- Titelverteidiger Kim Lauscher gewinnt das Hauptrennen im ADAC Motorboot Cup
- Kevin Köpcke verteidigt in Lorch am Rhein seine Führung in der Meisterschaft
- Lauscher: "Die Anspannung war extrem groß"
Lorch am Rhein - Kim Lauscher (Löningen) feierte beim dritten Rennwochenende des ADAC Motorboot Cup seinen ersten Sieg in einem Hauptrennen in dieser Saison. Der Titelverteidiger setzte sich in Lorch am Rhein knapp vor Kevin Köpcke (Jork), dem Führenden der Meisterschaftswertung, durch. "Ich bin sehr erleichtert. Es wurde ja noch spannend am Ende", meinte Vorjahresmeister Lauscher. Aufgrund heftiger Windböen und des starken Wellengangs musste am Samstag nach dem Qualifying abgebrochen werden. Alle Läufe wurden daher am Sonntag ausgetragen, an dem bei strahlendem Sonnenschein hunderte Zuschauer an den Rhein gelockt wurden.
Im Sprintrennen leistete sich Lauscher von der zweiten Startposition einen Frühstart. Dafür wurde ihm - dem Reglement entsprechend - eine Runde zu seiner Zeit im Ziel addiert. Damit erbte Köpcke vor Markus Hess (Wiesbaden) den Sieg im Sprint. Lauscher wurde trotz der Strafe als Dritter gewertet, da er Sascha Schäfer (Muggensturm) und Isabell Weber (Rümmingen) überrunden konnte und Christian Tietz (Dresden) nachträglich ebenfalls eine Zeitstrafe erhielt, weil er eine Boje nicht korrekt passiert hatte. Pech hatte Max Stilz, der sein Boot mit Motorschaden nach der Warmup-Runde abstellen und auf einen Start im Sprint verzichten musste. Gemeinsam mit den Rennmechanikern des ADAC konnte das Team des 16-jährigen Serienneulings bis zum Hauptrennen den defekten Motor allerdings durch einen neuen ersetzen.
Im ersten der drei Wertungsläufe des Hauptrennens machte Lauscher seinen Fehler aus dem Sprint wieder wett und gewann mit großem Vorsprung. Dahinter sah Köpcke als Zweiter die Zielflagge. Er zeigte dabei in den letzten Runden des Laufs eine Aufholjagd, nachdem er mit seinem Boot in der Anfangsphase beinahe abgehoben hätte, einen Unfall aber vermeiden konnte. Auch den zweiten Wertungslauf des Hauptrennens gewann Lauscher vor Köpcke. Im dritten und letzten lag der amtierende Meister erneut vorne, als er sich bei einer Wende einen Dreher erlaubte und auf Platz drei zurückfiel. Da diesen Lauf aber Max Stilz (Kernen) gewann und Köpcke nur Zweiter wurde, ging der Sieg im Hauptrennen an Lauscher vor Köpcke. Stilz durfte sich nach einem turbulenten Tag samt Motorwechsel am Ende über Rang drei freuen.
In der Gesamtwertung konnte Köpcke seinen Vorsprung von 18 Zählern auf Lauscher halten. Die nächste Gelegenheit zum direkten Duell bietet sich für die beiden Talente bei der vierten Station des ADAC Motorboot Cup am 3. und 4. August in Kriebstein.
Die Stimmen der Top-Drei
Kim Lauscher (20, Deutschland), Sieger:
"Ich bin sehr erleichtert. Es wurde ja noch spannend am Ende, nachdem ich mich im letzten Wertungslauf bei einer Wende gedreht hatte und nur noch auf Rang drei lag. Die Anspannung war extrem groß, genau aus dieser entstehen derartige Fehler. Mein Fehlstart im Sprintrennen ärgert mich schon ein wenig, allerdings konnte ich dadurch im ersten Lauf zum Hauptrennen von weiter vorne starten. Dass alle Rennen heute gefahren wurden, fand ich nicht so schlimm. Es gab genug Pausen dazwischen, damit wir uns erholen konnten."
Kevin Köpcke (21, Deutschland), Zweiter:
"Es war recht anstrengend heute. Wir hatten insgesamt vier Läufe, das ging schon an die Substanz. Im ersten Lauf zum Hauptrennen hatte ich eine heikle Situation, als ich dicht neben Sascha fuhr und ein bisschen abhob. Aber so etwas passiert im Eifer des Gefechts schon einmal. Das Ziel war, die Tabellenführung zu halten - das haben wir erreicht."
Max Stilz (15, Deutschland), Dritter:
"Dieser Tag hatte wirklich alles. Es fing mit dem kaputten Motor an und endete auf dem Podium. Vielleicht fuhr aber in den Läufen des Hauptrennens die nötige Wut im Bauch mit, dass es so gut lief. Die Freude über meinen ersten Laufsieg ist groß, vor allem nach so einem Tag fiel mir ein großer Stein vom Herzen."