- Toller Sport im ADAC Opel Rallye Cup bei der ADAC Rallye Deutschland
- Julius Tannert und Jennifer Thielen gewinnen zum dritten Mal in Folge
- Pech für Bergkvist – der Schwedische Junior verliert die Tabellenspitze
Julius Tannert und Jennifer Thielen agieren derzeit im ADAC Opel Rallye Cup in überragender Form. Nach den Siegen bei der ADAC Rallye Wartburg sowie am Freitag beim ersten Lauf im Rahmen der ADAC Rallye Deutschland ließen der Sachse und seine luxemburgische Copilotin die Konkurrenz auch beim zweiten Durchgang im Rahmen des deutschen WM-Laufs hinter sich und feierten damit ihren dritten Triumph in Folge – und dies vor den Augen der Opel-Vorstände Tina Müller (Marketing), Michael Lohscheller (Finanzen) und Johan Willems (Kommunikation), die es sich nicht nehmen ließen, den Saisonhöhepunkt live vor Ort zu verfolgen.
Trotz ihres Ausfalls beim Auftakt im Rahmen der ADAC Hessen Rallye Vogelsberg übernahmen Tannert/Thielen damit drei Saisonläufe vor Schluss erstmals die Tabellenführung. „Ich hätte nie erwartet, hier zweimal gewinnen zu können“, jubelte der 24-jährige Pilot aus Lichtentanne. „Es war ein harter Kampf, in dem wir hie und da auch etwas Glück hatten. Entscheidend war es, mit Köpfchen zu fahren und so wenige Fehler wie möglich zu begehen. Und das ist uns auch bei den schwierigen äußeren Bedingungen gelungen, zumal wir nicht das geringste technische Problem an unserem ADAM hatten. Ich bin einfach nur überglücklich!“
Weniger strahlend lief Emil Bergkvist am Sonntagabend über den Serviceplatz des ADAC Opel Rallye Cups. Der 20-jährige Schwede hielt sich in Schlagdistanz zu Leader Tannert, als in der vorletzten Wertungsprüfung (WP) ein Problem an der Kraftübertragung auftrat. Bergkvist schaffte es zwar noch in beide Prüfungsziele und danach auch über die Verbindungsetappe zurück in den Parc fermé sowie in die letzte Zeitkontrolle – Voraussetzung, um gewertet zu werden –, fiel aber in der Cup-Wertung auf Platz 14 zurück und verlor damit die Tabellenspitze an Kontrahent Tannert. „Wir hatten die ganze Rallye über vorsichtig agiert, um am Ende gut punkten zu können, und dann so ein Pech. Aber es sind ja nur fünf Punkte Rückstand auf Julius, und die Saison ist noch lange nicht vorbei“, lautete die Kampfansage des Auftaktsiegers.
Zwei Mal auf dem zweiten Platz und das binnen 36 Stunden – Patrick Pusch und sein Copilot Andreas Luther strahlten: „Ein großartiges Ergebnis, wir freuen uns riesig“. Den letzten Podestplatz belegten Felix Herbold/Frank Oschmann, die altersbedingt nicht im ADAC Opel Rallye Cup für Fahrer bis 27 Jahre, sondern ausschließlich in der Division 7 für alle ADAM-Cup-Fahrzeuge gewertet werden und weiterhin eine aufsteigende Formkurve beweisen. „Jetzt passt’s langsam“, so der Ingolstädter. „Wir sind sauber und ohne Fehler durchgefahren. So war der Plan.“ Mit Rang vier insgesamt und der dritten Position in der Cup-Wertung feierte Fabian Ennser, der den deutschen WM-Lauf mit der österreichischen Beifahrerin Elke Aigner bestritt, sein bislang bestes Ergebnis im ADAC Opel Rallye Cup. „Das tut gut“, strahlte Ennser. „Hier kam es darauf an, kontrolliert zu fahren, keinen Ausritt und keinen Reifenschaden zu riskieren. Das hat gut geklappt. Und speziell am Sonntag haben wir dann nochmal richtig Gas gegeben.“
Dieses Glück blieb Marcel Wendt und Kay Papenfuß verwehrt. Die beiden Westfalen waren ebenfalls auf dem besten Weg zum persönlichen Cup-Highlight, als sich ihnen auf Platz vier liegend in WP9 ein Bordstein in den Weg stellte. „Leider ging eine Felge kaputt, wir haben weit über zehn Minuten verloren. Es ist ein Jammer. Wir haben uns sehr wohlgefühlt, waren richtig flott unterwegs, aber irgendeine Kleinigkeit geht immer schief bei uns. Frustrierend“, ärgerte sich der Pilot aus Stemwede. Ins selbe Horn konnte auch Jacob Madsen blasen. Gemeinsam mit seinem Copiloten Ole R. Frederiksen fuhr der Däne die meisten WP-Bestzeiten, darunter auch eine sehr beeindruckende auf der mehr als 42 Kilometer langen Königs-Wertungsprüfung „Panzerplatte“, doch nachdem ihm im ersten Lauf am Freitag die Technik einen Streich gespielt hatte, musste der Gewinner der ADAC Rallye Stemweder Berg den Zwischenfall in der ersten Sonntags-Wertungsprüfung (WP9) auf seine Kappe nehmen: „Ich habe mich nur leicht verbremst und bin in einen Graben gerutscht. Das Auto war völlig okay, aber es hat gut eine Viertelstunde gedauert, bis wir es mit Hilfe einiger Fans aus dem Graben gezogen hatten. Sehr ärgerlich, wir hätten hier aufs Podest fahren können.“
Der Titelkampf im ADAC Opel Rallye Cup nähert sich nun seiner entscheidenden Phase, ist aber noch völlig offen. Drei Veranstaltungen vor dem Saisonende führt Tannert mit 138 Punkten vor Bergkvist mit 133 und Pusch mit 131 Zählern. Der nächste Schlagabtausch erfolgt schon am 5./6. September bei der ADAC Rallye Ostsee rund um das idyllische Seebad Grömitz.