Gefundene Fehler-Diagnose eröffnet neue Möglichkeiten

Das Regatta-Gelände von Berlin-Grünau ist die vorletzte Wettkampfstation der ADAC Motorbootsportler in dieser Saison. Tobias Söderling (Stockholm) aus Schweden kommt als Führender im ADAC Motorboot Masters in den Süden der deutschen Hauptstadt. Lokalmatador Uwe Brettschneider hofft jedoch, ebenfalls ganz vorne mitzumischen. Der Routinier hat dabei heimische Konkurrenz, denn auch Newcomer Mike Szymura (Berlin) geht in der Top-Klasse des ADAC Motorbootsports an den Start. In der Nachwuchsserie, dem Internationalen ADAC MSG Motorboot Cup, steht Kim Lauscher (Löningen) an der Tabellenspitze. Der Rand-Berliner Jens Westphal nimmt dagegen Anlauf, um auf seiner Heimstrecke die Basis für den Sprung auf den vierten Gesamtrang zu schaffen.

Die Katamaranfahrer des ADAC Motorboot Masters sind voll in Fahrt. Am vergangenen Wochenende nahm die Hälfte der Teilnehmer noch an der Weltmeisterschaft in Norwegen teil. Am kommenden Samstag geht das Feld schon wieder in Berlin-Grünau aufs Wasser. Das Trio mit Tobias Söderling, Edgaras Riabko (Kaunas) und Adrian Maniewski (Zdunska Wola), das vor wenigen Tagen bei der WM die Podiumsplätze belegte, spielt auch im ADAC Motorboot Masters die Favoritenrolle. Seit einem zusätzlichen Test in Skandinavien, glaubt auch Uwe Brettschneider endlich das Problem gefunden zu haben, was hinter seiner anhaltenden Talsohle steckt. Nach guten Starts und ein paar schnellen Rennrunden fiel er mit seinem 60 PS-Katamaran immer wieder zurück. Brettschneider diagnostizierte einen möglicherweise zu warmen Motor, der zu Leistungsverlust führt. Der Berliner hat nach der Diagnose umgehend Ersatzteile bestellt und hofft, sie noch rechtzeitig vor dem Wochenende zu erhalten.
Einen Senkrechtstart hat Neuling Mike Szymura im ADAC Motorboot Masters vorgelegt. Der letztjährige Gewinner des Int. ADAC MSG Motorboot Cups fand sich auf Anhieb in der großen Klasse zurecht und ist auf dem vierten Platz in der Gesamtwertung derzeit bester Deutscher.

Den Int. ADAC MSG Motorboot Cup führt Kim Lauscher an. Er möchte in Berlin zum Schluss-Spurt ansetzen und seinen Vorsprung in der Gesamtwertung vor dem Finale ausbauen. Die Strecke auf der meist unruhigen und welligen Dahme gefällt Lauscher ausgezeichnet, da hier besonders das fahrerische Können zählt. Obwohl der angehende Bootsbauer in der Tabelle Luft nach hinten hat, kann er sich dennoch keinen Ausfall leisten oder schon auf Nummer Sicher gehen. Durch die ausgeklügelte Punkteverteilung in der Nachwuchsklasse muss er bis zum Schluss weit vorne fahren, um den Titel zu holen. Mit einer schwarzen „10“ als Startnummer auf dem 40 PS-Katamaran fährt Jens Westphal. Der Werkzeugmacher aus Wildau ist Gesamt-Sechster. Nach einem verheißungsvollen Saisonstart kämpfte er zur Saisonmitte mit Technikproblemen und mit fehlender personeller Unterstützung. Vor den Rennen in Berlin hat er sein Boot noch einmal genau durchgecheckt. Westphal will auf der Dahme wieder den Anschluss an die vor ihm liegenden Konkurrenten herstellen.

Uwe Brettschneider: „Wenn ich die vergangenen Rennen Revue passieren lasse, muss ich feststellen, dass ich schon länger mit dem überhitzenden Motor zu kämpfen habe. Ich hoffe, wir haben damit nun wirklich die Ursache gefunden, warum ich bisher nicht richtig in die Gänge gekommen bin. Ich will nichts versprechen, aber wenn wir richtig liegen und den Fehler beheben könnten, kann ich am Wochenende schon ein Wörtchen vorne mitreden.“

Jens Westphal: „Die Rennen in Grünau unter den ersten Drei abzuschließen, ist für mich Pflicht. Ich muss sämtliche Möglichkeiten ausloten. Mir fehlen 22 Punkte auf den Viertplatzierten Marc Florreich, den ich bis zum Saisonende überholt haben will.“