- 2012 wurde das Team Germany erstmals Motocross-Mannschafts-Weltmeister
- Nagl, Schiffer und Roczen sind die bisher erfolgreichsten deutschen MXoN-Piloten
München. Nur noch neun Tage, dann messen sich im italienischen Maggiora bei der 70. Auflage des „Motocross der Nationen“ am 24. und 25. September die besten Motocrosser der Welt. Teams aus 38 Nationen treten in diesem Jahr bei dem prestigeträchtigen Mannschaftswettbewerb an, darunter auch das „Team Germany“ um Teamchef Wolfgang Thomas mit Max Nagl (29), Dennis Ullrich (23) und Henry Jacobi (19). Eine Fahrerkonstellation, die sich in den vergangenen zwei Jahren bereits bewährt hat, konnte das deutsche Team mit einem tollen fünften Platz im lettischen Kegums und einem neunten Platz im französischen Ernée von sich reden machen.
Das „Motocross der Nationen“ wird seit 1947 ausgetragen und gilt seither als die sogenannte Olympiade in der Motocross-Szene. Wer für diese Veranstaltung vom Teamchef nominiert wird, dem gebührt große Ehre, denn nur wenige Sportler bekommen die Chance, ihr Land bei einem solchen Highlight zu repräsentieren. Die bislang größten Erfolge können die USA, Großbritannien und Belgien für sich verbuchen. Der USA gelang es insgesamt 22 Mal, sich als Sieger bei der Motocross-Mannschafts-Weltmeisterschaft feiern zu lassen, Großbritannien und Belgien haben bisher 16 und 15 Erfolge feiern können.
Seit dem Beginn des Jahrzehnts zählt auch das „Team Germany“ zu den Favoriten im Kampf um die Chamberlain-Trophy. Nach Rang vier im Jahr 2009 im italienischen Franciacorta landeten die deutschen Piloten im Jahr darauf in Lakewood/USA auf dem dritten Rang und damit erstmals seit langer Zeit wieder auf dem Siegerpodest. 2011 platzierten sich Marcus Schiffer (29), Ken Roczen (22) und Daniel Sieg (33) im französischen St. Jean d’Angely auf Rang sieben, 2012 sorgten Max Nagl, Roczen und Schiffer im belgischen Lommel mit dem Gewinn der Motocross-Mannschafts-Weltmeisterschaft für reichlich Furore. Nie zuvor war es dem Team Germany bis dato gelungen, den Titel nach Deutschland zu holen. Der Sieg ging in die Geschichte ein, der ADAC ehrte das „Team Germany“ als „Motorsportler des Jahres“.
Die Deutschen konnten 1968 erstmals auf sich aufmerksam machen, als sich das damalige DDR-Team, das von dem mehrfachen Weltmeister und DDR-MX-Meister Paul Friedrichs und seinen MX-Kollegen Helmut Schadenberg, Reiner Fischer und Heinz Hoppe gebildet wurde, den zweiten Platz sicherte. 1976, 1978, 1979 und 1980 waren es westdeutsche Fahrer wie Herbert Schmitz, Hans Maisch, Fritz Köbele, Willy Bauer und Motocross-Legende Adolf Weil, die mit einem Rang drei, einem zweiten Platz sowie zwei weiteren dritten Plätzen Deutschland hervorragend beim Nationen-Cross vertraten. Das nächste Top-Ergebnis folgte fünf Jahre später. 1985 schafften es Dietmar Lacher, Roland Diephold und Michael Heutz, gemeinsam als Team Germany zu punkten und sich als Gesamtdritte beim MXoN zu positionieren. Obwohl Lacher in den Neunziger Jahren auch in Kombination mit Bernd Eckenbach und Pit Beirer ein paar Top-Ten-Platzierungen einheimste, blieb ein Platz unter den besten Drei bis zum Erfolg von Roczen, Nagl und Schiffer 2010 in Lakewood jedoch aus.
2016 peilt das Team Germany ein Ergebnis unter den besten Fünf an. Nagl, der bereits seit 2003 im Kader der deutschen MX-Nationalmannschaft ist, profitiert dabei vor allem von seiner langjährigen Expertise. Zudem geht er durch seine Positionierung als Gesamtdritter der MXGP-Weltmeisterschaft gestärkt in die Rennen. Dennis Ullrich, der in diesem Jahr das vierte Mal am MXoN teilnimmt, ist eine erfolgreiche Saison gefahren. Beim Finale des ADAC MX Masters in Holzgerlingen am kommenden Wochenende (17./18.09.) will er das dritte Mal ADAC MX Masters-Champion werden und wäre damit der erfolgreichste Masters-Pilot aller Zeiten. Für Henry Jacobi war der Teamwechsel zum KTM Sarholz Racing Team kurz vor dem Ende der Saison eine wichtige Entscheidung, sodass dieser nun besonders motiviert nach Italien reist.