- Erster Cupsieg für Kristensson bei der ADAC Rallye „Rund um die Sulinger Bärenklaue“
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Hinter dem Tabellenführer fahren Calvin Beattie und Frédéric Hauswald aufs Podest
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Maximilian Schmidt bester Deutscher, reichlich Pech für Knacker, Dambach und Hetz
Rüsselsheim/München. Tom Kristensson und Copilot Henrik Appelskog sind ihrer Favoritenrolle bei der ADAC Rallye „Rund um die Sulinger Bärenklaue“ gerecht geworden und haben ihren ersten Sieg im ADAC Opel Rallye Cup eingefahren. Während der derzeit verletzt pausierende Auftaktsieger Jacob Lund Madsen und seine Beifahrerin Line Lykke Jensen nur als Zuschauer anwesend waren, lieferten die beiden Schweden bei wechselnden äußeren Bedingungen eine beeindruckend konstante Vorstellung ab und beendeten nur eine der dreizehn anspruchsvollen Wertungsprüfungen (WP) nicht auf einer der drei ersten Positionen. Zusammen mit den jeweils fünf Bonuspunkten für die meisten WP-Bestzeiten (5) und den Sieg in der so genannten „Power Stage“ strich Kristensson die maximal bei einem Cup-Lauf erreichbaren 50 Zähler ein und übernahm damit die Tabellenspitze. „Was soll ich sagen? Alles ist perfekt gelaufen, ich bin sprachlos“, strahlte der 26-Jährige aus Hörby.
Zweite in der Gesamtwertung sind nun Calvin Beattie und Jack Morton, die nach Rang 3 beim Auftakt mit dem zweiten Platz rund um Sulingen die zweite Podestposition in Folge errangen. „Ein paar Fehler hie und da, aber wir sind happy“, kommentierte Beattie. Allerdings mussten die Iren bis zum Schluss zittern, denn am Samstagnachmittag drehten Fredéric Hauswald/Romain Garrel mächtig auf und kämpften sich mit vier Bestzeiten in Folge bis auf den dritten Rang nach vorne. Zwar konnten sie Beattie/Morton nicht mehr abfangen, dennoch kassierten auch die Franzosen fünf Bonuspunkte für die meisten WP-Bestzeiten und sandten damit ein deutliches Warnsignal an Sieger Kristensson. Hauswald: „Nachdem wir uns gestern mit den Reifen vergriffen hatten und heute Morgen Probleme hatten, den Rhythmus zu finden, lief es nachmittags umso besser. Platz 3 ist klasse, vielleicht können wir in einer der nächsten Rallyes noch etwas höher auf dem Podest klettern.“
Auf den folgenden Positionen klassierten sich das slowenisch-deutsche Duo Tim Novak/Lisa Stengl, die luxemburgisch-belgische Paarung Grégoire Munster/Johan Jalet und die Briten Frederic Field/Janice Moore. Die bestplatzierten deutschsprachigen Teams waren diesmal Maximilian Schmidt/Stephanie Voigtländer und Nino Weiland/Ann-Kathrin Mergen auf den Positionen sieben und acht. „Wir haben gegenüber dem Saisonstart Fortschritte gemacht“, freute sich der erst 18-jährige Schmidt, der aus der letztjährigen ADAC Opel Rallye Academy den Sprung in den Cup geschafft hatte. „Es fehlt noch ein gutes Stück zur Spitze, aber unser Ziel ist es, weiter zu lernen, um vielleicht gegen Ende der Saison vorne bei der Musik zu sein.“
Der Auftaktvierte Nico Knacker und seine Beifahrerin Ella Kremer sahen zwar die Zielflagge und sammelten dazu auch zwei Bonuspunkte in der Power Stage, mussten sich aber nach einem Ausritt am Samstagmorgen, bei dem ihr Cup-ADAM beschädigt wurde, mit Rang 15 begnügen. „Eine durchwachsene Rallye“, seufzte der 20-Jährige. „Immerhin konnten wir am Nachmittag nochmal zeigen, was wir draufhaben. In den letzten Prüfungen mussten wir allerdings etwas zurückstecken, weil das Auto doch ziemlich gelitten hatte.“ Gänzlich leer gingen andere Deutschsprachige aus. Die beiden Erstplatzierten der ADAC Opel Rallye Academy 2016, Tom Kässer und Thomas Weirather, schlugen sich bei der Landung nach demselben Sprung in WP5 die Kühler ihrer Opel ADAM entzwei und mussten aufgeben. Schon am Vorabend gelaufen war die Rallye für Philipp Hetz nach einem Unfall in WP3. Johannes Dambach schied in der letzten Prüfung auf Position sechs liegend aus.
Einen blitzsauberen Gasteinsatz legte derweil Christian Schön hin. Der erfahrene Journalist (u.a. AUTO BILD MOTORSPORT) leistete sich gemeinsam mit Beifahrer und Rallye-Urgestein Horst Rotter keine gravierenden Fehler, beendete die Rallye auf einem feinen 13. Platz in der Cup-Wertung und war dennoch beeindruckt: „Ich zähle ja auch zu denen, die sich für einen guten Autofahrer halten. Aber wenn man dann hier bis zu fünf Sekunden pro Kilometer auf die Besten verliert, wird einem erst klar, wie die Jungs hier im Cup Gas geben. Es war eine tolle Erfahrung!“
Der nächste Lauf zum ADAC Opel Rallye Cup findet am 26./27. Mai im Rahmen der AvD Sachsen Rallye rund um Zwickau statt.
Punktestand ADAC Opel Rallye Cup (nach 2 von 8 Läufen): 1. Kristensson, 85 Punkte. 2. Beattie 58. 3. Madsen 49. 4. Novak 37. 5. Hauswald 32. 6. Knacker 29. 7. Munster 27. 8. Hetz 17. 9. Kässer 16. 10. Dambach und Field, je 15. 12. Schmidt 14.