- Team Germany immer für eine Überraschung gut
- Kader der deutschen MX-Mannschaft überzeugt durch gute Ergebnisse bei WM
- Teambildende Maßnahmen zur Verbesserung der sportlichen Leistung
München. Der ehemalige FOX Deutschland-Chef Wolfgang Thomas hat am Ende des vergangenen Jahres die Nachfolge des bisherigen Team-Germany-Oberhauptes Hubert Nagl angetreten, nachdem sich der Oberbayer nach fünf Jahren als Teamchef zurückgezogen hat. Im Vorfeld zum prestigeträchtigen Event "Motocross der Nationen" im italienischen Maggiora (24./25. September) hat der gebürtige Nordrhein-Westfale schon mal ein paar Einblicke hinter die Kulissen der deutschen MX-Nationalmannschaft gegeben und einen Teil seiner Strategie verraten.
Wie ist es Ihnen in den ersten Monaten als Teamchef ergangen?
Wolfgang Thomas: "Bisher lief es für mich alles recht entspannt. Zum Start müssen sich gewisse Ding natürlich immer erst einspielen. Wir tauschen uns regelmäßig aus und pflegen einen guten Kontakt miteinander. Zudem hat auch der ADAC in puncto Organisation und Marketing vieles dazu beigetragen, dass mir als neuem Teamchef einiges abgenommen und erleichtert wird."
Dieses Jahr wird es einige Änderungen geben. Welche können Sie uns davon schon verraten?
Thomas: "Wir haben in diesem Jahr viele kleine Überraschungen für die Fans des Team Germany vorbereitet. Es wird vor Ort in Maggiora beispielsweise ein "Meet & Greet" geben, bei dem sie die Fahrer unserer Mannschaft hautnah erleben können. Wir laden die Motocross-Interessierten auf ein Getränk ein und ermöglichen ihnen, sich mit unseren Piloten in Ruhe zu unterhalten, sich Poster signieren zu lassen oder Fotos mit ihnen zu machen. Auf der anderen Seite werden wir in Italien sehr darauf achten, dass sich unser Team rundum wohlfühlt und es ihnen an nichts fehlt. Ein runder Teamauftritt ist mir ganz wichtig."
Wie sieht Ihre Arbeit mit dem Kader oder auch mit dem MX-Nachwuchs aus?
Thomas: "Meine Arbeit beschränkt sich in dieser Saison noch sehr darauf, zu beobachten, wer sich in der MX-Szene durch gute Ergebnisse abhebt und wer zur MX-Elite gehört. Genau diese Fahrer habe ich ja bei mir dann im Kader. Langfristig gesehen werde ich natürlich auch noch darauf achten, welches Nachwuchs-Talent man im Auge behalten muss und bei wem sich eine weitere Förderung für eine potentielle Kader-Nominierung lohnt."
Welche Stärken hat unser deutsches MX-Team?
Thomas: "Unsere Stärke ist, dass wir relativ druckfrei an das MXoN drangehen. Meine Jungs wissen, was sie können, ihre Ergebnisse im ADAC MX Masters und bei den Grand Prix sprechen für sich. Zudem haben wir den Vorteil, dass wir immer für eine Überraschung gut sind und genau diese Stärke könnte uns in Maggiora zugute kommen."
Inwiefern profitieren die Jungs vom Team Germany vom Cheftrainer Marcus Schiffer?
Thomas: "Marcus Schiffer ist allein durch seinen großen Erfahrungsschatz eine große Hilfe. Er ist jahrelang beim MXoN mitgefahren und weiß sehr genau, worum es bei dieser Veranstaltung geht. Daher können die Jungs vom Team Germany nur von ihm profitieren, da er anders als sie selbst das Event nicht als Fahrer, sondern als Coach betrachtet und Dinge dadurch viel objektiver wahrnimmt. Auf diese Weise ist es ihm möglich, den Fahrern noch einige Tricks zu verraten."
Wie sehen Ihre Maßnahmen aus, um aus der Mannschaft ein starkes Team zu machen?
Thomas: "Mein Ziel war es von Anfang an, den Teamgedanken zu stärken. In unserem Teamtruck in Maggiora wird es daher eine extra Lounge für alle Team-Germany-Piloten geben, in der sie sich zurückziehen und sich besprechen können. Ruhephasen sind auf so einer Veranstaltung wie dem MXoN enorm wichtig, daher haben wir im organisatorischen Bereich einiges umgestellt, um es den Fahrern so angenehm wie möglich zu machen."
Wie schätzen Sie unsere Chancen beim MXoN in diesem Jahr ein?
Thomas: "Wir haben Top-Fahrer in unserem Team, daher ist alles möglich in Maggiora. Sobald die finale Mannschaftsaufstellung für Italien bekannt ist, lässt sich sicher auch noch mal über mögliche Chancen sprechen. Im Rahmen des ADAC MX Masters in Gaildorf im August werden wir verkünden, mit welchem Trio wir letztendlich in Italien antreten."
Wie sieht Ihre Strategie in diesem Jahr aus?
Thomas: "Wir müssen alles dafür tun, dass mein Team ein entspanntes Wochenende beim MXoN hat, denn nur in einer Atmosphäre, in der sie sich wohlfühlen, können sie auch Top-Leistung abrufen. Es muss alles passen und dann wird das auch ein rundes Wochenende."