- Dirk Geiger siegt in den Niederlanden
- GP-Klasse: Ernst Dubbink gewinnt vor heimischen Fans
- Nicky Hayden überreicht Pokale
München. Bei angenehmen Wetterbedingungen starteten die Piloten des ADAC Northern Europe Cup am Sonntagnachmittag im Rahmen der Superbike-Weltmeisterschaft zum ersten Rennen der Saison. In einem spannenden 13-Runden langen Kampf konnten sich schließlich Dirk Geiger (14, GER) in der Standard-Klasse und Ernst Dubbink (28, NED) in der GP-Klasse durchsetzen und feierten damit jeweils den ersten Sieg der Saison, in der insgesamt elf Rennen ausgetragen werden.
Als besonderer Höhepunkt besuchte Nicky Hayden das Podium des ADAC Northern Europe Cup und überreichte den glücklichen Siegern ihre Pokale. Der ehemalige MotoGP-Weltmeister, der in dieser Saison im Red Bull Honda World Superbike Team an den Start geht, hatte das Rennen genau angesehen und lobte die Nachwuchsfahrer nach der Zeremonie: „Das war ein tolles Rennen!“
Knapper Sieg in der Standard-Klasse
Geiger kämpfte nach einem Spitzenstart das komplette Rennen über gegen die GP-Piloten und hielt sich wacker an der Spitze. Der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport und amtierender Meister der Standard-Klasse kämpfte hart bis zur letzten Runde, in der seine Verfolger wieder an ihn heranfahren konnten, um schließlich den Sieg mit nur 0.151 Sekunden Vorsprung nach Hause zu fahren.
Toni Erhard (16, GER), der als sechstschnellster Pilot der Standard-Kategorie vom zwölften Platz aus ins Rennen gegangen war, zeigte eine starke Aufholjagd und schnappte sich schließlich den zweiten Platz, nur 0.009 Sekunden vor Philipp Freitag (19, GER), der sich im Foto-Finish mit Rang drei geschlagen geben musste. Jeffrey Buis (15, NED) und Rick Dunnik (15, NED) komplettierten die Top-5.
GP-Kategorie voller packender Kämpfe
Nach einem fulminanten Start ging Pole-Setter Tim Georgi (16, GER) in der zweiten Runde zu Boden. Währenddessen arbeitete sich Ernst Dubbink (28, NED) von Startplatz 15 immer weiter an die Spitze nach vorn. Erst in der letzten Runde ging der niederländische Lokalmatador in Führung und sicherte sich schließlich den Sieg der GP-Klasse, nur 0.162 Sekunden vor Kevin Orgis (17, GER).
Hinter Orgis landete Sasha de Vits (15, BEL) ebenso auf dem Podium. Der junge Belgier hatte das Rennen in der vierten Runde angeführt, musste sich aber nach kurzer Zeit hinter Gaststarter Maximilian Kofler (16, AUT) einordnen. In einem spannenden Kampf hatte Kofler schließlich das Nachsehen und verpasste das Podest um weniger als zwei Zehntelsekunden. Jan-Ole Jähnig (16, GER) sah die schwarz-weiß-karierte Flagge als Fünfter.
Das zweite Rennwochenende findet in drei Wochen (19 – 21. Mai) im Rahmen der Langstreckenweltmeisterschaft in der Motorsport Arena Oschersleben statt.
Die Stimmen der Top-Drei
Dirk Geiger (14, GER), Sieger, ADAC NEC Standard:
„Das Rennen war toll! Ich konnte mit den Fahrern der GP-Klasse mithalten und sogar vor einigen von ihnen im Ziel ankommen, was mich sehr stolz macht. Auf der Geraden sind sie immer wieder davongefahren, aber ich bin recht gut auf der Bremse und kam dadurch in den Kurven wieder an sie heran. Der Wind war am Anfang ziemlich stark, aber nach und nach konnte ich mich daran gewöhnen und da unser Fahrerfeld so dicht beieinanderlag, hat er mich dann auch nicht weiter aus der Bahn gebracht. Ich bin sehr glücklich über diesen Sieg und bin damit schon den ersten Schritt zur Titelverteidigung gegangen.“
Toni Erhard (16, GER), Zweiter, ADAC NEC Standard:
„Ich lag inmitten einer großen Gruppe, nachdem mein Start ziemlich gut verlief. Ich wurde in den ersten Kurven etwas aufgehalten und fiel dadurch etwas zurück. Ich konnte mich recht gut nach vorne durcharbeiten. Ich vermute, dass der Wind dabei eine große Rolle gespielt hat, denn die anderen Piloten lagen sehr dicht beisammen, was das Überholen etwas erleichterte und außerdem waren auch die Rundenzeiten etwas langsamer. So konnte ich wieder an die vordere Gruppe heranfahren und am Ende noch mit den Spitzenpiloten kämpfen. In der vorletzten Runde habe ich einen Fehler gemacht, wodurch Philipp vorbeiging. Glücklicherweise konnte ich ihn wieder einholen. Der zweite Platz ist ein guter Start in die Saison und ich denke, dass wir darauf aufbauen können.“
Philipp Freitag (19, GER), Dritter, ADAC NEC Standard:
„Ich muss zugeben, dass ich nicht ganz zufrieden bin, denn ich bin nur sehr knapp am zweiten Platz vorbeigeschrammt. Ab dem Start hatte ich Probleme mit Dirk mitzuhalten, weil er sich ab der ersten Runde unter die GP-Fahrer gemischt hat. Die meiste Zeit lag ich auf dem zweiten Rang, bis Toni kam und wir zusammen wieder nach vorn fahren und die erste Gruppe einholen konnten. Ich kam sogar an Dirk vorbei, habe mich in der letzten Schikane aber verbremst, wodurch Dirk und Toni wieder an mir vorbeikamen. Das Rennen an sich war toll und ein Podium zum Auftakt ist auch nicht zu verachten. Mit meiner Leistung bin ich auf jeden Fall zufrieden.“
Ernst Dubbink (18, NED), Sieger, ADAC NEC GP:
„Assen ist meine Heimstrecke. Gestern im zweiten Qualifying hatten wir ein paar technische Schwierigkeiten, darum bin ich nur von P15 aus gestartet. Mein Start an sich war gut und ich lag in der ersten Runde auf dem neunten Rang. Nach einigen Kämpfen konnte ich mich auf P4 nach vorne kämpfen. Leider hatte ich dann eine Berührung und kam kurz von der Strecke ab. Also musste ich wieder von P9 aus aufholen. Ich bin bis auf P6 nach vorne gekommen und habe dann ein paar Runden abgewartet, bevor ich wieder angreife. Runde für Runde konnte ich Plätze gutmachen und in der letzten Runde kam ich von P3 bis zum ersten Platz nach vorne. Das war natürlich ein fantastisches Gefühl und ich hatte es besonders nach dem Qualifying gestern nicht erwartet. Aber man soll ja niemals ‚nie’ sagen.“
Kevin Orgis (17, GER), Zweiter, ADAC NEC GP:
„Das war ein anderes Rennen als die bisherigen. Mein Start war nicht so toll, also musste ich hart kämpfen, um wieder weiter nach vorn zu kommen. Ich konnte glücklicherweise wieder an die Führungsgruppe heranfahren. Wir haben uns einen heftigen Kampf geliefert und oft Positionen gewechselt. Der Wind war extrem stark, hat aber am Ende nachgelassen und ab diesem Zeitpunkt musste ich meine Bremspunkte ändern und mich eben an die veränderten Bedingungen anpassen. Das ist mir ziemlich gut gelungen. Am Ende hat es leider nicht mehr ganz gereicht, um noch an Ernst vorbeizukommen, aber mit dem zweiten Platz bin ich zum Saisonauftakt sehr zufrieden.“
Sasha de Vits (15, BEL), Dritter, ADAC NEC GP:
„Ich hatte einen sehr guten Start und ich lag von Anfang an in der Spitzengruppe. Ich führte das Rennen sogar einige Runden lang an. Drei Runden vor Rennende habe ich gegen Kevin Orgis gekämpft und in der letzten Runde kam Ernst an mir vorbei, was völlig unerwartet war. Ich habe versucht, noch einmal an ihm vorbeizugehen, aber das hat nicht wirklich geklappt. Dennoch bin ich am Ende mit dem dritten Platz zufrieden.“