- Rollendes Museum erkundet drei Bundesländer
- Mehr als einhundert historische und klassische Fahrzeuge
- Automobiler Schönheitswettbewerb in Fulda
München. Wenn am 5. Juli mehr als einhundert historische und klassische Fahrzeuge bei der ADAC Deutschland Klassik 2017 zum entspannten Oldtimer-Wandern starten, warten auf Fahrer und Beifahrer kurvenreiche Routen durch das grüne Herz Deutschlands. Rund um den Start- und Zielort, die historische Bischofsstadt Fulda, führen die Tagestouren die Teilnehmer dann bis zum 9. Juli durch die drei Bundesländer Hessen, Bayern und Thüringen - historische Plätze, kulinarische Hotspots und kulturelle Höhepunkte inklusive.
Doch nicht nur die Veranstaltungsteilnehmer kommen auf ihre Kosten, auch interessierte Zuschauer können gleich am ersten Tag die chromblitzenden Karossen der Baujahre 1911 bis 1987 bei der Vorbesichtigung zum Concours d'Elégance auf der Pauluspromenade in Fulda bewundern. Noch am selben Tag erwartet die Teilnehmer dann der erste Höhepunkt - in 800 Meter Tiefe! Im Erlebnisbergwerk Merkers findet der Begrüßungsabend statt. Das ehemalige Kalibergwerk passt perfekt zum Anspruch der ADAC Deutschland Klassik, denn es verbindet heute auf einzigartige Weise Kultur und Geschichte. Im ehemaligen Bergwerk liegt tief unter der Erde Deutschlands ungewöhnlichster Konzertsaal. Stars wie Anastacia und Chris de Burgh rockten schon an diesem faszinierenden Ort, der im Zweiten Weltkrieg eine ganz andere Funktion hatte. Wertvolle Kunstschätze und tausende von Goldbarren lagerten in der riesigen unterirdischen Halle.
Die Etappe um den SONAX-Pokal am 6. Juli führt in Richtung Osten, hinein nach Thüringen. Im fränkisch geprägten Süden des Bundeslandes sind die Fachwerkstadt Schmalkalden und Meiningen an der Werra mit seiner historischen Altstadt Zwischenstationen für das rollende Museum der Automobilgeschichte. Weiter geht es dann nach Bayern: Auf der Wasserkuppe heben die Herzen von Flugzeugfans ab, denn an den Hängen der Rhön stand die Wiege der deutschen Segelfliegerei.
Am 7. Juli fahren die Oldtimer auf den Spuren der Automobilgeschichte um den VREDESTEIN-Pokal. Schotten heißt das erste Ziel, jene Stadt im Vulkangebiet Vogelsberg, in deren Umgebung der Schottenring zwischen 1925 und 1956 als äußerst anspruchsvoller Straßenkurs Mann und Maschine vor große Herausforderungen stellte. Die historischen Fahrzeuge der ADAC Deutschland Klassik wandern hier im Oldtimer getreu dem Motto "Genuss braucht Zeit", auch wenn der Rennsportgeist vergangener Tage hier noch spürbar ist. Zurück in Fulda werden die Oldtimer auf Hochglanz gebracht. Auf der Pauluspromenade zwischen Schloßgarten und Dom geht es dann beim Concours d'Elégance um die begehrte Union Glashütte-Trophäe. Eine fachkundige Jury bewertet die Fahrzeuge nach Kriterien wie Originalität, Erhaltungszustand und Historie - erneute Gelegenheit auch für alle Freunde alter Technik, die motorisierten Botschafter der Vergangenheit genauer zu betrachten.
Die Schlussetappe der ADAC Deutschland Klassik um den AUTOSTADT-Pokal spielt am 8. Juli an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze. Der Observation Post "Point Alpha" in Geisa war bis 1989 einer der wichtigsten Beobachtungsstützpunkte der US-Streitkräfte in Europa und galt im Kalten Krieg als einer der heißesten Punkte - hier standen sich NATO und Warschauer Pakt unmittelbar gegenüber. Auch die Brücke der deutschen Einheit in Vacha wird an diesem Tag an die Zeit der deutschen Teilung erinnern, bevor bei der Oldtimergala am Abend in Fulda die Sieger von Concours d'Elegance und der gesamten ADAC Deutschland Klassik gemeinsam mit allen Teilnehmern ihre Pokale feiern können.
Mit der ADAC Deutschland Klassik 2017 setzt sich zum achten Mal eine Tradition fort, die ihren Ursprung in der automobilen Anfangszeit der 30er Jahre hat. Das Konzept "Autowandern" verbindet das entspannte Er-Fahren der Landschaft mit dem Erkunden von Kultur und Geschichte. Der Weg ist dabei das Ziel - bewusstes Entschleunigen gelingt auf dem Fahrer- oder Beifahrersitz eines Oldtimers eben ganz besonders gut!