- Das österreichische Team setzt auf die Rookies Wagner und Wishofer
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Robert Lechner: „Hohe Qualität des diesjährigen Fahrerfeldes“
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Talentschmiede seit 1975: Die Lechner Racing School
München. Mit jungen Wilden in der ADAC Formel 4: Das Team Lechner Racing setzt in diesem Jahr auf zwei Rookies und geht mit Richard Wagner (17, Amberg) und Mick Wishofer (17, Österreich) an den Start. Und das mit Erfolg: In Oschersleben war Wishofer bei seinem ersten ADAC-Formel-4-Wochenende bester Rookie im zweiten Rennen und beim Motorsport Festival auf dem Lausitzring fuhr Richard Wagner – ebenfalls im zweiten Rennen - als bester Rookie aufs Podium. Auch beim Heimspiel auf dem Red Bull Ring vom 9. bis 11. Juni will das österreichische Team vorne mitmischen.
„Wir kehren mit den allerbesten Erinnerungen an das letzte Jahr zum Red Bull Ring zurück und freuen uns natürlich auf unser Heimrennen“, sagt Robert Lechner, der sportliche Leiter des Teams und gemeinsam mit seinem Bruder Walter Leiter der Lechner Racing School. „2016 haben wir hier gemeinsam mit Tommy Preining seinen und gleichzeitig auch unseren ersten Sieg in der ADAC Formel 4 gefeiert.“ In diesem Jahr richtet sich Lechners Blick allerdings ein bisschen mehr auf die Rookie-Wertung, ein Traum wäre es, wenn seine Piloten „wieder ganz nach oben mit aufs Stockerl steigen könnten“.
Vor allem aber gefällt den Lechners das hohe Niveau des diesjährigen Fahrerfeldes der ADAC Formel 4. „Es ist schön, dass wir bisher so viele unterschiedliche Sieger hatten und so viele unterschiedliche Gesichter auf dem Podium gesehen haben. Die Leistungsdichte ist von der Qualität um nichts schlechter als in den Vorjahren“, sagt Lechner, der außerdem feststellt: „Wir haben in diesem Jahr in der Nachwuchswertung echte Rookies, zum Beispiel unseren Richard Wagner, der vorher noch nicht einmal über Kart-Erfahrung verfügte, oder Mick Wishofer, der direkt aus dem Kart in die ADAC Formel 4 umgestiegen ist.“
Mick Wishofer hofft, dass sein positiver Trend auch beim Heimspiel anhält. „Ich bin in der Nähe vom Red Bull Ring aufgewachsen. Leider bin ich dort noch nie gefahren“, sagt der 17-Jährige, der mittlerweile in Wien lebt: „Das Feeling, vor heimischer Kulisse zu fahren, ist bestimmt etwas Besonderes. Mein Ziel sind viele Punkte in der Rookie-Wertung und vielleicht sogar ein Top-Ten-Ergebnis. Der Großteil meiner Familie und viele Freunde werden da sein. Für mich persönlich ist das sicherlich der Höhepunkt der Saison.“
Auch Richard Wagner will nach seiner Podium-Premiere in der Lausitz weitere Erfolge sammeln. „Ich bin vor der ADAC Formel 4 noch nie professionell Rennen gefahren, deshalb habe ich von so einem Ergebnis geträumt, aber nicht so schnell damit gerechnet“, sagt der Bayer: „Der ganze Druck ist von mir abgefallen und es war einfach ein pures Glücksgefühl. Ich merke, wie ich mich konstant verbessere. Dieses tolle Ergebnis haben das Team und ich nach all der harten Arbeit wirklich verdient.“
Auf dem Red Bull Ring wird Lechner Racing sogar ein drittes Auto stellen. Der Russe Artem Petrov (17) feiert sein Debüt in der ADAC Formel 4, nachdem er bislang in der italienischen Formel-Nachwuchsklasse unterwegs war. „Artem hat ein großes Interesse, die Grand-Prix-Strecken kennen zu lernen. Und der Red Bull Ring ist nicht nur eine Rennstrecke, die aufgrund ihrer Lage sehr beliebt ist, sondern auch mit ihren vielen Formelserien im Motorsportkalender gut verankert ist “, erklärt Lechner, der weitere Gaststarts des Russen nicht ausschließt.
Lechner Racing setzt seit Generationen auf die Ausbildung junger Fahrer. 1975 saß Walter Lechner senior am Salzburgring erstmals im Rennwagen, drei Jahre später war der gebürtige Wiener Formel Ford-Europameister und setzte als Chef des Lechner Racing Teams sechs Formel-Autos in drei unterschiedlichen Rennserien ein. Zahlreiche junge Piloten, unter anderem Alexander Wurz und Christian Klien, durchliefen seither die Lechner Racing School und legten hier den Grundstein für den späteren Aufstieg in die Formel 1.
„Mein Bruder Walter und ich haben große Teile unserer Kindheit am alten Österreich-Ring verbracht, weil unser Vater die Lechner Racing School gegründet und dort stationiert hatte. Der Österreich-Ring war damals so etwas wie eine zweite Heimat“, sagt Lechner.
Auch die heutigen Rookies Richard Wagner und Mick Wishofer träumen von Karrieren im Motorsport. „Ich möchte im Motorsport Fuß fassen und von meiner Leidenschaft leben können“, sagt Wishofer, der aber weiß, dass der Weg bis dahin noch weit ist: „Vielleicht klappt es ja sogar mit der Formel 1. Aber erst einmal muss ich noch viel lernen. Ich bin noch ganz am Anfang meiner persönlichen Entwicklung als Rennfahrer.“