- Arthur Leclerc fährt in der ADAC Formel 4, Bruder Charles für Ferrari in der Formel 1
- Der jüngere Bruder von Charles Leclerc: „Ich konzentriere mich auf meine Saison“
- Arthur Leclerc ist Sauber-Junior und startet im Team von Ralf Schumacher
München. Wenn sein Bruder Charles (21) von den Erlebnissen aus der Formel 1 erzählt, hört Arthur Leclerc (18) ganz genau zu. Kein Wunder – schließlich ist der fast drei Jahre ältere Charles schon dort angekommen, wo Arthur eines Tages landen möchte. In der Formel 1 – der Königsklasse des Motorsports. „Klar ist es ein Traum, eines Tages in der Formel 1 zu fahren“, sagt Arthur Leclerc vor dem Highlight des Jahres an diesem Wochenende, wenn die ADAC Formel 4 im Rahmenprogramm des Mercedes-Benz Großer Preis von Deutschland fährt – und somit die beiden Leclerc-Brüder vereint sind: „Aber ich konzentriere mich voll und ganz auf die Gegenwart und darauf, in Hockenheim bestmöglich abzuschneiden und viele Punkte für die Meisterschaft zu sammeln.“
Bis also eines Tages vielleicht ein zweiter Leclerc in der Formel 1 an den Start geht, ist für den 18-Jährigen noch viel zu tun. „Es ist ein langer Weg, ein guter Fahrer zu werden. Es ist harte Arbeit. Charles arbeitet immer und versucht immer etwas zu finden, was ihn besser macht“, sagt Arthur Leclerc, der momentan seine erste Saison in der ADAC Formel 4 absolviert. Dennoch ist Leclerc junior der Königsklasse an diesem Wochenende bereits ganz nah – die ADAC Formel 4 fährt im Rahmenprogramm des Mercedes-Benz Großer Preis von Deutschland auf dem Hockenheimring und absolviert zwei Rennen am Samstag (17.00 Uhr) und Sonntag (10.25 Uhr), SPORT1 überträgt beide Rennen live.
Der 18-Jährige startet für das Team US Racing CHRS, das vom ehemaligen Formel-1-Pioten Ralf Schumacher und Gerhard Ungar geleitet wird – und das im vergangenen Jahr in der ADAC Formel 4 sowohl den Fahrer- als auch den Team- und den Rookietitel abgeräumt hat. „Sie haben viel Erfahrung, ich kann eine Menge von ihnen lernen“, sagt Leclerc: „Sie sind immer da für mich und unterstützen mich.“
2018 fuhr der Monegasse in der französischen Formel 4, mit zwei Siegen und sechs weiteren Podiumsplatzierungen aus 21 Rennen beendete er die Saison als Fünfter. Schritt für Schritt und mit Bedacht soll es nach oben gehen. Und die Richtung stimmt schon einmal. Nach sechs Rennen ist Leclerc Dritter in der Gesamtwertung mit sieben Zählern Rückstand auf Theo Pourchaire und Niklas Krütten, die gleichauf an der Spitze liegen. Natürlich ist es noch früh in der Meisterschaft, und doch hat Leclerc bereits bewiesen, dass er in diesem Jahr bei der Titelvergabe ein Wörtchen mitreden wird. „Bislang läuft es gut. Wenn ich im Auto sitze, lerne ich jedes Mal etwas dazu“, erzählt Leclerc: „Hier und da hätte ich schneller sein können – wir müssen schauen, dass wir alles unter einen Hut bringen, um richtig schnell zu sein.“
Im Feld der ADAC Formel 4 ist der Monegasse der Fahrer mit dem wohl größten Namen. Klar, dass viele Augen auf ihn gerichtet sind, wenn Leclerc seine Runden dreht. Doch diesen Druck und die hohe Erwartungshaltung empfindet der 18-Jährige nicht als störend: „Wenn ich im Auto bin, konzentriere ich mich zu 100 Prozent auf meine Aufgabe. Ich denke nicht daran, sondern nur, wie und wo ich mich verbessern kann.“ Das große Ziel Formel 1 hat er stets vor Augen. "Es ist noch ein langer Weg für mich. Ich konzentriere mich auf meine Saison und darauf, in der Meisterschaft gut abzuschneiden. Dann sehen wir, wohin es für mich geht“, sagt Leclerc.
Seit April dieses Jahrs steht Leclerc nun bei Sauber unter Vertrag. Dort ist er Teil des Junior-Teams. In dem Schweizer Team, das in der Formel 1 mittlerweile als Alfa Romeo Racing startet, machte auch Arthurs Bruder Charles die ersten Schritte in der Formel 1. Mittlerweile fährt er bei der großen Scuderia Ferrari an der Seite des viermaligen Weltmeisters und ADAC Formel 4-Schirmherrs Sebastian Vettel. Und das mit Erfolg: Bereits fünfmal landete er bislang auf dem Podium und ist Fünfter in der Gesamtwertung.
„Das ist ein ernsthaftes Programm, das mit einem F1-Team verbunden ist - mein Bruder war ja auch bis 2018 bei Sauber. Deshalb bedeutet mir diese Gelegenheit sehr viel", sagt Leclerc junior. Frédéric Vasseur, der Chef des Formel-1-Teams von Sauber, schaut jedenfalls schon genau hin, wie es dem jüngeren Leclerc ergeht. „Er hat schon bewiesen, dass er talentiert und motiviert ist“, sagt er: „Durch die Rennen auf internationaler Ebene wird er die nächste Stufe erreichen.“ Vasseur weiß, wovon er spricht – er ist bereits seit Jahrzehnten im Motorsport aktiv und hat selbst über viele Jahre im Nachwuchsbereich gearbeitet.