- Hauptdarsteller: Geiger und Meggle erfolgreich im neuen ADAC Northern Europe Cup
- Zweiter Saisonsieg: Formel-3-Pilot Maximilian Günther übernimmt EM-Führung
- ADAC Formel 4: Zwei Siege für Mike David Ortmann auf dem Sachsenring
- Starke Rallye-Piloten: Griebel und Kreim zeigen ihre Klasse
München. In der Saison 2016 fördert die ADAC Stiftung Sport 31 Motorsporttalente aus zehn unterschiedlichen Disziplinen. Dabei stellen sich Erfolge auch auf internationaler Ebene ein.
MOTORRAD-RUNDSTRECKE / HAUPRTDARSTELLER IM NORTHERN EUROPE CUP
Im neuen ADAC Northern Europe Cup (NEC) gehörten Fahrer aus dem Förderkader der ADAC Stiftung Sport von Beginn an zu den Hauptdarstellern. Matthias Meggle (15) aus dem Dynavolt Intact GP Junior Team kam nach zwei zweiten Plätzen beim Saisonauftakt in Silverstone und Rang drei in Assen als Tabellenführer der Standard-Klasse der neuen europäischen Moto3-Serie zum dritten Rennwochende auf den Lausitzring. Der erst 13 Jahre alte Dirk Geiger (Kiefer Racing) hatte sich mit seinem ersten Podiumsplatz als Zweiter in Assen und dem Sprung auf Platz vier der Gesamtwertung perfekt auf das erste Rennen in Deutschland eingestimmt, Teamkollege Toni Erhard (15) reiste als Gesamtzehnter in die Lausitz, wo alle drei Förderpiloten groß auftrumpften. Meggle gewann nach einer starken Leistung das Rennen vor Geiger, Erhard wurde Vierter. "In den letzten zwei Runden habe ich versucht, richtig Druck zu machen, damit mich keiner mehr überholt. Das ist mir gelungen. Jetzt bin ich super glücklich über den ersten Sieg in diesem Jahr", sagte Meggle, der seine Führung in der Gesamtwertung ausbaute. Geiger ist Dritter.
MOTORRAD-RUNDSTRECKE / WM-ERFAHRUNG UND HEIMSIEG
In der GP-Klasse des NEC wollte sich Tim Georgi (15) vom Freudenberg Racing Team die Gesamtführung zurückholen. Nach zwei Siegen beim Auftakt in Silverstone hatte er das Rennen in Assen ausgelassen, weil der deutsche Moto3-Meister zeitgleich in Jerez sein Debüt in der Moto3 Junior Weltmeisterschaft gefeiert und dort die Plätze 18 und 19 belegt hatte. "Das Wochenende war für mich eine ganz neue Erfahrung. In den ersten Sessions musste ich mich erst einmal an Fahrweise und die Aggressivität der WM-Fahrer gewöhnen", sagte Georgi, der zurück im NEC auf dem Lausitzring aber wieder eine Klasse für sich war. Der Berliner feierte einen überlegenen Start-Ziel-Sieg vor Ernst Dubbink und rückte durch den "Heimsieg" in der Gesamtwertung damit bis auf drei Zähler an den zwölf Jahre älteren Niederländer heran. "Ich konnte mich Runde für Runde steigern, hatte einen guten Rhythmus und bin wirklich zufrieden", sagte Georgi.
FORMELSPORT / DREI POLES, EIN SIEG UND DIE GESAMTFÜHRUNG
Ein spektakuläres Wochenende erlebte Maximilian Günther aus dem Förderkader der ADAC Stiftung Sport bei der zweiten Veranstaltung der FIA Formel-3-Europameisterschaft in der ungarischen Hauptstadt Budapest (22.-24. April). Der gebürtige Oberstdorfer holte sich zunächst die Pole-Positionen für alle drei Rennen. Nachdem er in Lauf 1 nach Problemen in der Anfangsphase Platz fünf belegt hatte, holte er wenige Stunden später in Lauf 2 seinen zweiten Saisonsieg und übernahm die Führung in der Gesamtwertung. "Dieser erste Platz ist auch ein schönes Geschenk für meine Mutter, die heute Geburtstag feiert", sagte der 18-Jährige. Im dritten Lauf am Tag darauf schied der Fahrer aus dem Prema Powerteam nach einer unverschuldeten Kollision mit einem Verfolger aus, behielt aber dennoch Platz eins in der Punktewertung vor seinem kanadischen Teamkollegen Lance Stroll.
FORMELSPORT / VORFREUDE AUF SAISONEINSTIEG
Beim dritten Rennwochenende der FIA Formel-3-Europameisterschaft in Pau (13.-15. Mai) ist es endlich so weit: Dann ist David Beckmann aus dem Kader der ADAC Stiftung Sport 16 Jahre alt und darf in der Formel 3 an den Start gehen. Nach seinem Aufstieg aus der ADAC Formel 4 als Gewinner der Rookie-Wertung hatte der Hagener wegen der Altersgrenze noch bei den ersten beiden Renn-Veranstaltungen zuschauen müssen. "Das bin ich ja schon gewohnt", sagte Beckmann, dem es 2015 in der ADAC Formel 4 genau so ergangen war: "In der ADAC Formel 4 habe ich nur drei Wertungsläufe verpasst, nun sind es sogar sechs. Ich sehe das aber als Chance, ich bin der jüngste Fahrer im Feld und möchte meine Lernkurve wieder deutlich steigern." Beckmann tritt in der FIA Formel-3-Europameisterschaft als von Red Bull geförderter Athlet für Mücke Motorsport an.
FORMELSPORT / ZWEI SIEGE IN DER ADAC FORMEL 4
Mike David Ortmann (16) hat beim zweiten Rennwochenende der ADAC Formel 4 auf dem Sachsenring groß aufgetrumpft. Der 16-Jährige aus dem Förderkader der ADAC Stiftung Sport gewann mit starken Leistungen die ersten beiden Läufe und belegte im dritten Rennen den siebten Rang. In der Gesamtwertung kletterte er auf Rang drei. Punkte sammelten auch die ebenfalls von der ADAC Stiftung Sport geförderten Jannes Fittje (16) mit einem fünften und einem vierten Rang sowie Sophia Flörsch (15) mit einem siebten und einem zehnten Platz. Pech hatte dagegen Michelle Halder (16), für die nach einem Unfall bei einem Ausweichmanöver im Qualifikationsrennen das Rennwochenende vorzeitig beendet war. Statt selbst zu fahren unterstützte sie als Co-Kommentatorin den Streckensprecher. Schon beim Saisonauftakt in Oschersleben hatten Fittje, Ortmann und Flörsch positiv auf sich aufmerksam gemacht. Fittje und Ortmann standen jeweils einmal als Dritter auf dem Podium, Flörsch führte im dritten Lauf sogar als erste Fahrerin überhaupt in der ADAC Formel 4 ein Rennen an und verlor den möglichen dritten Platz in der letzten Runde durch einen Kontakt mit einem hinter ihr fahrenden Konkurrenten. Trotz gebrochenen Heckflügels fuhr sie aber mit großem Kampfgeist weiter und kam noch als Fünfte ins Ziel.
RALLYESPORT / STARKE LEISTUNG IN NORDIRLAND
Der von der ADAC Stiftung Sport geförderte Opel-Werkspilot Marijan Griebel hat beim Auftakt der Rallye-Junior-Europameisterschaft (FIA ERC Junior) für Furore gesorgt. Beim ersten Lauf im Rahmen der Rallye "Circuit of Ireland" in Nordirland belegte der 26 Jahre alte Griebel aus Hahnweiler mit seinem neuen Copiloten Pirmin Winklhofer (20) aus Pocking nach einer ganz starken Leistung, für die er mit der "Colin McRae ERC Flat Out Trophy" für den angriffslustigsten Fahrer auszeichnet wurde, Rang drei. Nach einem Reifenschaden, der ihn 1:30 Minuten kostete und ihn vom ersten auf den vierten Platz zurückwarf, kämpfte er sich noch zurück aufs Podium und verfehlte den Sieg nur um 16,5 Sekunden.
TRIAL / ALS GESAMTNEUNTER ZUM WM-HEIMSPIEL
Nach einem guten Saisonstart kommt Trial-Fahrer Franz Kadlec (18) als Gesamtneunter der FIM Trial GP Weltmeisterschaft zum Heimspiel beim deutschen WM-Lauf in Gefrees bei Bayreuth (28./29. Mai). Der gebürtige Bad Tölzer, der von der ADAC Stiftung Sport gefördert wird, hatte beim Saisonauftakt in Cal Rosal in Spanien zunächst die Plätze elf und zehn belegt, in der zweiten Runde in Motegi in Japan landete der deutsche Meister mit seiner GasGas in den beiden Läufen auf den Rängen 13 und elf, was ihm in der Addition den Top-10-Platz in der Königsklasse des Trialsports bescherte.
SPEEDWAY / ERFOLG IM TEAM Mit einer starken Leistung hat Speedway-Fahrer Michael Härtel (18) seinen Beitrag zum Sieg des Team Deutschland im Viernationen-Kampf mit Dänemark, Schweden und Finnland in Neustadt an der Donau geleistet. Mit zwei Laufsiegen, zwei zweiten und einem dritten Platz steuerte der von der ADAC Stiftung Sport geförderte Youngster im deutschen Team zehn von 15 möglichen Punkten zum Mannschaftsergebnis von 46 Zählern bei. "Im ersten Lauf war der Start sehr gut, dann haben wir einen Zahn schneller übersetzt, was sich als Fehler herausstellte. Wir sind dann wieder auf die ursprüngliche Übersetzung zurück und haben den Vergaser anders eingestellt. Insgesamt hat unsere Technik sehr gut funktioniert. Meine Starts waren verhältnismäßig gut, zwei sehr gut", erklärte der Dingolfinger, der vor dem Viernationen-Kampf auch noch zwei Zwischenprüfungen seiner dualen Ausbildung bei BMW erfolgreich absolviert hatte.
RALLYESPORT / RÜCKSCHLAG UND BEEINDRUCKENDE PREMIERE
Pech hatte ADAC Stiftung Sport Pilot Fabian Kreim aus Fränkisch-Krumbach beim zweiten Lauf der DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft). Nach seinem Sieg zum Saisonauftakt bei der ADAC Saarland-Pfalz Rallye führten Kreim und sein Copilot Frank Christian in ihrem Skoda Fabia R5 auch bei der ADAC Hessen Rallye Vogelsberg nach dem ersten Tag und vier Bestzeiten das Gesamtklassement an, doch ein kleiner Fehler zu Beginn der zweiten Etappe sorgte für einen Kühlerschaden, das vorzeitige Aus und den Verlust der Meisterschaftsführung. Ende April standen für ihn zunächst ein Testtag in Neuseeland und danach der erste Start in der Asia Pacific Rally Championship bei der Rally of Whangerei auf dem Programm, für Kreim die erste Schotter-Rallye seiner Karriere. Nach einer bemerkenswerten Vorstellung, bei der er zeitweise sogar in Führung lag, beendete er die Rallye auf Platz zwei.
EHEMALIGE FÖRDERPILOTEN / WEITER AUF ERFOLGSKURS
Seinen zweiten Podiumsplatz im vierten Saisonrennen der Moto2-Weltmeisterschaft durfte der frühere Förderpilot Jonas Folger beim ersten Europa-Rennen in Jerez de la Frontera feiern. Der 22-Jährige führte das Rennen nach einem guten Start kurzfristig sogar an, fiel dann aber auf den zweiten Platz zurück, den er bis ins Ziel sicher verteidigte. In der Gesamtwertung verbesserte sich der Pilot aus dem Dynavolt Intact GP Team, der in Argentinien schon Dritter gewesen war, auf Position fünf. "Ich bin sehr glücklich über den zweiten Platz. Heuer gelingt es uns, stetig gute Leistungen abzurufen. Konstanz war in der Vergangenheit immer ein Manko von mir und es ist natürlich ein tolles Gefühl für mich, wie es jetzt läuft. Ich glaube, wir machen derzeit ziemlich viele Sachen richtig", sagte Folger.