- Motorrad: Tim Georgi zeigt beeindruckende Aufholjagd auf dem Sachsenring
- Speedway: Michael Härtel triumphiert mit erstem GP-Sieg bei der Langbahn-WM
- Rallye: Julius Tannert feiert erstes Podium in der Junior-WM
- Formelsport: David Beckmann fährt in die Punkte
München. In der Saison 2017 fördert die ADAC Stiftung Sport 33 Motorsporttalente aus zehn unterschiedlichen Disziplinen.
ADAC NEC / SPITZENREITER DOMINIEREN AUCH AUF DER WM-BÜHNE
Die beiden Gesamtführenden Dirk Geiger und Tim Georgi gaben auch beim Saisonhighlight des ADAC Northern Europe Cup im Rahmenprogramm des deutschen Motorrad-WM-Laufes auf dem Sachsenring den Ton an. In der Standard-Klasse feierte Titelverteidiger Dirk Geiger aus Mannheim zwei Tage vor seinem 15. Geburtstag souverän von der Pole-Position aus den vierten Sieg im sechsten Saisonrennen und baute seine Führung in der Gesamtwertung auf 35 Punkte aus. Sein Förder- und Teamkollege Toni Erhard (16/Pöhla) stand als Dritter mit auf dem Podium und bleibt somit auch im Gesamtklassement Dritter. Mann des Tages auf dem Sachsenring war allerdings Tim Georgi: Der 17 Jahre alte Berliner hatte mit einer Wildcard am WM-Lauf der Moto3 teilgenommen und dort einen guten 24. Platz unter 31 Startern belegt. Für seine Rennen im ADAC NEC bedeutete das aber, dass er vom letzten Platz starten musste. Georgi kämpfte sich mit einer beeindruckenden Aufholjagd bis an die Spitze, holte seinen fünften Sieg in Serie und führt jetzt mit 29 Punkten. Team- und Förderkollege Jan Ole Jähnig (16/Lehndorf) wurde bei seinem Heimspiel von der Pole-Position aus Vierter und blieb auch in der Gesamtwertung auf diesem Rang. In der IDM Supersport 300 liegt Jähnig aktuell auf Platz zwei.
ADAC JUNIOR CUP / PLATZ ZWEI IM RAHMENPROGRAMM DES WM-LAUFES
Aaron Schäfer hat beim Saisonhöhepunkt des ADAC Junior Cup powered by KTM im Rahmenprogramm des Motorrad-WM-Laufes auf dem Sachsenring seinen zweiten Saisonsieg nur knapp verpasst. Der 15-Jährige aus Schorndorf-Buhlbronn fuhr bei schwierigen Bedingungen nach einem Regenschauer von der Pole-Position aus auf den zweiten Platz und sammelte nach dem Sturz in Oschersleben diesmal 20 wertvolle Punkte. In der Gesamtwertung hat er als Dritter jetzt nur noch sieben Zähler Rückstand zum Spitzenreiter. „Das Wochenende verlief insgesamt recht gut. Dass es geregnet hat, war eher ungünstig, da ich zum ersten Mal wirklich richtig im Nassen gefahren bin. Dennoch hat es gut geklappt“, sagte Schäfer. Förderkollege Till Belczykowski (12/Duisburg) fuhr im vierten Saisonlauf zum vierten Mal in die Punkteränge und zum dritten Mal auf Platz elf.
SPEEDWAY / ERSTER GP-SIEG UND WM-PLATZ ZWEI
Speedway-Pilot Michael Härtel fährt in diesem Sommer auch bei internationalen Rennen von einem Erfolgserlebnis zum nächsten. Mit drei Laufsiegen und dem zweiten Gesamtrang im Semifinale im ungarischen Nagyhalasz qualifizierte sich der 19-Jährige aus Dingolfing für das Finale der U21-Europameisterschaft am 26. August in Daugavpils (Lettland). Dort wird er dann zusammen mit seinem Förderkollegen Lukas Fienhage (17) aus Lohne antreten, der als Gesamtvierter in Nagyhalasz ebenfalls das Finalticket löste. Im zweiten Lauf der Langbahn-WM wurde Härtel in La Reole in Südfrankreich starker Zweiter und schob sich nach Rang drei beim Saisonauftakt in Herxheim auf Platz zwei der WM-Gesamtwertung. Spekulationen über mögliche Titelchancen schob Härtel aber von sich: „Ich bin angetreten, in dieser ersten Saison unter die ersten Acht zu kommen. Top 5 wäre gut, eine Medaille wäre unglaublich. Aber die Saison hat ja erst angefangen.“ Und sie ging noch besser weiter, denn beim zweiten WM-Heimspiel in Mühldorf gelang ihm drei Wochen später sogar der erste GP-Sieg. Mit seinen 23 Punkten verringerte er seinen Rückstand in der Gesamtwertung auf den in Mühldorf drittplatzierten Franzosen Mathieu Tresarrieu von zuvor sechs auf nur noch drei Zähler (66:69).
RALLYE / ERSTER PODIUMSPLATZ IN DER JUNIOR-WM
Schon im zweiten Anlauf ist Rallye-Pilot Julius Tannert in der Junior-WM erstmals aufs Podium gefahren. Bei der anspruchsvollen Rallye Sardinien fuhr der 27-Jährige aus Lichtentanne bei Zwickau im Ford Fiesta R2T auf den dritten Platz. „Das war wirklich eine verrückte Rallye. Solche Strecken habe ich noch nie zuvor gesehen“, sagte Tannert: „Wir mussten das richtige Maß zwischen Sicherheit und Speed finden. Über das ganze Wochenende haben wir kaum Fehler gemacht und das Auto an den richtigen Stellen geschont. Ich freue mich über mein erstes Podium auf der WM-Bühne.“ Nur zwei Wochen später bestätigte er diese Vorstellung bei der Rallye Polen: Bei widrigsten Witterungsbedingungen fuhr er auf den fünften Platz und ist damit auch Fünfter in der Gesamtwertung. „Diese Rallye hatte es in sich. Bei strömendem Regen und auf Schlamm im fünften Gang durch den Wald zu fliegen, ist eigentlich verrückt, macht aber auch den besonderen Reiz unseres Sports aus. Diese Erfahrungen sind extrem wichtig für die Zukunft und wir werden die Erkenntnisse in den nächsten Rallyes anwenden“, erklärte Tannert.
ADAC GT MASTERS / ERNEUTER TOP-10-PLATZ FÜR DEN ROOKIE
Nach dem ersten Meisterschaftspunkt im ADAC GT Masters beim Heimspiel auf dem Lausitzring zeigte Mike David Ortmann (Blumberg) auch beim Rennwochenende auf dem Red-Bull-Ring gemeinsam mit seinem erfahrenen Teamkollegen Frank Stippler eine starke Vorstellung. Zunächst erkämpfte der erst 17 Jahre alte Ortmann für das erste von zwei Rennen Startplatz zehn. Er ging allerdings nach einem Rempler in der Anfangsphase, der ihn ans Ende des Feldes zurückwarf, einer Durchfahrtstrafe nach dem Fahrerwechsel und letztlich einem Antriebswellenschaden leer aus. Am Sonntag dagegen hielt sich das Duo im 585 PS starken Audi R8 des Teams BWT Mücke Motorsport schadlos und fuhr auf den zehnten Platz. „Ich fühlte mich sofort wohl und hatte auch einen perfekten Speed, um angreifen zu können. Platz zehn und wieder der beste Audi im Feld zu sein, das ist toll“, sagte Ortmann.
TRIAL / ERSTE PUNKTE IN DER WELTMEISTERSCHAFT
Max Faude hat in seiner ersten WM-Saison in der zweithöchsten Kategorie Trial2 die ersten Punkte geholt. Beim dritten Lauf in Sant Julia de Loria in Andorra kam er auf seiner Beta auf den zwölften Platz und holte so vier WM-Zähler. Eine Woche später schaffte er nicht weit entfernt im französischen Lourdes als 14. erneut den Sprung in die Punkteränge.
In der Königsklasse TrialGP holte der Deutsche Meister Franz Kadlec bei den beiden Veranstaltungen zwei weitere Top-10-Platzierungen. In Andorra wurde der inzwischen 20-Jährige aus Reichersbeuern mit seiner GasGas Neunter, in Lourdes verbesserte er sich sogar noch auf den achten Rang und festigte mit jetzt 33 Punkten seine Platzierung unter den erste Zehn in der Gesamtwertung.
ADAC TCR GERMANY / ERSTE PODIUMSPLÄTZE DER SAISON
Am zweiten Rennwochenende des Jahres der ADAC TCR Germany ging die Saison für Mike Halder richtig los. Der Neuling im Förderkader holte sich auf dem Red-Bull-Ring in seinem Seat Leon TCR zunächst im ersten Rennen den zweiten Platz und ließ am Sonntag als Dritter noch einen weiteren Podiumsrang folgen. „Ich hatte mir ehrlich gesagt keine Chance ausgerechnet, in Spielberg zweimal auf dem Podium zu stehen. Das ist überragend, fast wie ein Sieg“, sagte der 21-Jährige aus Meßkirch, der beim folgenden Rennwochenende in Oschersleben die Plätze 14 und acht belegte. Sein Förderkollege Tom Lautenschlager (Grafenau) schied in Österreich mit seinem Audi RS3 LMS im ersten Rennen nach einer unverschuldeten Kollision vorzeitig aus. Im zweiten Lauf fuhr der 17 Jahre alte Junior-Champion des Vorjahres beherzt vom 23. Startplatz auf Rang 13 vor. In Oschersleben gelang ihm dann im zweiten Rennen mit Platz sechs seine beste Platzierung der Saison.
ADAC KART MASTERS / DOPPELSIEG IN WACKERSDORF
Ein perfektes Wochenende erlebte Luca Maisch aus Neustetten beim ADAC Kart Masters in Wackersdorf: Nach der Pole-Position und starken Leistungen in den Heats war der 14-Jährige auch in den beiden Finalläufen der OK-Klasse nicht zu schlagen. Der erst in dieser Saison aufgestiegene OK Junior-Champion von 2016 hat aktuell in der Gesamtwertung nur noch zwei Punkte Rückstand. Die Gesamtführung in Maischs ehemaliger Junior-Klasse behauptete mit zwei dritten Plätzen Förderkollege Marius Zug (14/Pfaffenhofen) mit 33 Punkten Vorsprung. Zug hatte sich im zweiten Finallauf ein heißes Duell mit Kaderpilot Hugo Sasse (13/Dürrröhrsdorf-Dittersbach) geliefert, der das erste Finale gewonnen hatte. Kurz vor dem Ende kollidierten die beiden, Zug rutschte auf Rang drei ab, Sasse fiel aus. „So hatte ich mir den Ausgang des Wochenendes natürlich nicht vorgestellt, der Speed passte aber an beiden Tagen“, sagte Sasse, der nun als Fünfter 45 Punkte Rückstand auf Zug hat. In der Deutschen Kart-Meisterschaft läuft es für ihn deutlich besser: Beim dritten DKM-Rennen, ebenfalls in Wackersdorf, behauptete Sasse mit einem Laufsieg und einem vierten Platz die Spitzenposition in der DKJM-Gesamtwertung. Zug ist nach einem sechsten und einem achten Rang Siebter. In der Kategorie DKM liegt Maisch nach den Plätzen vier und sechs auf Gesamtrang sechs.
MOTORBOOT / VORBEREITUNG AUF ERSTEN CHINA-AUFTRITT
Motorboot-Pilot Mike Szymura war beim zweiten Lauf der F1H2O World Championship, der Königsklasse im Motorboot-Rennsport, im französischen Evian vom Pech verfolgt. Zu Beginn musste der Berliner wegen einer Strafe aus dem ersten Saisonrennen vom 20. und letzten Platz starten, hatte sich dann aber mit einigen guten Überholmanövern bis auf den 15. Platz vorgearbeitet. Doch dann stoppte ein Motorschaden den Vormarsch des 23-Jährigen. „Das war echt ärgerlich für mich und das Team“, sagte Szymura: „Momentan ist das Glück nicht auf unserer Seite. Das ist schade, denn wir sind bis zu dem Schaden gut durchgekommen und wären mit einem 12. Platz zufrieden gewesen.“ Szymura bereitet sich jetzt intensiv auf das erste von zwei Rennen in China vor, das vom 11. bis 13. August auf dem Programm steht. „Harbin und die Strecke liegen mir sehr gut“, sagt Deutschlands einziger Motorboot-Formel-1-Pilot. Im vorigen Jahr konnte er dort als Zehnter einen WM-Punkt holen.
FORMELSPORT / ERSTE PUNKTE NACH ERFOLGREICHEM NEUSTART
Ein kurzfristiger Teamwechsel hat David Beckmann in der FIA Formel-3-Europameisterschaft zurück in die Erfolgsspur gebracht. Der 17 Jahre alte Hagener wechselte von Van Amerfoort Racing zu dem Team Motopark aus Oschersleben und holte dort gleich beim ersten Einsatz in der neuen Mannschaft seine ersten Punkteergebnisse des Jahres. Beim Rennwochenende auf dem Hungaroring vor den Toren von Budapest fuhr Beckmann im zweiten und im dritten Lauf jeweils auf Platz fünf. „Das Auto von Motopark liegt ganz anders und kommt meinem Fahrstil sehr viel näher“, sagte Beckmann nach dem Umstieg. Eine Woche später auf dem Norisring hatte er im Qualifying zunächst Pech mit Verkehr und einer Mauerberührung, was gute Startplätze verhinderte. Im dritten Lauf deutete Beckmann aber als Sechster sein Potenzial an. „Heute wäre ein Podium drin gewesen, alleine die Startposition durch meinen Fehler im Qualifying hat mir diese Chance verbaut“ sagte er.
EHEMALIGE FÖRDERPILOTEN / INTERNATIONAL ERFOLGREICH
Auch für einige ehemalige Förderpiloten der ADAC Stiftung Sport gab es in den vorigen Wochen viel Grund zum Feiern. René Rast feierte in Budapest seinen ersten Sieg in der DTM und führte nach dem dritten von acht Rennwochenenden der Saison sogar für zwei Wochen die Gesamtwertung an. Vize-Europameister Maximilian Günther holte in der Formel-3-EM in Budapest seinen zweiten und auf dem Norisring neben zwei weiteren Podestplätzen auch den dritten Saisonsieg und liegt zur Saisonhalbzeit mit 24 Punkten Vorsprung an der Spitze der Gesamtwertung. Jonas Folger fuhr bei dem deutschen Motorrad-WM-Lauf am Sachsenring auf Platz zwei. Seinen dritten DRM-Sieg in Serie feierte der Deutsche Meister Fabian Kreim bei der Rallye Stemweder Berg. Der viermalige Formel-1-Weltmeister und ehemalige Förderpilot Sebastian Vettel baute mit Platz zwei in Spielberg seine WM-Führung aus.