- Hermann Gaßner holt mit dem zweiten Divisionsplatz wichtige Punkte
- Gaßner junior gewinnt bei der ADAC Litermont Rallye Saar
- Madsen erneut im ADAC Opel Rallye Cup vorne
Saarlouis. Nach dem spannenden elften Lauf zum ADAC Rallye Masters bleibt die Titelent-scheidung offen: Bei der ADAC Litermont Rallye Saar konnte Herman Gaßner (Surheim, Mitsubishi Lancer Evo 10) als schärfster Verfolger des nicht angetretenen Tabellenführers Ruben Zeltner (Lichtenstein / Sachsen) wichtige Punkte sammeln. Gemeinsam mit Co-Pilot Harald Brock (Meinerzhagen) lief Gaßner nach elf Wertungsprüfungen (WPs) über 122,12 km als Gesamt-Dritter hinter seinem Sohn Hermann junior (Surheim, Mitsubishi Lancer R4) und Peter Corazza / Jörn Limbach (Oelsnitz / Hüttigweiler, Mitsubishi Lancer Evo 9) im Ziel ein. Gaßner erntete damit die Punkte für den zweiten Platz in seiner Division hinter Corazza und nahm überdies wichtige Zusatzpunkte auf der als „Powerstage“ gewerteten WP 5 mit: Drei Punkte erhielt er für die schnellste Zeit vor Corazza (2 Punkte) und Gaßner junior (1 Punkt). Corazza wiederum konnte mit dem Divisionssieg den dritten Platz in der Tabelle festigen und wahrt vor dem zwölften Saisonlauf bei der ADAC Rallye Baden-Württemberg (3. – 4. Oktober) alle Chancen nach vorne. Infos und News rund um das ADAC Rallye Masters sowie Punkte und Ergebnisse gibt es im Internet unter www.adac-motorsport.de/adac-rallye-masters.
Es war ein überaus spannender Kampf um den Gesamtsieg, den sich Hermann Gaßner junior mit seinem Vater Hermann Gaßner und Peter Corazza lieferte. Nachdem Corazza auf der ersten Prüfung am Samstagmorgen mit einem Blitzstart die Führung übernahm, konterte der jüngere Gaßner – mehrfach wechselte anschließend der Spitzenreiter, bevor sich der spätere Sieger schließlich ab dem Mittag mit einem hauchdünnen Vorsprung an der Spitze etablieren und bis ins Ziel halten konnte. „Ich bin schon sehr froh“, grinste der junge Bayer anschließend. „Heute morgen habe ich nicht die optimalen Reifen gewählt. Am Nachmittag hat alles funktioniert. Nach einem solchen Fight zu gewinnen macht richtig Spaß – das ist alle Male besser, als alleine an der Spitze herumzufahren.“
Tabellensituation im ADAC Rallye Masters noch spannender
Da die Punkte im ADAC Rallye Masters ausschließlich für die Platzierung der jeweiligen Division vergeben werden, lag das Augenmerk danach vor allem auf dem Ausgang des Kampfes um die zweite Position zwischen Corazza und Gaßner senior – denn zwischen ihnen ging es auch um den Sieg in der Division 2. Dass sich Corazza durchsetzte, dürfte den amtierenden Champion des ADAC Rallye Masters Hermann Gaßner doppelt schmerzen: Er erhielt nur 18 Punkte für die zweite Position in der Division (zuzüglich drei Extrazählern für die schnellste Zeit auf der Powerstage) statt der erhofften 25 für den Sieg. Zudem macht Peter Corazza in der Tabelle Boden gut und liegt drei Rallyes vor Saisonschluss in Schlagdistanz auf Gaßner. „Am Ende war Peter dann doch etwas schneller als wir – damit muss ich leben“, sagte Gaßner anschließend. „Immerhin: In der Powerstage haben wir drei Extra-Punkte geholt, die tun uns natürlich gut. Es war eine Zehntelsekundenentscheidung dort – ich freue mich, dass das geklappt hat.“ Für Corazza brachte der elfte Lauf zum ADAC Rallye Masters nicht nur die Freude über den Podestplatz und den Divisionssieg, sondern auch eine schwierige Frage: „Im Masters habe ich den Anschluss an die Tabellenspitze gefunden – und das macht die Situation für mich jetzt richtig kompliziert“, berichtet der Sachse. „Eigentlich ist unser Budget erschöpft, dies war unsere achte Rallye. Das Auto hat die gesamte Saison perfekt und ohne jedes Problem funktioniert. Vom Herzen her würde ich jetzt noch die Lausitz-Rallye fahren und es dabei lassen. Aber auf der Heimfahrt werde ich mir sicherlich noch mal den Punktestand vor Augen führen und dann vielleicht in der kommenden Woche einige Gespräche führen müssen.“
Top-Ergebnis für Griebel, Noller mit großen Plänen für Baden-Württemberg
Hinter Corazza und Gaßner senior belegte Rainer Noller (Abstatt) in der Division 2 den dritten Platz. Er ging mit Co-Pilot Stefan Kopczyk (Heilbronn) im Mitsubishi Lancer Evo 9 als Gesamt-Fünfter durchs Ziel. „Wir sind sehr zufrieden“, freute er sich anschließend. „Wir liegen gute zwei Minuten hinter dem Gesamtsieger. Das ist in etwa das, was wir uns auch ausgerechnet hatten – unser Auto ist eher für nationale 200er-Rallyes aufgebaut worden und nicht für die große Bühne hier. In Baden-Württemberg werden wir in einem anderen Auto sitzen – wenn es gut läuft, werden wir dort nicht mit stumpfen Waffen kämpfen, sondern hoffentlich bei der Vergabe der Podestplätze ein Wörtchen mitreden.“ Vor Noller platzierte sich mit Marijan Griebel / Alexander Rath (Hahnweiler / Trier) das beste Fronttriebler-Team, das mit dieser exzellenten Leistung den souveränen Sieg in der Division 5 nach Hause fuhr. Hochzufrieden zog Griebel Bilanz: „Es gab WPs, auf denen ich nicht dachte mithalten zu können. Dass es trotzdem gelungen ist, war top.“ Ein großes Lob zollte er auch dem ADAC Opel Rallye Junior Team, das seinen Opel Adam R2 einsetzt: „Das Auto war klasse, von meiner Seite passte es auch: Besser ging es nicht.“ Vor der ADAC Rallye Baden-Württemberg liegt er auf dem sensationellen vierten Platz in der Gesamtwertung des ADAC Rallye Masters und führt seine Division souverän an. Weniger Glück hatte der zweite Youngster des Teams: Fabian Kreim (Fränkisch Crumbach) fiel mit Co-Pilot Michael Kölbach (Winterwerb) mit einem Problem im Antriebsstrang vorzeitig aus.
Grätsch will den Divisionstitel wiederholen
In der Division 3 setzte sich erstmals Heiko Hahn durch, der mit der sechsten Gesamtposition sein bisher bestes Ergebnis im ADAC Rallye Masters holte. Er freute sich im Ziel: „Bei einem Masters-Lauf, der auch noch zur DRM zählt, die Division zu gewinnen ist großartig. Der alte Spruch gilt nach wie vor: ‚Viel Feind, viel Ehr.’ Dass wir in die Top-Zehn hineinfahren hätte ich nicht gedacht. Aber wir haben schon am Morgen mit guten Zeiten losgelegt, und danach lief es richtig gut. Wir hatten vorher eine längere Pause. Ich glaube, der Rost, den wir da angesetzt haben, ist jetzt abgefallen.“ In der Tabelle festigte Hahn mit seinem Divisions-Sieg seine zweite Position. Die Führung in der Division behält auch nach dem elften Lauf Timo Grätsch (Handewitt). Er holte mit Co-Pilotin und Ehefrau Alexandra Gawlick (Handewitt, BMW M3) die zwölfte Gesamtposition und den zweiten Platz in der Division. „Unser Ziel war, gut anzukommen – leider haben wir dabei Heiko Hahn nicht halten können“, resümierte er. „Aber dafür konnten wir den zweiten Platz verteidigen. Wir hatten ein paar technische Probleme und machten uns zwischenzeitlich schon Sorgen, ob wir überhaupt ankommen werden. Auf unserem Programm stehen noch die ADAC Rallye Baden-Württemberg und die 3-Städte-Rallye. Wenn es dort läuft, haben wir wohl gute Chancen, unseren Divisions-Titel von vergangenem Jahr zu wiederholen.“
Lokalmatador Petto hält Meisterschaftsentscheidung in der Division 6 offen
In der Division 6 des ADAC Rallye Masters freuten sich die Zuschauer über einen Kampf zweier Lokalmatadore. Am Schluss hatten in der „kleinsten Division“ Tarek Hamadeh-Spaniol / Ann-Kathrin Mergen (Saarbrücken / Walhausen, Suzuki Swift Sport) das bessere Ende für sich und gewannen vor Stefan Petto / Lisa Kiefer (Nonnweiler / Landau, Suzuki Swift Sport). Dennoch konnte Petto sich genügend Punkte sichern, um auf den neunten Platz im Gesamtklassement des ADAC Rallye Masters vorzurücken – nur drei Punkte hinter seinem schärfsten Rivalen Toni Mosel (Neuwürschnitz, Renault Twingo R1), der im Saarland nicht am Start war. Dabei hatte Petto während der gesamten Rallye mit der Bremsanlage seines Suzuki zu kämpfen: „Trotz aller Probleme haben wir es am Ende ins Ziel geschafft“, atmete er anschließend auf. „Damit haben wir uns wichtige Punkte gesichert und den Kampf um den Divisionssieg offen gehalten.“
ADAC Opel Rallye Cup: Madsen siegt im letzten Moment
Den im Rahmen der ADAC Litermont Rallye Saar ausgetragenen siebten Lauf zum ADAC Opel Rallye Cup konnten die Dänen Jacob Madsen / Ole R. Frederiksen gewinnen. Im Teilnehmerfeld der härtesten Rallye-Schule Deutschlands hatten sie lange Zeit hinter dem souverän führenden schwedischen Gespann Emil Bergkvist / Joakim Sjöberg gelegen. Doch kurz vor dem Ende der Rallye verloren diese durch einen Navigationsfehler auf einer Verbindungsetappe Zeit, liefen zu spät bei einer Zeitkontrolle ein und wurden durch die fällige 90-Sekunden-Strafe zurückgeworfen. So war für Madsen / Frederiksen der Weg zum zweiten Sieg Folge frei. Die weiteren Podiumspositionen holten der Belgier Yannic Neuville und Patrick Pusch (Lutherstadt Wittenberg).