- Vips mit den meisten Punkten, Drugovich mit den meisten Siegen
- Beeindruckende Zahlen: 21 Rennen, 367 Runden, 1411 Kilometer
- 33 Piloten aus 19 Nationen - Wishofer dominiert Rookie-Wertung
München. Mit einen Thriller ging am Hockenheimring die Saison der ADAC Formel 4 zu Ende. Die Titelentscheidung fiel dabei erst im letzten der 21 Saisonrennen. Mit gerade einmal 4,5 Punkten Vorsprung sicherte sich der Este Juri Vips (17, Prema Powerteam) seinen ersten Titel vor ADAC-Formel-4-Neuling Marcus Armstrong (17, Neuseeland, Prema Powerteam) und Felipe Drugovich (17, Brasilien, Van Amersfoort Racing). Der Brasilianer gewann in dieser Saison sieben Saisonrennen und rückte mit dieser Bilanz an die dritte Stelle der "ewigen Siegerliste" in der ADAC Formel 4 vor. Die Rookie-Wertung wurde von Mick Wishofer (17, Österreich, Lechner Racing) dominiert. In der Team-Wertung siegte erneut das italienische Prema Powerteam vor Van Amersfoort Racing aus den Niederlanden und dem Team ADAC Berlin-Brandenburg e.V..
Zahlen und Fakten zur dritten Saison der ADAC Formel 4 2017
An den insgesamt sieben Rennwochenenden gingen 33 Fahrer aus 19 Nationen an den Start, davon zehn aus Deutschland. Sechs Nachwuchstalente aus vier Nationen (drei aus Deutschland) bestritten als Rookies ihre erste Saison im Automobilsport.
Eine Pilotin und 32 Piloten fuhren für 13 Teams aus sechs Nationen. Die meisten Teams (6) sind in Deutschland beheimatet. Hinzu kommen je zwei Teams aus Österreich und Italien sowie je eins aus den Niederlanden, der Schweiz und Portugal.
Zehn Fahrer teilten die Siege unter sich auf. Bis auf Fabio Scherer (18, Schweiz, US Racing), der 2016 schonmal gewann, feierten alle ihren ersten Saisonsieg in der ADAC Formel 4. Felipe Drugovich gewann siebenmal. Je dreimal standen ADAC Formel 4-Neuling Marcus Armstrong und Lirim Zendeli (17, Bochum, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.) ganz oben auf dem Podium. Meister Juri Vips gelangen zwei Siege. Je einen Sieg schafften Rookie-Meister Nicklas Nielsen (20, Dänemark, US Racing), sein Landsmann Frederik Vesti (15, Dänemark, Van Amersfoort Racing), Kami Laliberté (18, Kanada, Van Amersfoort Racing), Fabio Scherer, Julian Hanses (20, Hilden, US Racing) und Artem Petrov (17, Russland, Van Amersfoort Racing), der seinen Debütsieg im letzten Saisonrennen in Hockenheim feierte.
Vizemeister Marcus Armstrong schaffte es in seiner Debütsaison elfmal - und damit am häufigsten - aufs Siegertreppchen. Neunmal stand Drugovich auf dem Podium. Juri Vips stand siebenmal auf dem Podest, und überzeugte vor allem mit insgesamt 20 Top-Ten-Platzierungen und seiner Konstanz. Nur in einem Rennen verpasste Vips die Punkte. Insgesamt fuhren 18 verschiedene Fahrer aus 12 Nationen auf das Podium.
Mit 15 Siegen (fünf 2015 und zehn 2016) bleibt der Champion von 2016, Joey Mawson (21, Australien, Van Amersfoort Racing) erfolgreichster Fahrer der ADAC Formel 4 überhaupt. Der Sieger von 2015, Marvin Dienst (Deutschland) liegt an zweiter Stelle mit acht Siegen 2015. Felipe Drugovich arbeitete sich mit seinen sieben Siegen in dieser Saison bis auf Platz drei vor und teilt sich diesen Rang mit Joel Eriksson (19, Schweden, Motopark), der 2015 ebenfalls siebenmal gewonnen hatte.
Bei den Rookies gingen die meisten Siege an Mick Wishofer (17, Österreich, Lechner Racing). Der Wiener setzte sich in der Wertung, in der ausschließlich Piloten ohne vorherige Automobilsport-Erfahrung antreten, elfmal durch. In Oscherleben sowie am Nürburgring gewann Wishofer jeweils alle drei Rookie-Wertungen des Wochenendes. Das hatten vor ihm in der ADAC Formel 4 nur David Beckmann (2x) und Mike David Ortmann (1x) 2015 geschafft.
Sophia Flörsch hat sich bestens in der ADAC Formel 4 behauptet und mit ihren Podestplätzen für ein Highlight der diesjährigen Saison gesorgt. Am Sachsenring gelang der Pilotin vom ADAC Berlin-Brandenburg e.V. mit Rang drei der erste Podestplatz einer Pilotin in der Geschichte der Nachwuchsserie. Eine Woche später wiederholte sie dies noch einmal am Hockenheimring. Die Münchnerin fuhr in dieser Saison zehnmal in die Top Ten, und dass sie schnell ist, bewies sie in den Rennen 20 und 21 mit der schnellsten Runde. 2016 war ihr außerdem in Oschersleben als erster Pilotin in der Geschichte der ADAC Formel 4 auch eine Führungsrunde gelungen.
Zehn verschiedene Piloten nahmen ein Rennen von der Pole Position in Angriff, fünfmal führte Marcus Armstrong das Feld in die erste Runde. Felipe Drugovich, Lirim Zendeli und Kami Laliberté folgen mit je drei Poles. Zwei Poles gingen an Julian Hanses und jeweils eine Pole ging an Nicklas Nielsen, Michael Waldherr, Louis Gachot (17, Großbritannien, Van Amersfoort Racing), David Malukas (15, USA, Motopark) und Artem Petrov. Insgesamt achtmal gewann der Pole-Setter auch das Rennen von Startplatz 1 (2x Armstrong, 2x Drugovich, 2x Zendeli, 1x Nielsen, 1x Laliberté).
Die meisten Führungswechsel gab es im neunten Rennen. Am Red Bull Ring teilten sich David Malukas, Gastfahrer Kush Maini (16, Indien, Bhaitech Racing) und der spätere Sieger Juri Vips die Rundenführungen.
Beim engsten Zieleinlauf der Saison hatte Juri Vips im dritten Rennen am Red Bull Ring nur 0,473 Sekunden Vorsprung auf Verfolger Nicklas Nielsen. Den größten Vorsprung eines Rennsiegers fuhr Felipe Drugovich im zweiten Rennen am Nürburgring heraus. Mit 5.648 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten Lirim Zendeli überquerte der Brasilianer die Ziellinie als Erster.
Bei den Führungsrunden hatte Felipe Drugovich die Nase vorn. Der Brasilianer führte das Fahrerfeld in insgesamt 99 Runden auf der ersten Position an. Marcus Armstrong (64) und Lirim Zendeli (50) belegen die weiteren Plätze in dieser Kategorie.
Die höchste Durchschnittsgeschwindigkeit gelang Fabio Scherer. Der 18-jährige Schweizer erzielte im zweiten Rennen am Red Bull Ring einen durchschnittlichen Speed von 172,5 km/h.
Die meisten schnellen Rennrunden hat Felipe Drugovich auf seinem Konto, der sechsmal die schnellste Runde absolvierte. Dreimal war Fabio Scherer, je zweimal waren Frederik Vesti und Sophie Flörsch Schnellste.
367 Runden spulten die Piloten zusammen in den 21 Saisonrennen auf Reifen von Exklusiv-Partner Pirelli ab. Das entspricht einer Gesamtrenndistanz von 1411,285 Kilometern.