- Gaßner junior übernimmt mit Sieg beim zweiten DRM-Lauf die Führung
- Vater Hermann Gaßner kann auf zweite Tabellenposition vorrücken
- Auftaktsieger Mark Wallenwein früh ausgeschieden
Mit dem Gesamtsieg bei der ADAC Wikinger-Rallye hat Hermann Gaßner junior mit seiner österreichischen Co-Pilotin Ursula Mayrhofer die Führung in der DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft) übernommen. Der Surheimer lag mit seinem Mitsubishi Lancer R4 nach 14 Wertungsprüfungen über 154,12 km rund um Süderbrarup (Schleswig-Holstein) vor den nicht in der DRM gewerteten Lokalmatadoren Jan Becker / Bianca Hutzfeldt (Hamburg / Kiel, Subaru Impreza WRX) und den Dänen Ib Kragh / Mie Petersen (Peugeot 207 S2000), die damit aber den Sieg beim ersten Lauf der dänischen Meisterschaft feierten. Gaßners Triumph hatte sich bereits früh abgezeichnet, nachdem der als DRM-Führender angereiste Mark Wallenwein (Stuttgart) und Co-Pilot Stefan Kopczyk (Heilbronn) zu Beginn der zweiten Etappe aufgrund einer defekten Kardanwelle an ihrem Skoda Fabia S2000 ausgeschieden waren. Davon profitierte der Vater des Siegers: Hermann Gaßner wurde mit Co-Pilotin Karin Thannhäuser im Mitsubishi Lancer Evo 10 als DRM-Dritter gewertet und konnte sich damit auf die zweite Position in der Meisterschaft verbessern. Der nächste Lauf zum ADAC Rallye Masters und zur DRM findet vom 11. bis 12. März bei der ADMV Rallye Erzgebirge statt. Aktuelle News und Infos, alle Ergebnisse und Meisterschafts-stände gibt es unter www.adac.de/drm auch im Internet.
Für das Team um das Vater-Sohn-Duo Hermann Gaßner und Hermann Gaßner junior war die weite Anreise aus Surheim im Südzipfel Deutschlands zum nördlichsten Lauf von ADAC Rallye-Masters und DRM ein voller Erfolg. Gaßner junior lieferte sich von Beginn an einen spektakulären Fight mit Mark Wallenwein, bei dem sich die beiden Kontrahenten an der Spitze des Klassements mehrfach abwechselten. Doch alle seine Konkurrenten mussten die Segel streichen: Der ursprünglich noch drittplatzierte Publikumsliebling Olaf Dobberkau (Schleusingen) stellte seinen Porsche 997 GT3 bereits im ersten Service ab, Wallenwein schied am Samstagmorgen aus. So musste der Surheimer den Sieg nur noch nach Hause fahren, ließ es sich aber nicht nehmen, mit der Bestzeit auf der als „Powerstage” gewerteten finalen Prüfung drei Zusatzpunkte zu holen. „Die Prüfungen hier sind eigentlich für Super2000-Fahrzeuge besser geeignet. Umso schöner ist es, dass ich die Konkurrenten hinter mir halten konnte“, strahlte Hermann Gaßner junior im Ziel. „Ich wollte unbedingt die Powerstage gewinnen – diese drei Extrapunkte können im Laufe des Jahres noch sehr wichtig werden. Toll, dass es geklappt hat.“ Auch sein Vater hatte allen Grund zur Freude. Er zeigte, was aus seinem leistungsschwächeren Gruppe-N-Lancer herauszuholen ist und wurde schließlich als Dritter des DRM-Klassements gewertet. Dabei sicherte er sich mit der drittschnellsten Zeit auf der Powerstage noch einen Zusatzpunkt gegen viele vermeintlich stärkere Fahrzeuge und liegt nun auf dem zweiten Platz der Meisterschaft. „Beim ersten Durchgang auf der späteren Powerstage bin ich noch eine schlechte Zeit gefahren, beim zweiten hat es optimal funktioniert – das freut mich sehr. Aber noch wichtiger ist mir, dass mein Junior den Gesamtsieg holen konnte und die Meisterschaftsführung übernommen hat.“
Mohe vor dem Heimspiel auf dem vierten Meisterschaftsrang
Hinter den Führenden behält Mark Wallenwein die dritte Position in der DRM. „Schade, es wäre heute eine tolle Rallye geworden, denn wir waren bis in die Haarspitzen motiviert”, sagte er nach dem Ausfall und bilanzierte: „Jetzt laufe ich zwar in der Punkterechnung hinterher, aber das ist kein Problem. Wir haben einen Sieg auf dem Konto. Den ersten richtigen Zwischenstand gibt es ohnehin erst nach der ersten Saisonhälfte, dann wissen wir mehr. “ In der Tabelle liegen hinter ihm die punktegleichen Carsten Mohe (Renault Mégane N4) und der bei der ADAC Wikinger-Rallye nicht angetretene Christian Riedemann (Citroën DS3 R3T). „Wir konzentrieren uns in diesem Jahr auf die DRM-Wertung, und da kann ich mit dem vierten Platz bei der ADAC Wikinger-Rallye sehr zufrieden sein”, erklärt der Crottendorfer Mohe, für den es beim nächsten DRM-Lauf auf heimatliches Terrain geht: „Die kommende Rallye ist das Heimspiel bei der Rallye Erzgebirge. Ich kenne da jeden Meter – aber ob das ein Vorteil oder ein Fluch ist, das müssen wir erst noch herausfinden.“ Wie Mohe holten auch Nils Heitmann (Hamburg, Citroën C2 R2) und Dirk Riebensahm (Peugeot 207 S2000) die ersten Punkte der Saison. „Ich hätte es bei dem starken Feld nie für möglich gehalten, mit dem kleinen Citroën C2R2 in die Top-Ten zu fahren“, freute sich Lokalmatador Heitmann. Riebensahm, der beim ersten DRM-Lauf noch eine Nullrunde verbuchen musste, konnte sich mit dem Ergebnis ebenfalls anfreunden: „Es geht immer besser bei uns. Wir nehmen die ersten Punkte mit nach Hause, das ist natürlich super. Unser nächster Einsatz ist die ADAC Rallye Vogelsberg. Auch da ist unser Ziel wieder anzukommen.“