- Beim vorletzten Saisonlauf verteidigt der amtierende Champion seinen Vorsprung
- Titel wird beim Finale im direkten Vergleich mit Porsche-Pilot Ruben Zeltner vergeben
- Gaststarter Albert von Thurn und Taxis: „Riesenspaß auf Schotter“
Weißwasser. Im Titelrennen um das ADAC Rallye Masters ist ein spannungsgeladenes Finale vorprogrammiert. Beim vorletzten Lauf der Saison konnte der Tabellenführer Hermann Gaßner (Surheim) mit Co-Pilotin Karin Thannhäuser (Teisendorf) im Mitsubishi Lancer Evo 10 als Gesamt-Siebter und Vierter in der Divison 2 seinen Vorsprung verteidigen. Vor der ADAC 3-Städte-Rallye liegt der amtierende Champion nun mit 199 Punkten vor seinem schärfsten Verfolger Ruben Zeltner (194), der in der Lausitz nicht angetreten war. Durch die Berück-sichtigung von Streichresultaten wird es beim Saisonfinale zu einem spannenden Kampf zwischen den beiden Konkurrenten kommen. Als bester Pilot aus dem ADAC Rallye Masters wurde der Sohn des Führenden gewertet: Hermann Gaßner junior kam mit Co-Pilotin Ursula Mayrhofer (beide Surheim, Mitsubishi Lancer R4) als Sieger in der Division 1 und auf Rang zwei des Gesamtklassements hinter dem Norweger Andres Gröndal (Subaru Impreza N14) ins Ziel. Auf Gesamtposition sechs waren Peter Corazza / Christoph Gerlich (Oelsnitz / Niederwiesa, Mitsubishi Lancer Evo 9) im international besetzten Feld das zweitbeste Team aus dem ADAC Rallye Masters. Alle Informationen rund um das ADAC Rallye Masters sowie Punkte und Ergebnisse gibt es im Internet unter www.adac-motorsport.de/adac-rallye-masters.
Die selektiven Wertungsprüfungen (WP) rund um Weißwasser erwiesen sich in diesem Jahr als besonders schwieriges Geläuf: Schon beim Auftakt am Freitagabend machte dichter Staub auf der Piste der einzigen reinen Schotter-Rallye im Saisonkalender den Piloten das Leben schwer. „Das hatte mit Rallyefahren nichts mehr zu tun“, resümierte Tabellenführer Hermann Gaßner anschließend. „Man fuhr in eine Staubwolke hinein und wusste nicht, was einen da erwartet. Wir sind deshalb nur durchgerollt und haben im Sinne der Sicherheit den Zeitverlust in Kauf genommen.“ Das Klassement hinter dem mit freier Sicht fahrenden Spitzenreiter Anders Gröndal wurde so kräftig durcheinandergewirbelt. Obwohl der zweite Durchgang auf dieser Auftaktprüfung nicht gewertet wurde, konnte der Norweger hier bereits uneinholbar davonziehen. Auch am Samstag wurde das Fahren von WP zu WP zunehmend schwieriger: Bei den jeweils zweiten Durchgängen über die Pisten bekamen es die Teams mit extrem ausgefahrenen Strecken zu tun. „30 Kilometer lang mit Vollgas unter diesen Bedingungen: Das ist extrem hart“, schilderte Gaßner anschließend. „Auch wenn es riesigen Spaß macht, ein Auto über diesen Untergrund zu bewegen – das geht auf die Substanz.“ Aus Sicherheitsgründen wurden denn auch die letzten beiden Prüfungen abgesagt, sodass die diesjährige Lausitz-Rallye sieben statt den ursprünglich zehn angesetzten Prüfungen hatte.
Hoher Spaßfaktor für die Piloten
Für die meisten Fahrer stand auf den Schotter-WPs durch das Oberlausitzer Braunkohle-Revier vor allem der Spaß im Vordergrund. Denn die Herausforderung der Umstellung der sonst auf Asphalt-Strecken eingestellten Fahrzeuge und Piloten ist bei diesem einzigen Schotter-Lauf des Jahres besonders groß. „Ich war zwei Jahre lange nicht auf Schotter unterwegs und habe obendrein in der Zwischenzeit die Reifenmarke gewechselt“, schilderte Peter Corazza. „Das macht es ziemlich anspruchsvoll. Aber der Spaßfaktor ist natürlich ganz groß hier.“ Immerhin gelang ihm diesmal das Kunststück, den amtierenden Meister Hermann Gaßner hinter sich zu lassen und in der Division 2 als bester Teilnehmer des ADAC Rallye Masters gewertet zu werden. Verdienter Lohn: Corazza konnte vor dem Finale ebenfalls seine Tabellenposition festigen und liegt nun auf Platz vier. Als bester Masters-Teilnehmer schnitt Hermann Gaßner junior ab: Als Gesamt-Zweiter setzte er sich gegen eine Reihe extrem starker Schotterspezialisten aus Nord- und Osteuropa durch, holte den Sieg in der Division 1 und obendrein einen Zusatzpunkt für die Drittschnellste Zeit auf der Powerstage. Er rangiert damit nun vor dem Saisonfinale auf dem dritten Platz in der ADAC Rallye Masters-Tabelle. Als besonderer Gast trat ein Pilot an, den Motorsportfans sonst aus dem Rundstreckensport kennen: Der Regensburger Albert von Thurn und Taxis ging mit Co-Pilotin Sandra Bufe (Berlin) in einem Mitsubishi Lancer Evo 9 an den Start. Der Gewinner der Fahrerwertung des ADAC GT Masters 2010 war bereits zum zweiten Mal auf den Rallyepisten im östlichen Sachsen unterwegs und gab zu: „Das war für mich eine reine Fun-Veranstaltung.“ Mit Platz 24 von 59 gewerteten Teams schlug er sich dennoch beachtlich und freute sich: „Es hat riesigen Spaß gemacht. Auf Schotter zu fahren ist einfach nur genial.“