- Rollendes Automobilmuseum mit über hundert Klassikern im Trentino unterwegs
- Oldtimer-Wanderung in vier Etappen: Italienische Leichtigkeit und alpenländisches Flair
- Kultur und Kulinarisches bildeten ideale Ergänzung zu idyllischer Natur
München. Ein Fest der Sinne für Teilnehmer und Zuschauer - das war die ADAC Trentino Classic 2017 vor beeindruckender alpiner Kulisse. Am Fuße der majestätischen Dolomitengipfel erkundeten zwischen dem 18. und 22. September die Teilnehmer mit ihren über 100 klassischen und historischen Automobilen in abwechslungsreichen Etappen die Region. Auch die Zuschauer kamen auf ihre Kosten und konnten beim Concorso d'Eleganza oder bei einem der zahlreichen Zwischenstopps auf Tuchfühlung mit dem rollenden Automobilmuseum gehen.
ADAC Präsident Dr. August Markl zog ein positives Fazit der Veranstaltung. "Ich begleite die ADAC Trentino Classic nun bereits seit vielen Jahren und habe mit den Kollegen von ADAC Klassik viele wunderschöne Regionen im Trentino kennengelernt. Doch auch bei der 14. Ausgabe der Oldtimer-Wander-Tour konnte mich die Region erneut mit völlig neuen Eindrücken faszinieren und überraschen. Beim ADAC Oldtimer-Wandern wird Entschleunigung gelebt. Denn wie heißt es so schön, Genuss braucht eben Zeit."
Schon beim Prolog um den DEKRA-Pokal am ersten Tag der ADAC Trentino Classic war die Mischung aus alpenländischem Flair und mediterraner Lebensfreude der ständige Begleiter der Oldtimer-Wandertour. Der entspannte Ausflug rund um einen der schönsten Seen Italiens, den Molvenosee, hatte mit der "Pagode" von Jürgen Schüring und Jutta Iwanow dann auch gleich einen passenden Sieger: Der Mercedes-Benz 280 SL/8 verkörpert mit seiner zeitlos-eleganten Form schließlich so etwas wie schwäbisches Dolce Vita.
Rund 155 Kilometer standen bei der zweiten Etappe um den CAMP DAVID-Pokal im Streckenplan - Kurven, Steigungen und immer wieder atemberaubende Ausblicke inklusive. Die Sieger hießen Mathias und Maud Beetz im Intermeccanica Indra 2+2. Idyllisches Zwischenziel an der Strecke war der Lago di Ledro, der "kleine Bruder" des Gardasees. Direkt am Seeufer hieß es beim Concorso d'Eleganza: Wer ist der Schönste im ganzen Land? Motorbegeisterte Zuschauer konnten dann die automobilen Kostbarkeiten der ADAC Trentino Classic ganz in Ruhe unter die Lupe nehmen, während eine fachkundige Jury die Fahrzeuge nach Kritieren wie Erhaltungszustand, Originalität und Authentizität beurteilte. Sieger in der jüngsten Klasse (Fahrzeuge von 1961 bis 1987) wurde auch hier der Intermeccanica Indra 2+2 von 1973, ein futuristischer Keil mit deutsch-italienischen Wurzeln, geringer Stückzahl und kraftvollem V8-Motor. In der Klasse der Autos von 1946 bis 1960 siegte ebenfalls eine echte Rarität: Der Mercedes-Benz 180 D D-Am Kombinationskraftwagen von Udo Goetz und Frauke Seewald ist einer der wenigen Kombis, die von diesem Mercedes-Modell gebaut wurden. Der Klassensieg bei den Fahrzeugen bis 1945 ging an einen echten Sportler. Der S.S. 1 von Alfred und Marina Dalpke gilt als der "Ur-Jaguar" und steht mit seinen schwungvollen Kotflügeln und dem harten Fahrwerk für den britischen Sportsgeist aus der Vorkriegszeit.
Auch am folgenden Tag wurden die historischen und klassischen Fahrzeuge bei der 160 Kilometer langen Tour um den AUTOSTADT-Pokal artgerecht ausgeführt. Mit ihren engkurvigen Bergauf-Passagen und steilen Abfahrten war die Route mit Zwischenstopp im mondänen Wintersport-Ort Madonna di Campiglio einmal mehr ein Eldorado für Lenkradartisten. Gewinner der Etappe wurde ein automobiler "Holz-Michel": Klaus Weckert und Ewa Weidmann im rustikalen Morgan +8 von 1976- der urige Roadster wird in nahezu identischer Form seit den 30er Jahren gebaut und verfügt über einen Rahmen aus Eschenholz.
Den Schlusspunkt der ADAC Trentino Classic setzte die längste Etappe um den AUTOZEITUNG CLASSICCARS-Pokal. Auf den 168 Kilometern der Teilstrecke hatten die Teilnehmer noch einmal die Gelegenheit, die milde Spätsommersonne hinter dem Lenkrad und vom Beifahrersitz aus zu genießen. Über den Parco Grotta Cascata Varone mit seinem spektakulären Wasserfall ging es Richtung Trento, der Hauptstadt der Region. Ein weiterer schöner Schwabe eroberte auf dieser Etappe die Herzen und den Tagessieg. Das Mercedes-Benz 220SE Coupé, Baujahr 1960, von Herbert Ruhnau und Karl Heinz Schmitz beendete diesen Tag mit einem Pokal auf dem Rücksitz.
Ein klassischer Globetrotter holte sich in diesem Jahr den Gesamtsieg bei der ADAC Trentino Classic: Der VW Campingwagen 23 - auch unter dem Kürzel T1 bekannt - lag am Ende mit Heckmotor vorne. Steffen und Tanja Fritz, das Team an Bord des klassischen VW-Bus', freuten sich sehr über diesen Erfolg und den Siegerpokal.