- Saisonauftakt in der Top-Liga des deutschen Rallyesports
- Rund um St. Wendel geht es erstmals um Punkte für das ADAC Rallye Masters und die DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft)
- Bekannte Rallye-Asse, Youngster und Rückkehrer sorgen für Top-Besetzung
Mit der ADAC Saarland-Pfalz-Rallye beendet die deutsche Rallye-Szene am kommenden Wochenende (7. – 8. März 2014) ihre Winterpause und startet in die neue Saison. Das ADAC Rallye Masters ist schon seit Jahren die teilnehmerstärkste Rallye-Serie in Deutschland. Ab dieser Saison wird das Geschehen noch einmal spannender, denn bei den 14 Läufen geht es auch um Punkte für die DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft). Damit ist das neue Paket für die besten Rallyeteams Deutschlands so attraktiv wie noch nie. Zudem treten bei sechs Läufen die Teilnehmer des ADAC Opel Rallye Cup an, sodass Rallye-Asse gemeinsam mit ambitionierten Breitensportlern und hungrigen Nachwuchspiloten den Zuschauern ein Riesenspektakel bieten werden. Den Startschuss für diese neue Ära des deutschen Rallyesports fällt auf den Wertungsprüfungen rund um den Start- und Zielort im saarländischen St. Wendel. Alle wichtigen Informationen gibt es unter www.adac.de/motorsport und www.adac.de/rallye-masters im Internet.
ADAC Rallye Masters und DRM gemeinsam an einem Motorsport-Wochenende: Das sorgt für reichlich Action und Spannung auf der Piste, denn vom bulligen Rallyeboliden bis zum Hubraum-Winzling kann jedes Team um attraktive Titel fighten. Für beide Wertungen werden die jeweils vier besten Resultate der ersten und zweiten Saisonhälfte herangezogen. Während die Gesamtbesten mit DRM-Punkten bedacht werden, gibt es die Zähler für das ADAC Rallye Masters für die Platzierung in den sechs nach Fahrzeugleistung abgestuften Divisionen. Titel und attraktive Preisgelder gibt es hier für die sechs Divisionssieger. Das Team, das insgesamt die meisten Punkte erobert, wird der Sieger des „ADAC Rallye Masters 2014”. Für die Entscheidung über den DRM-Titel wird dagegen nur die Gesamtwertung herangezogen. Hier sind alle Teilnehmer punkteberechtigt, die auf Fahrzeugen der internationalen Gruppen A, N und R sowie S1600- oder S2000-Boliden am Start sind. Gewertet werden auch die bei den Fans so beliebten GT-Fahrzeuge wie der Porsche 911 GT3. Die Punktevergabe in der DRM belohnt die Top-Platzierten: Für Platz eins gibt es 25 Zähler, für die nachfolgenden Teams werden 18, 15 und 12 Punkte vergeben. Danach geht es in Zweipunkte-Schritten weiter, der Gesamt-Zehnte erhält einen Punkt. Die Meisterkrone wird sich damit derjenige aufsetzen, der sich konstant in der Spitzengruppe platziert.
Durch die Austragung von zwei prestigeträchtigen Championaten in einer einzigen Veranstaltung dürfen sich Fans und Aktive auf ein besonders spannendes Geschehen freuen, das durch eine besondere Neuerung noch mal angeheizt wird: Auf der sogenannten Power Stage – einer zuvor definierten Wertungsprüfung gegen Ende der jeweiligen Veranstaltung – gibt es die Chance auf einen weiteren Bonus. Die drei schnellsten Teams erhalten hier drei, zwei oder einen zusätzlichen Punkt. Diese Neuerung ist ein zusätzlicher Garant für prickelnde Spannung.
Die besten deutschen Rallyefahrer am Start
Das Teilnehmerfeld der ADAC Saarland-Pfalz-Rallye ist besetzt mit Top-Piloten. Die Startnummer eins gehört dabei dem Vorjahressieger: Hermann Gaßner (Surheim) geht mit seinem Co-Piloten Harald Brock (Meinerzhagen) im Mitsubishi Lancer Evo X als Titelverteidiger im ADAC Rallye Masters auf die elf Wertungsprüfungen mit einer Gesamtlänge von 135,19 Kilometern. Der vierfache Deutsche Rallye-Meister ist vor dem Saisonauftakt vorsichtig: „Den Vorjahressieg hier zu wiederholen wäre zwar schön, aber mit einem seriennahen Gruppe-N-Lancer wird das kaum möglich sein“, analysiert er. „Aber wir wollen natürlich so weit wie möglich nach vorne.“ Dirk Riebensahm (Andernach), der amtierende DRM-Vizemeister hat aufgerüstet. Er pilotiert den Peugeot 207 S2000, mit dem Georg Berlandy im vergangenen Jahr den Meistertitel holte. Nachdem Berlandy nicht mehr antritt, ist dessen Co-Pilot Peter Schaaf (Mayen) die Konstante im Auto: Er geht nun gemeinsam mit Riebensahm auf Meisterschaftsjagd. Der Vizemeister dämpft allerdings die Erwartungshaltung: „Das ist ein kompletter Neuanfang für mich. Bis ich das volle Potenzial des Autos ausschöpfen kann, wird es sicherlich etwas dauern. Aber Peter kann mir dazu sicherlich gute Tipps geben.“
Youngster greifen ins Geschehen ein: Gaßner junior und Mark Wallenwein
Auch zwei Youngster gehören zum Kreis der Titelanwärter und reisen direkt aus dem nordeuropäischen Winter ins frühlingshafte St. Wendel. Hermann Gaßner Junior (Surheim), 25-jähriger Sohn seines Rallye-erfahrenen Vaters, ging 2009 als bislang jüngster Titelträger in die Ergebnislisten der Deutschen Rallye-Meisterschaft ein. Der 26-jährige Mark Wallenwein (Stuttgart) gewann den Meistertitel 2012. Beide haben gemeinsam, dass sie nach internationalen Starts nun wieder in der DRM antreten und um den Titel kämpfen wollen. Beide verbrachten die vergangenen Wochen als Instruktoren bei Eistrainings in Finnland und kommen erst in der letzten Minute von den gefrorenen Seen im hohen Norden auf die Wertungsprüfungen des DRM-Auftaktes. Gaßner junior pilotiert mit seiner österreichischen Co-Pilotin Ursula Mayrhofer einen Mitsubishi Lancer R4. „Nachdem wir vergangenes Jahr nur vereinzelte Läufe im In- und Ausland bestritten haben, wollte ich unbedingt wieder um eine Meisterschaft fahren“, erklärt Gaßner. „Die diesjährige Meisterschaftssituation wird sicher sehr spannend. Aber wo ich mit dem Lancer R4 genau stehen werde, kann ich im Moment noch nicht abschätzen. Mark Wallenwein und Dirk Riebensahm sind in ihren S2000-Boliden unterwegs, und Ruben Zeltner, der ab der ADAC Wikinger Rallye einsteigen will, wird in einem neuen Porsche 911 GT3 antreten. Ich werde einfach mein Bestes geben und dann schauen wir weiter.“ Wallenwein und sein Heilbronner Co-Pilot Stefan Kopczyk bringen ihren bewährten Wallenborn-Skoda Fabia S2000 an den Start. Bei einem DRM-Gaststart 2013 gewannen sie damit den Lauf in Luxemburg. „Ich habe lange Zeit nicht mehr im Rallyeauto gesessen“, ist der Stuttgarter vor dem Saisonauftakt vorsichtig. „Zudem ist vor allem Hermann Gaßner junior sehr stark.“
WM-Heimkehrer Christian Riedemann sammelt Rallyekilometer
Den favorisierten Allradlern folgt eine Reihe blitzschneller Fronttriebler. Bei den angekündigten trockenen Streckenverhältnissen könnten sie für die eine oder andere Überraschung gut sein. Angeführt werden sie von Christian Riedemann (Sulingen) und seiner belgischen Co-Pilotin Lara Vanneste. Das Duo startet in diesem Jahr im Citroën DS3 R3T in der Junior-Wertung der Rallye-Weltmeisterschaft. „Wir wollen 2014 einfach wieder mehr im Auto sitzen“,erklärt Riedemann, Sieger des ADAC Rallye Junior Cup 2009, seine Starts im deutschen Championat. „Auch zwischen den WM-Läufen wollen wir nicht aus dem Training kommen. Ich freu mich riesig auf die ADAC Saarland-Pfalz-Rallye, es wird ein ganz besonderes Wochenende für uns. Genau hier fing alles an. Lara und ich fuhren 2012 hier unsere erste Rallye zusammen. Wir wurden bei wirklich schwierigen Verhältnissen mit Regen, Schlamm und Nebel Vierte der Gesamtwertung.“ Auch Lokalmatador Lars Mysliwietz (Piesbach) ist zusammen mit seinem Westerwälder Co-Piloten Oliver Schumacher (Fluterschen) in einem Citroën DS3 R3T unterwegs. Er dämpft jedoch zu hohe Erwartungen: „Ich bin bescheiden“, sagt der Lokalmatador. „In den vergangenen Jahren haben wir bei den Rallyes rund um St. Wendel immer Fehler gemacht und gute Positionen verspielt. Diesmal möchten wir fehlerfrei durchkommen und unter die ersten Drei der fahrerisch stark besetzten R3 Trophy kommen.“ Dritter im Bunde der Top-Fronttriebler ist Julius Tannert aus dem sächsischen Lichtentanne. Im vergangenen Jahr gewann er auf Anhieb die Citroën R1 Trophy. In diesem Jahr nimmt der Youngster an der Citroën R3 Trophy teil und startet auch im ADAC Opel Rallye Cup.
ADAC Opel Rallye Junior Team
Zu den Besonderheiten der neuen Top-Rallyeliga trägt auch die Fortsetzung der Kooperation zwischen ADAC und Automobilhersteller Opel bei: Sie setzen ihre konsequente Nachwuchsförderung mit dem ADAC Opel Rallye Junior Team fort. Marijan Griebel (24, Hahnweiler) und Fabian Kreim (21, Fränkisch-Crumbach) ergatterten aufgrund ihrer Resultate im ADAC Opel Rallye Cup 2013 und nach einer Sichtung durch eine Expertenjury die begehrten Cockpits im Opel ADAM R2. Bei acht Läufen zum ADAC Rallye Masters sowie bei Einsätzen auf Europa- und Weltmeisterschaftsebene werden sie ihr Können unter Beweis stellen. Höhepunkt ist die Teilnahme am deutschen WM-Gastspiel im Rahmen der ADAC Rallye Deutschland im August. Für Griebel ist der deutsche Saisonauftakt gleichzeitig ein Heimspiel: „Ich bin froh, eine Rallye so nahe an meiner Heimat bestreiten zu dürfen. Es sind einige Freunde und Bekannte an der Strecke, das ist schon etwas Besonderes“, so der Polizeikommissar. „Es war in der vergangenen Saison mein großes Ziel und ist nun eine Ehre für mich, in einem solch tollen und professionellen Team starten zu dürfen. Ich merke schon jetzt, wie sehr ich beispielsweise von der Arbeit mit den Ingenieuren oder dem ganzen Umfeld profitieren kann.“ Auch Kreim ist begeistert, „Für mich ist es eine Ehre und Auszeichnung, für das ADAC Opel Rallye Junior Team zu fahren. Es ist eine riesige Chance, mein Können zu zeigen.“