist ein tolles Gefühl, dorthin zurückzukehren, nachdem wir im Juli bereits gemeinsam mit der Formel 1 hier gefahren sind“, sagt der 16-Jährige, der damals die Plätze zwei und drei einfuhr: „Das war ein sehr gutes Wochenende für mich, an dem ich meine erste Pole Position in der ADAC Formel 4 geholt habe und außerdem noch zweimal aufs Podium fahren konnte. Ich hoffe natürlich, die Rennen zu gewinnen – ich gehe zuversichtlich und optimistisch ins Wochenende.“
Doch auch die Verfolger wittern ihre Chancen, allen voran Arthur Leclerc, der jüngere Bruder des Formel-1-Shootingstars Charles Leclerc. Der 18-Jährige hatte beim ersten Hockenheimwochenende vor der großen Kulisse der Formel 1 seinen ersten Sieg in der ADAC Formel 4 gefeiert. Danach ließ er einen zweiten Platz in Zandvoort und einen dritten auf dem Nürburgring folgen. „Für mich geht es vor allem darum, möglichst fehlerfrei zu fahren“, sagt Leclerc junior: „Ich möchte sauber durch die Rennen kommen und die gute Arbeit des Teams zurückzahlen. Dann sehen wir, wohin die Reise geht.“
Insgesamt dominiert US Racing CHRS in dieser Saison das Geschehen. Das Team, das 2018 alle drei Titel (Fahrer, Rookie und Mannschaft) abgeräumt hat, ist auch 2019 ganz weit vorne. Auch Roman Stanek (15, Tschechien) und Alessandro Ghiretti (17, Frankreich), die die Plätze drei und vier belegen, fahren für den Kerpener Rennstall von Ralf Schumacher und Gerhard Ungar. Auf Platz fünf folgt Red-Bull-Junior Dennis Hauger (16, Norwegen), der für Van Amersfoort Racing fährt. „Leider hatte ich in dieser Saison hier und da einfach Pech und schlechte Ergebnisse“, sagt der Norweger, der 68 Punkte Rückstand auf Théo Pourchaire hat: „Théo ist schon ein gutes Stück voraus, aber ich habe ja nichts mehr zu verlieren. Also werde ich jetzt die Rennen Schritt für Schritt angehen.“
Pourchaire hat bislang drei Rennen gewonnen, sein großer Trumpf ist aber seine Konstanz. Nur im vierten Saisonrennen auf dem Red Bull Ring verpasste er die Punkte, ansonsten sammelte er fleißig Zähler um Zähler. „Ich kann das Risiko meist gut abschätzen und fahre mit Auge“, erklärt Pourchaire: „Aber hier und da ist auch etwas Glück dabei gewesen – und entschieden ist die Meisterschaft noch lange nicht.“
Das gilt auch für die Entscheidungen in der Teamwertung und bei den Rookies. Bei den Teams liegt US Racing CHRS (383 Punkte) vor Van Amersfoort Racing (315) und dem Prema Powerteam (260) an der Spitze. Bei den Rookies führt Roman Stanek (296 Punkte) vor Paul Aron (15, Estland, Prema Powerteam), der 229 Punkte auf dem Konto hat. Auch in diesen beiden Wertungen könnten am vorletzten Rennwochenende Vorentscheidungen fallen.