- Zwei atemberaubende Rennen im Rahmen der German Speedweek
- Simon Jespersen und Kevin Orgis gewinnen jeweils ein Rennen der Standard-Klasse
- GP-Kategorie: Ernst Dubbink und Johanna Innerfors ganz oben auf dem Podest
Oschersleben. Nach der Sommerpause startete der ADAC Northern Europe Cup bei heißen Bedingungen in der Motorsport Arena Oschersleben in die zweite Saisonhälfte. Am Sonntag fuhren die Piloten der Standard- und der GP-Klasse jeweils zwei hart umkämpfte Rennen. Simon Jespersen (15, DEN) und Ernst Dubbink (27, NED) entschieden den ersten Lauf in den jeweiligen Klassen für sich, Kevin Orgis (16, GER) und Johanna Innerfors (21, SWE) gewannen im zweiten Rennen.
Jespersen im ersten Rennen nicht zu bremsen
Jespersen startete von der Pole Position souverän ins erste Rennen und übernahm ab der ersten Kurve des 3,667 Kilometer langen Kurses in der Magdeburger Börde die Führung. Diese gab der Däne bis ins Ziel nach anstrengenden 17 Runden nicht wieder ab. Jespersen gewann mit 11,635 Sekunden Vorsprung auf seine Verfolger, die sich in einer Gruppe zahlreiche Überholmanöver und Positionswechsel lieferten.
Orgis konnte sich schließlich auf dem zweiten Platz durchsetzen. Nur 0,255 Sekunden hinter ihm sicherte sich der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport, Dirk Geiger (14, GER) den dritten Rang. Matthias Meggle (16, GER) musste sich mit Platz vier geschlagen geben, nachdem er zwischenzeitlich auf dem zweiten Rang war. Sander Kroeze (14, NED) komplettierte die Top-Fünf im ersten Lauf.
Ernst Dubbink (27, NED) konnte die GP-Klasse für sich entscheiden. Der erfahrene Niederländer fuhr 3,580 Sekunden hinter Jespersen auf Gesamtposition zwei ins Ziel und nahm damit wichtige 25 Punkte für die Gesamtwertung mit. Maximilian Kofler (16, AUT) folgte auf dem zweiten Rang der Grand-Prix-Kategorie. Innerfors komplettierte das Podium.
Erster Sieg für Kevin Orgis, Geiger bleibt insgesamt vorn
Zum Start des zweiten Rennens stürzte GP-Pilot Dubbink noch in der ersten Runde, woraufhin der Lauf neu gestartet wurde. Schon früh hatte sich nach dem Neustart über 15 Runden an der Spitze eine Kampfgruppe aus Jespersen, Meggle, Geiger, Kevin Orgis und Philipp Freitag (19, GER) gebildet. Die fünf Piloten der Standard-Kategorie schenkten sich keinen Meter und wechselten regelmäßig ihre Positionen.
Nach extrem anstrengenden 15 Runden unter heißen Wetterbedingungen konnte sich schließlich Kevin Orgis an der Spitze behaupten. Der Kiefer Racing Pilot fuhr seinen ersten Sieg ein. Nur 0,090 Sekunden hinter ihm folgte Jespersen, der sich im zweiten Rennen knapp geschlagen geben musste. Geiger belegte mit weiteren 0,077 Sekunden Rückstand den dritten Rang. Freitag verfehlte das Podium knapp und beendete das Rennen auf Position vier, gefolgt von Kroeze, nachdem Meggle in der letzten Runde mit einem technischen Defekt ausschied.
Geiger führt die Gesamtwertung der Standard-Klasse weiterhin an. Er liegt mit 117 Punkten vor Jespersen, der mit 104 Zählern auf den zweiten Rang nach vorne klettert. Kevin Orgis belegt mit 96 Punkten den dritten Platz, dicht gefolgt von Meggle mit 94 Punkten und Freitag mit 88 Punkten.
Nach dem Ausfall von Dubbink beendete auch Kofler sein Rennen frühzeitig. Demnach war Innerfors die einzige verbliebene GP-Fahrerin, die ins Ziel kam. Die schnelle Frau aus Schweden nahm damit 25 Punkte im zweiten Rennen mit und macht in der Gesamtwertung drei Positionen gut.
Dubbink liegt in der Gesamtwertung der GP-Klasse nach seinem Sieg am Vormittag weiterhin an der Spitze. Mit 103 Punkten führt er nun deutlich vor dem Zweitplatzierten Jason Dupasquier (14, SUI), der an diesem Wochenende verletzungsbedingt nicht antreten konnte. Tim Georgi (16, GER) liegt mit 75 Punkten auf Platz drei vor Innerfors mit insgesamt 74 Zählern. Kofler komplettiert die Top-Fünf mit 60 Punkten.
Die Stimmen der Sieger
Simon Jespersen (15, DEN), Sieger 1. Lauf, ADAC NEC Standard:
„Ich bin richtig gut gestartet und das war auch der Plan. Dann habe ich einfach versucht das Tempo zu halten, denn ich wusste aus dem Qualifying, dass ich hier eine halbe Sekunde schneller fahren kann als die anderen. Ich weiß nicht genau warum, aber am Ende des Rennens habe ich sehr viele Fehler gemacht. Ich denke, das lag an der Hitze und weil ich nicht richtig fit bin. Das Rennen war aber dennoch wirklich gut. Ich konnte meinen ersten Sieg einfahren und bin wirklich glücklich. Ich hatte nicht erwartet, dass mir das gelingt. Ich hoffe, im zweiten Rennen klappt das noch einmal.“
Kevin Orgis (16, GER), Sieger 2. Lauf, ADAC NEC Standard:
„Im ersten Rennen war mein Start nicht ganz so gut. Wir hatten Schwierigkeiten an Simon dranzubleiben. Dann fanden wir uns in einer Fünfergruppe wieder und haben bis zum Ende gekämpft. Am Ende konnte ich mich in dieser Gruppe behaupten und den zweiten Platz holen. Im zweiten Rennen hatten wir zunächst einen Neustart. Den ersten Start hatte ich nicht ganz so gut erwischt, daher habe ich vom Neustart profitiert. Ich ging als Führender in die erste Kurve. Das Rennen gegen Dirk und Simon war sehr, sehr hart. Am Ende konnte ich mich aber gegen beide behaupten und einen Sieg einfahren. Obwohl die Bedingungen wirklich hart waren, hatten wir viel Spaß. Während der Fahrt bemerkt man die Hitze gar nicht so sehr. Das kommt erst nach dem Rennen. Ich konnte meinen ersten Sieg einfahren und bin sehr glücklich darüber.“
Ernst Dubbink (27, NED), Sieger 1. Lauf, ADAC NEC GP:
„Ich bin nur von der fünften Position aus ins Rennen gegangen, weil ich am Freitag und am Samstag nicht so stark war. Mein Start war aber ok, ich war in der ersten Kurve Zweiter, aber in der dritten Kurve ging Matthias Meggle wieder an mir vorbei. Dann brauchte ich fast eine Runde, um wieder auf ihn aufzuholen. Wir haben uns ein starkes Duell geliefert, wodurch Simon Jespersen an der Spitze bereits davonfahren konnte. Der Rückstand blieb das ganze Rennen über fast gleich. Er war mal schneller und mal langsamer und bei mir war es genauso. Ich konnte nicht wieder auf ihn aufholen, aber trotzdem den Sieg der GP-Klasse holen. Was die Meisterschaft angeht, ist das richtig gut, denn ich konnte 25 wertvolle Punkte gutmachen. Ich denke aber nicht über den Titel nach, ich gehe jedes Rennen einzeln an und versuche immer zu gewinnen.“
Johanna Innerfors (21, SWE), Sieger 2. Lauf, ADAC NEC GP:
„Ich hatte im zweiten Rennen einen richtig guten Kampf gegen meine Teamkollegin und das hat sehr viel Spaß gemacht. Mein Bike ist auf der Geraden aber schneller, also kam ich recht leicht an ihr vorbei. Am Ende bin ich als Einzige in der GP-Klasse bis ins Ziel gefahren und habe gewonnen. Das ist ein tolles Gefühl. Ich bin super glücklich.“