- Schumacher gewinnt zwei Rennen, Rookie Scherer siegt in Rennen drei
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67.500 Zuschauer sorgen für großartige Kulisse am Lausitzring
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Erfolgreiche Premiere des Motorsport Festivals am Lausitzring
Klettwitz. Die ADAC Formel 4 hat vom 03. bis 05. Juni Station auf dem Lausitzring gemacht. In der Lausitz wurden am Wochenende die Sieger der Rennen sieben bis neun ermittelt. Mick Schumacher (17, Deutschland, Prema Powerteam) holte sich am Samstag die Saisonsiege Nummer zwei und drei. Der Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher hatte zuvor bereits das Qualifying dominiert und für beide Rennen die Pole geholt. Fabio Scherer (16, Schweiz, Jenzer Motorsport) siegte im dritten Rennen am Sonntag. Von Position 14 ins Rennen gegangen, hatte der Rookie als einer der wenigen Fahrer auf Slicks gesetzt und feierte seinen ersten Sieg überhaupt in der Highspeedschule des ADAC. Die Führung in der Gesamtwertung verteidigte Joey Mawson. Der Australier konnte aufgrund eines Schadens an seinem Boliden im letzten Rennen zwar erstmals in dieser Saison nicht punkten, liegt aber mit 152 Punkten weiter knapp vor Schumacher (149) und Ortmann (100).
Motorsport Festival im wahrsten Sinne des Wortes: 67.500 Motorsportfans wurden am Wochenende am Lausitzring gezählt, die für vollbesetzte Tribünen, großen Andrang in den Fahrerlagern und viel Betrieb an den Info-, Unterhaltungs- und Gastronomieständen sorgten. Das gemeinsame Event von ADAC GT Masters und der DTM zog Motorsportfans aus der Nähe an. Viele Fans waren mit Zelten und Wohnwagen angereist und sorgten bei Partys und Konzerten für Festival-Stimmung.
Leichtgewicht vs. Schwergewicht: Rookie Fabio Scherer erhielt nach seinem Überraschungs-Coup im dritten Rennen den Siegerpokal aus den Händen des ehemaligen Schwergewichtsboxers Axel Schulz. Für Motorsportfan Schulz war es nicht der erste Besuch bei einem Rennwochenende. „Ich bin durch meine Frau zum Motorsport gekommen. Sie ist total verrückt danach, ihr Vater ist noch auf der AVUS Rennen gefahren. Jetzt bin ich seit zehn Jahren verheiratet und gefühlte zehn, zwölf Jahre bei der DTM, bei Formel1 und allen möglichen Rennen dabei, weil es einfach eine super Atmosphäre ist.“ Eigene Versuche im Rennsport kommen für Schulz allerdings nicht mehr in Frage: „Ich bin auch selbst schon mal mitgefahren, musste dann aber aufgeben. Aber ich finde diesen Sport einfach faszinierend und dann ist es egal, wer von den Jungs gewinnt. Ich drücke allen die Daumen.“
Sonne satt: Während Rest-Deutschland unter den widrigen Wetterbedingungen litt, sorgte der Wettergott in der Lausitz für jede Menge Sonnenschein – zur Freude von Fahrern und Fans. Bei den ersten beiden Rennen der ADAC Formel 4 herrschten mit 28 Grad Lufttemperatur und trockener Strecke optimale Bedingungen. Nur vor dem dritten Rennen am Sonntagnachmittag öffneten sich die Himmelsschleusen zu einem großen Wolkenbruch. Allerdings trocknete die zu Beginn noch nasse Strecke so schnell ab, dass Überraschungssieger Fabio Scherer bei seiner ersten Siegerehrung in der ADAC Formel 4 schon wieder mit der Sonne um die Wette strahlen konnte.
Super-Support: Mit einer sympathischen „Choreo“ unterstützte der Fanclub von ADAC Stiftung Sport-Förderpilot Mike David Ortmann den Lokalmatador vom Team ADAC Berlin-Brandenburg e.V. bei seinem Auftritt in der Lausitz. 10x10 Meter groß war das überdimensionale Transparent, das die Fans – mit Genehmigung der Organisatoren – im Tribünenbereich ausgerollt hatten. Ortmann konnte sich mit Rang drei im letzten Rennen für den Super-Support bedanken. Der 16-Jährige hatte auch darüber hinaus bei seinem Heimspiel alle Hände voll zu tun, war vielgefragter Gesprächs- und Selfie-Partner, verteilte Fähnchen und Souvenirs an seine großen und kleinen Fans und schrieb fleißig Autogramme.
Noch mehr starke Typen: Neben Axel Schulz besuchten noch weitere deutsche „Sport-Schwergewichte“ die Rennen. Bob-Pilot Nico Walther wiederholte seinen Sachsenring-Besuch und war am Lausitzring schon zum zweiten Mal Gast bei der ADAC Formel 4. Ihre Renn-Premiere feierten dagegen der dreimalige Weltmeister im Zweierbob, Francesco Friedrich, und Trainer Gerd Leopold.
Siegerehrung: Aus den Händen von DTM-Pilot Timo Glock erhielt der Brasilianer Felipe Drugovich den Pokal als „Bester Rookie“ im ersten Rennen. DTM-Kollege Maximilian Götz, 2012 Gesamtsieger im ADAC GT Masters, überreichte den Pokal im zweiten Rennen an Rookie Lirim Zendeli. Den Pokal an den Drittplatzierten des ersten Rennens, Thomas Preining, überreichte DTM-Rekordchampion Bernd Schneider, seines Zeichens frisch gebackener Sieger des ADAC Zurich 24h-Rennens Nürburgring am letzten Mai-Wochen-ende und am Sonntag zudem SPORT1-Experte bei der Übertragung des zweiten ADAC GT Masters-Rennens. Auch der ehemalige Mercedes-Benz Motorsportchef Norbert Haug verfolgte die Rennen der Nachwuchstalente vor Ort. Bruno Spengler, DTM-Champion von 2012, gewährte dem Team von US Racing interessante Einblicke in die DTM.
Rennpausen: Zwischen den Rennen blieb für die Nachwuchsfahrer noch genügend Zeit, sich sportlich auszutoben. Im Lager von US Racing fanden spannende Duelle an der Tischtennis-Platte zwischen Kim-Luis Schramm und Louis Gachot statt, beim Prema Powerteam wurde auf kleinstem Raum großer Fußballsport geboten, Cedric Piro stellte seine „Ballkünste“ mit dem Tennisball unter Beweis und dem ein oder anderen Youngster diente die Umgebung am Lausitzring auch als Joggingstrecke. Auch die bevorstehende Fußball-EM war schon ein Thema. „Frankreich wird sehr stark sein, aber ich glaube, dass sich Deutschland von Spiel zu Spiel steigert, das Halbfinale ist sicher drin“, glaubt US-Racing-Pilot Jannes Fittje. Freude auch beim Österreicher Thomas Preining, der im Mai sein Abitur gemacht hat und das Thema Schule für’s Erste abhaken kann: „Bestanden? Na klar“, freute sich der Linzer, der sich nun noch besser auf den Formelsport konzentrieren kann und sich schon auf sein Heimspiel in Spielberg Ende Juli freut. Große Unterstützung erhielt der Formel-Nachwuchs auch von den Familien: Corinna Schumacher erlebte am Lausitzring den zweiten Saisonerfolg ihres Sohnes persönlich und auch die Familie des Franco-Kanadiers Kami Laliberté, dessen Vater Guy Laliberté Gründer des Cirque du Soleil ist, war mit dem Motorhome aus der Schweiz angereist und durfte sich über den zweiten Platz des Juniors im ersten Rennen freuen.