- Der schwedische Tabellenführer Tom Kristensson gewinnt auch die AvD-Sachsen-Rallye
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Der junge Deutsche Nico Knacker feiert den ersten Podestplatz im ADAC Opel Rallye Cup
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Auftaktsieger Jacob Lund Madsen arbeitet an einem Comeback im Rallye-ADAM
Rüsselsheim/München. Tom Kristensson ist im ADAC Opel Rallye Cup 2017 derzeit das Maß der Dinge. Beim dritten Saisonlauf im Rahmen der AvD-Sachsen-Rallye rund um Zwickau feierte der Schwede mit Beifahrer und Landsmann Henrik Appelskog nach zwölf anspruchsvollen Asphalt-Wertungsprüfungen (WP) seinen zweiten Sieg in Folge. Inklusive der fünf Bonuspunkte für die meisten WP-Bestzeiten (7) sowie der weiteren fünf Zähler für den Gewinn der „Power Stage“ verbuchte Kristensson das Maximum von 50 Punkten und baute damit seinen Vorsprung in der Gesamtwertung weiter aus. „Ich könnte nicht zufriedener sein“, jubelte der 26-jährige Skandinavier. „Auf diesen unglaublich schnellen Prüfungen ist wirklich alles perfekt gelaufen. Am Schluss konnten wir auch noch die Power Stage für uns entscheiden. Und das vor dieser unglaublichen Zuschauerkulisse hier in Zwickau. Ich bin sehr glücklich.“
Nächster Verfolger in der Tabelle ist weiterhin der Ire Calvin Beattie, der gemeinsam mit Copilot Jack Morton als Zweiter zum dritten Mal in Serie aufs Podest fuhr und sich dabei zwei WP-Bestzeiten notieren ließ. Ebenfalls zweimal der Schnellste war Nico Knacker, der mit seiner Beifahrerin Ella Kremer in Sachsen den längst fälligen ersten Podestplatz im ADAC Opel Rallye Cup feierte. „Was für eine anspruchsvolle, coole Rallye“, strahlte der 20-Jährige im Ziel. „Leider konnten wir am Schluss die Schlagzahl im Kampf um Platz 2 nicht mehr ganz mitgehen. Aber ein Podestplatz war unser Ziel, und den haben wir geschafft. Von daher sind wir sehr zufrieden.“
Zweitbester Deutscher und wiederum stark unterwegs war der Hamburger Philipp Hetz, der sich wegen des verletzungsbedingten Ausfalls seiner Stammbeifahrerin Silvia Dartsch von Dr. Bodo Kohring den Weg weisen ließ. Hetz: „Die Rallye lief sehr zufriedenstellend. Mit neuem Auto, neuem Beifahrer und nach einigen kleinen Problemen gestern ist der vierte Platz ein prima Ergebnis. Ich weiß aber, dass da noch mehr geht und ich auch ganz vorne mithalten kann. Dieses Ziel möchten wir nun für die nächsten Rallyes in Angriff nehmen.“
Einen guten Eindruck hinterließen erneut auch Christoph Hilmes und Copilot Maximilian Plum, die das Ziel als Achte sahen und dabei sogar in drei Wertungsprüfungen in die Top-3 fuhren. „An der Konstanz müssen wir noch etwas arbeiten“, so der 26-Jährige aus Georgsmarienhütte. „Das war schon eine heftige Rallye. Gegen Ende haben wir ein bisschen Tempo rausgenommen, weil wir auf der langen Power Stage kein unnötiges Risiko mehr eingehen und unbedingt ins Ziel kommen wollten. Leider hat uns Johannes Dambach dabei noch einen Platz weggeschnappt.“
Ein Musterbeispiel für die Komplexität des Rallyesports lieferte unterdessen Frédéric Hauswald. Auf dem starken zweiten Rang in Schlagdistanz zu Leader Kristensson liegend, verfuhren sich der Franzose und sein Beifahrer Kevin Schlichter auf der Verbindungsetappe zur fünften Wertungsprüfung und trafen prompt mit rund zehn Minuten Verspätung an der Zeitkontrolle ein. Die folgenden 100 Strafsekunden ruinierten mit einem Mal die Aussicht auf ein gutes Ergebnis. Da nützte es auch nichts, dass Hauswald/Schlichter in fast allen Wertungsprüfungen im vorderen Bereich des Klassements anzutreffen waren. „Es ist natürlich hart, aber so ist der Rallyesport eben. Jeder Fehler wird gnadenlos bestraft. Schade, denn wir hatten einen guten Rhythmus und hätten um die Podestplätze mitkämpfen können“, seufzte Hauswald.
Gleiches hätte wohl auch auf Tom Kässer zugetroffen. Der Gewinner der ADAC Opel Rallye Academy 2016 und sein Beifahrer Sebastian Glatzel hatten sich bereits auf den vierten Rang nach vorne gekämpft, als der Schwabe den ADAM in WP9 aus der Gewalt verlor. „Wir haben in unserem Aufschrieb eine Bodenwelle in einer Links-Rechts-Kombination nicht korrekt notiert“, ärgerte sich Kässer. „Auf der hat sich das Auto aufgeschaukelt, wir gerieten auf einen Bordstein und prallten gegen ein Brückengeländer. Sehr ärgerlich, weil es bis dahin wirklich gut lief.“
Die Gelegenheit zur Wiedergutmachung ergibt sich in vier Wochen, wenn die ADAC Rallye Stemweder Berg bereits die erste Saisonhälfte im ADAC Opel Rallye Cup beschließt. Und eine besonders erfreuliche Nachricht: Sofern die in dieser Woche anstehenden medizinischen Tests ein positives Ergebnis erbringen, plant auch Auftaktsieger Jacob Lund Madsen mit seiner Beifahrerin Line Lykke Jensen ein Rallye-Comeback im Cockpit seines ADAM Cup!
Punktestand ADAC Opel Rallye Cup nach 3 von 8 Läufen:
1. Kristensson, 135 Punkte. 2. Beattie 92. 3. Knacker 54. 4. Novak 53. 5. Madsen 49. 6. Hauswald 47. 7. Hetz 37. 8. Munster 36. 9. Weiland und Stefan, je 28. 11. Schmidt 27.