- Siebter Saisonsieg im ADAC Rallye Masters für Ruben Zeltner
- Hermann Gaßner kann den Anschluss an den Spitzenreiter halten
- Skandinavier dominieren im ADAC Opel Rallye Cup
Grömitz. Es geht auch auf Schotter: Bei seinem siebten Sieg in der laufenden Saison konnte Ruben Zeltner (Lichtenstein / Sachsen, Porsche 911 GT3) seine nahezu perfekte Leistung in der Rallye-Saison 2014 fortsetzen. Mit Ehefrau Petra lag er bei der ADAC Ostsee Rallye (5. - 6. September) nach 116,8 km auf elf Wertungsprüfungen (WPs) 1:40,2 Minuten vor den Zweitplatzierten Hermann Gaßner / Harald Brock (Surheim / Meinerzhagen, Mitsubishi Lancer Evo 10). Die nicht für das ADAC Rallye Masters punktberechtigten Kim Boisen / Claudia Dose (Dänemark / Sprenge, BMW M3) wurden Dritte. Zeltner konnte auf den anspruchsvollen WPs rund um das Seebad Grömitz auch auf Misch-Prüfungen sowie auf reinem Schotter überzeugen und brachte den Sieg am Ende souverän ins Ziel. Dabei hatte er sich zu Beginn einen spannenden Fight mit offenem Ausgang geliefert. Insbesondere Vorjahressieger Jan Becker (Hamburg, Subaru Impreza WRX) konnte mit Co-Pilotin Bianca Hutzfeldt (Kiel) Zeltner Paroli bieten und lief als Führender im Mittags-Service ein. Bereits eine Prüfung später schied er jedoch nach einem Unfall aus und machte den Weg für den letztlich souveränen Sieg des alten und neuen Tabellenführers frei. Alle News, Infos, Ergebnisse und Punktestände aus dem ADAC Rallye Masters gibt es unter www.adac.de/rallye-masters auch im Internet.
Dass der Meisterschaftskampf im ADAC Rallye Masters auch nach dem zehnten Lauf spannend bleibt, liegt am ausgeklügelten Punktesystem: Die beiden Spitzenreiter der ADAC Ostsee Rallye konnten ihre jeweilige Fahrzeugdivision für sich entscheiden. Zeltner (Division 1) und Gaßner (Division 2) nehmen damit jeweils 25 Punkte mit nach Hause, zu denen allerdings noch wertvolle Bonus-Zähler kamen, die für die besten Zeiten auf der "Königsprüfung" der Rallye vergeben werden: Der erste Durchgang auf der mit 15,8 WP-km längsten Prüfung der Rallye auf dem Truppenübungsplatz Putlos wurde als "Powerstage" gewertet. Zeltner, der auf der anspruchsvollen Mischprüfung als Schnellster gestoppt wurde, konnte sich über drei Zusatz-Punkte freuen, der 3,5 Sekunden langsamere Gaßner erhielt zwei Punkte. Zeltner baute den Abstand auf seinen schärfsten Verfolger Hermann Gaßner so nur um einen einzigen Punkt aus. Einen Zähler für die drittschnellste Powerstage-Zeit sicherte sich außerdem Peter Corazza (Oelsnitz), der mit Co-Pilot Christoph Gerlich (Niederwiesa) im Mitsubishi Lancer Evo 9 antrat und sich vor der ADAC Litermont Rallye Saar (19. - 20. September 2014) auf Platz drei der Tabelle verbessern konnte. "Es war top", freute sich Zeltner im Ziel. "Die ersten Durchgänge über die WPs am Nachmittag liefen super, da haben wir selbst auf der Schotter-WP "Rosenhof" die fünftbeste Gesamtzeit geholt. Auf dem zweiten Durchgang konnten wir es entspannter angehen lassen und sind nicht mehr mit letztem Ehrgeiz gefahren." Doch auch der Zweitplatzierte konnte sich mit dem Ergebnis anfreunden. "Hier Zweiter zu werden - damit hätte ich nicht gerechnet", gab Hermann Gaßner zu. Wir sind sehr zufrieden mit dem, was wir heute erreicht haben." Einziger Wermutstropfen für das Team: Der Ausfall von Sohn und Teamkollege Hermann Gaßner junior, der im Mitsubishi Lancer R4 zu den Siegkandidaten zählte. Er musste am späten Samstagvormittag mit einem Motorschaden aufgeben. "Das hat uns ein wenig nach vorne gespült, trübt aber natürlich trotzdem die Bilanz etwas", berichtet der Vater.
Griebel im exzellenten Finish nicht zu schlagen
Ein äußerst zufriedenes Resümee konnte das ADAC Opel Rallye Junior Team ziehen. Marijan Griebel (Hahnweiler) und Fabian Kreim (Fränkisch Crumbach) zeigten unter den Augen von Karl-Thomas Neumann, dem Vorstandsvorsitzenden der Adam Opel AG und ADAC Sportpräsident Hermann Tomczyk in ihren Opel Adam R2 eine bravouröse Leistung und glänzten erneut mit Top-Resultaten. Griebel konnte sich mit Co-Pilot Alexander Rath (Trier) den Sieg in der Division 5 sichern und fuhr als Gesamt-Fünfter obendrein ein exzellentes Ergebnis nach Hause. Kurz vor dem Ziel lieferte er sich dabei ein Aufsehen erregendes Duell mit Peter Corazza, der seinen Rückstand bis auf wenige Sekunden verkürzte. "Vor der letzten Prüfung habe ich gesehen, dass Peter ganz dicht dran war", berichtet Griebel. "Da habe ich alles noch mal in die Waagschale geworfen, was in mir und dem Opel Adam R2 steckt. So konnten wir im Showdown noch mal aufdrehen, und das hat alles ganz gut geklappt." Sein Lohn: Die zweitschnellste Zeit auf der finalen Prüfung - mit einer bis auf die Zehntelsekunde identischen Zeit mit Corazza. Nach dem zehnten Lauf im ADAC Rallye Masters kann sich Griebel nach dem erneuten Sieg in der Division 5 um einen Platz nach vorne schieben und belegt nun Rang vier. Fabian Kreim verbesserte sich als Zweitplatzierter in der Division auf die sechste Position. Weniger Glück hatte hingegen der bisherige Tabellendritte: Armin Holz fällt nach der ADAC Ostsee Rallye von der dritten auf die fünfte Position zurück. "Da in der Division 4 nicht genügend Konkurrenten antraten, haben wir eigens den Citroën DS3 R3T zuhause gelassen, mit dem wir sonst antreten, und sind hier wieder mit dem VW Golf Kit-Car in der Division 5 angetreten", berichtet der Niedersachse. "Doch dann gab es einen Defekt am Schaltgestänge. Schade, so mussten wir fast den ganzen Tag zuschauen, was die anderen so machen." In der Division 6 gab es erneut einen Führungswechsel. Die Sachsen Toni Mosel / René Meier (Neuwürschnitz / Zwickau, Renault Twingo R1) holten im Klassement der "kleinsten" Fahrzeuge den Tagessieg. Sie setzten sich damit als Tabellen-Achte vor ihren schärfsten Konkurrenten Stefan Petto (Nonnweiler, Suzuki Swift), der an der Ostsee nicht antrat.
Madsen siegt im ADAC Opel Rallye Cup vor Bergvist und Tannert
Im Rahmen der ADAC Ostsee Rallye wurde auch der sechste Lauf zum ADAC Opel Rallye Cup ausgetragen. Das voll besetzte Starterfeld der Opel Adam in der Cup-Version wurde seinem Ruf erneut gerecht, die härteste Rallye-Schule der Nation zu sein. Zum zweiten Mal in der laufenden Saison konnten sich die Dänen Jacob Madsen / Ole R. Frederiksen durchsetzen. Nach den elf WPs lagen sie 6,3 Sekunden vor dem schwedischen Gespann Emil Bergvist / Joell Ardell. Die Tabellenführung allerdings halten auch vor dem siebten Lauf bei der ADAC Litermont Rallye Saar Julius Tannert / Jennifer Thielen (Lichtentanne / Luxemburg). Ihnen genügte der dritte Platz, um die Führung zu verteidigen.