- Täglich zehn Stunden Reha-Training für Comeback
- Red Bull IceOne Husqvarna Factory Racing Team unterstützt Nagl bei Vorbereitung auf Comeback
- Start beim MXoN in Ernée weiterhin das Ziel
München. Die Heilungsphase von WM-Pilot Max Nagl dauert länger als bislang erwartet. Nachdem der 27-jährige Oberbayer weder an den Grand Prix in Schweden, Lettland und Tschechien teilnehmen konnte, wird er auch am kommenden Wochenende im belgischen Lommel nicht an den Start gehen. „Die Testfahrten haben mir gezeigt, dass ich einfach noch nicht wieder fit bin. Ich habe nach wie vor starke Schmerzen“, erklärte Nagl kürzlich. Wann der Team-Germany-Nominierte wieder angreifen kann, ist noch ungewiss. Allerdings hofft der ehemalige MX1-Vize-Weltmeister auf ein baldiges Comeback. „Ich unterziehe mich täglich zwei Therapiemethoden, die den Heilungsprozess beschleunigen. Zum einen habe ich für acht Stunden ein Magnetfeldband um das Bein gebunden, anschließend wird die verletzte Stelle für zwei weitere Stunden mit einer Eismaschine behandelt. Ich bin demnach wirklich gewillt, so schnell wie möglich erneut bei einem WM-Lauf mit dabei zu sein“, berichtete der potentielle Pilot der deutschen Nationalmannschaft weiter.
Nagl hatte sich während des Grand Prix am 21. und 22. Juni auf heimischem Boden im sogenannten „Talkessel“ von Teutschenthal verletzt. Während des Qualifikationsrennens am Samstag war der Pilot des Red Bull IceOne Husqvarna Factory Racing Teams in der zweiten Kurve nach dem Start zunächst mit dem Franzosen Gautier Paulin kollidiert, ehe ihm der Italiener David Philippaerts danach über den Fuß fuhr. Die Folge: Fraktur am linken Schienbein. Der MX-Star musste noch am selben Abend im Krankenhaus von Halle operiert werden, die Fraktur wurde mit zwei Schrauben gerichtet. Seither lässt das deutsche Talent keine Möglichkeit aus, aktiv zu seiner Genesung beizutragen: Zusätzlich zu den medizinischen Therapien sitzt er beispielsweise regelmäßig auf dem Fahrrad, um körperlich fit zu bleiben. Zudem studiert der aus Weilheim stammende Fahrer jeden einzelnen WM-Lauf, an dem er nicht teilnehmen konnte, um seine Konkurrenz stets im Auge zu haben. „Der Frustrationsfaktor ist natürlich enorm hoch und ich würde alles dafür geben, bei den noch bleibenden WM-Läufen mitfahren zu können. Aber es bringt ja nichts, wenn ich meine Leistung nicht voll abrufen kann, weil ich meine Verletzung nicht auskuriert habe. Deswegen sitze ich momentan noch nicht mal mehr für Testfahrten auf dem Bike“, sagte der achtfache Grand Prix- und 27-fache Laufsieg-Gewinner.
Derzeit tourt Nagl mit seiner Freundin Sabrina und seinem Sohn Mason durch Deutschland, um sich ein wenig abzulenken und die Heilungsphase als Zeit mit seiner Familie zu nutzen. Und auch sein Racing Team hält dem Kandidat des Team Germany den Rücken frei. Statt Druck gibt es die Anordnung, sich in Ruhe auszukurieren. In den kommenden Tagen soll es dann aber schon zurück nach Belgien gehen, denn am 11. August steht ein weiterer Arzttermin an, bei dem entschieden werden soll, wann der Sohn von Hubert Nagl, dem Teamchef der deutschen Nationalmannschaft, wieder durchstarten kann.
Momentan liegt der einstige Führende der diesjährigen Weltmeisterschaft 147 Punkte hinter dem Tabellenreiter Romain Febvre aus Frankreich. Da Nagl sich jedoch noch immer unter den Top Five der weltbesten Motocrosser befindet, sind ein erfolgreiches Comeback und auch ein Platz auf dem Podium am Ende der Saison nicht ausgeschlossen. „Je länger man ausfällt, desto schwieriger ist natürlich das Zurückkommen. Aber der Plan ist, die Saison erfolgreich abzuschließen und in den mir noch bleibenden WM-Läufen alles an Punkten zu holen, was möglich ist“, meinte der Husqvarna-Pilot zuversichtlich. Auch der 26. und 27. September stehen für den Weilheimer noch immer rot markiert in seinem Kalender. Denn genau wie die fünf anderen Team-Germany-Nominierten hofft auch er auf einen Platz im finalen Kader beim MXoN im französischen Ernée.