- Hanses auch im zweiten Rennen auf der Pole – Wishofer bester Rookie
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Armstrong verkürzt Rückstand auf Vips – 6,5 Punkte liegen zwischen beiden
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Kim-Luis Schramm steht im dritten Rennen auf Startplatz eins
Hohenstein-Ernstthal. Julian Hanses (20, Hilden, US Racing) hat seinen zweiten Saisonsieg in der ADAC Formel 4 gefeiert und seine starke Leistung aus dem Training und dem Qualifying auch im Rennen bestätigt. Der 20-Jährige setzte sich vor seinem Teamkollegen Fabio Scherer (18, Schweiz) und Meisterschaftsanwärter Marcus Armstrong (17, Neuseeland, Prema Powerteam) durch. Durch den Podiumsplatz von Armstrong spitzt sich der Titelkampf in der ADAC Formel 4 weiter zu, der Tabellenzweite aus Neuseeland verkürzte seinen Rückstand auf Tabellenführer Juri Vips (17, Estland, Prema Powerteam), der auf Rang fünf ins Ziel kam, auf 6,5 Punkte. Bester Rookie war Mick Wishofer (17, Österreich, Lechner Racing), der Zwölfter wurde.
Hanses, der auch im zweiten Rennen am Sonntag (ab 9.20 Uhr, live bei SPORT1+) auf der Pole Position stehen wird, jubelte ausgelassen über den Sieg. „Das war grandios, ein extrem tolles Rennen. Ich bin am Start nicht so gut weggekommen. Dann war das Glück auf meiner Seite mit dem Restart“, sagte der Hildener: „Unser Speed heute war grandios, ich war meinen Hintermännern stark überlegen, konnten ihnen extrem gut wegfahren. Es ist alles so gelaufen, wie es geplant war.“
Hinter dem Spitzentrio folgte Rookiemeister Nicklas Nielsen (20, Dänemark, US Racing), der das starke Ergebnis von US Racing abrundete. Als Fünfter kam Spitzenreiter Juri Vips ins Ziel, damit behauptete der Este seine knappe Führung in der Gesamtwertung vor Marcus Armstrong: Dort liegt er mit 192, 5 Punkten vorne, Armstrong weist 186 Zähler auf. Felipe Drugovich (17, Brasilien, Van Amersfoort Racing), im ersten Rennen Siebter, folgt mit 165,5 Punkten als Dritter.
Sechste wurde Sophia Flörsch (16, Gründwald, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.) vor Drugovich, Frederik Vesti (15, Dänemark, Van Amersfoort Racing), Lirim Zendeli (17, Bochum, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.) und Kim-Luis Schramm (21, Wümbach, US Racing), der als Zehnter zugleich die Pole Position für das dritte Rennen am Sonntag holte. Dort startet die Top Ten in umgekehrter Reihenfolge.
Im ersten Rennen erwischte Hanses zunächst keinen guten Start, und Armstrong zog gleich zu Beginn vorbei. Weil es im hinteren Teil des Feldes zum Kontakt zwischen Oliver Söderström (19, Schweden, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.), Laurin Heinrich (15, Kürnach, Team Laurin Heinrich), und Charles Weerts (16, Belgien, Motopark) kam, wurde das Rennen unter roter Flagge abgebrochen. Der Neustart erfolgte hinter dem Safety Car, und Hanses ließ sich die Führung diesmal nicht nehmen. Stattdessen zog der Hildener schnell davon, während dahinter Armstrong versuchte, Scherers Angriff abzuwehren.
Etwas weiter hinten lieferten sich auch Sophia Flörsch und Felipe Drugovich ein packendes und intensives Duell, derweil arbeitete sich Juri Vips stark durchs Feld. Auch weil sich die Verfolger duellierten, konnte sich Hanses vorne immer weiter absetzen. Den spannenden Zweikampf um Rang zwei entschied letztlich Fabio Scherer für sich – mit einem sehenswerten Manöver in der letzten Kurve zog er an Marcus Armstrong vorbei.
Im zweiten Rennen am Sonntagmorgen werden hinter Hanses und Armstrong der Schweizer Scherer, Flörsch, Schramm, Drugovich, Nielsen, Vesti, Vips und Louis Gachot (18, Großbritannien, Van Amersfoort Racing) starten. Alle Rennen des vorletzten Rennwochenendes werden von SPORT1 und SPORT1+ live übertragen, zudem gibt es Livestreams auf www.adac.de/motorsport, www.sport1.de und www.youtube.com/adac.
Weitere Stimmen zur ADAC Formel 4
Julian Hanses (Sieger, US Racing): „Ich fahre vor dem Saisonfinale am Hockenheimring zu meinem Coach, werde mich extrem gut vorbereiten auf Hockenheim und nochmal richtig angreifen. Es ist angenehm, direkt mit den nächsten Rennen weiterzumachen. Bei zwei, drei Wochen Pause kann man mal abschalten und wieder loslegen. Wenn nur eine Woche dazwischen liegt, heißt es 'Full pull' und 'Gas geben'. Mein Ziel ist es, die Leistung immer noch ein wenig zu verbessern."
Fabio Scherer (Zweiter, US Racing): „Das war ein gutes Manöver zum Schluss. Das Tempo war Spitze von Anfang bis Ende. Ich hätte noch viel schneller fahren können. Das Schwierigste war, ohne Abtriebverlust dranzubleiben auf dieser schönen schnellen Strecke. Das ist mir gut gelungen. Und dann habe ich eigentlich geplant, wo ich Marcus am besten überholen kann und eine Runde vor Schluss war mir klar, dass es gut funktionieren könnte. Ich hatte einige unglückliche Rennen, insofern ist die Meisterschaft mehr oder weniger für mich gelaufen. Darum fahre ich möglichst auf Sieg und probiere auch mal ein bisschen mehr Risiko auf mich zu nehmen. Mein Ziel ist es, so weiterzufahren. Super, dass es direkt nächstes Wochenende weitergeht. Das müsste immer so sein, ich möchte immer Rennen fahren, das wäre das Schönste."
Marcus Armstrong (Zweiter, Prema Powerteam): „Ich bin überhaupt nicht zufrieden. In der letzten Runde hat es Scherer mit der Brechstange versucht, das war ein hartes Manöver. Ich hätte heute gewinnen und damit die Führung in der Gesamtwertung übernehmen können. Das lief ganz und gar nicht nach Plan.“
Mick Wishofer: (Zwölfter und bester Rookie, Lechner Racing): „Die Rookiewertung ist sicherlich ein Punkt, auf den wir uns konzentrieren. Aber nach dem Qualifying haben wir gesehen, dass mehr drin ist und es ist schon mein Ziel, in die Top Ten zu kommen. Das erste Ziel ist die Rookiemeisterschaft, und dann auch dieses Wochenende oder am Hockenheimring in die Top Ten zu kommen. Das muss möglich sein und ich glaube auch, dass ich das schaffe.“