- Beim siebten von 14 Läufen sichert sich Zeltner die Tabellenführung
- Fahrer aus vier verschiedenen Divisionen auf den ersten fünf Plätzen
- Madsen gewinnt spannenden Lauf im ADAC Opel Rallye Cup
Stemwede. Ruben Zeltner ist der Halbzeitmeister im ADAC Rallye Masters. Bei der ADAC Rallye Stemweder Berg glänzte der Pilot aus dem sächsischen Lichtenstein gemeinsam mit Co-Pilot Helmar Hinneberg (Dresden) erneut mit einer nahezu makellosen Vorstellung: Mit Bestzeiten auf elf von zwölf Wertungsprüfungen (WPs) sicherte er sich im Porsche 911 GT3 den souveränen Gesamtsieg und die volle Punktzahl für den ersten Platz in Division 1. Obendrein holte er mit der Bestzeit auf der Powerstage drei Zusatzpunkte, die sein Punktekonto vor dem Start in die zweite Saisonhälfte auf 110 Zähler anwachsen lassen. Hinter ihm liefen seine Markenkollegen Maik Stölzel / Thomas Windisch (Zwickau / Aue) sowie die Dänen Kim Boisen / Dan Johansen (BMW M3) im Ziel ein. Als bestes Team der Division 2 schlossen Peter Corazza / Christoph Gerlich (Oelsnitz / Niederwiesa, Mitsubishi Lancer Evo 9) die Rallye als Gesamt-Vierte ab. Hinter Zeltner rangieren nach sieben von 14 Läufen zum ADAC Rallye Masters Piloten, die in Stemwede nicht am Start waren. Hermann Gaßner senior (Div. 2 / 99 Punkte) sowie die punktgleichen Hermann Gaßner junior (Division 1) und Marijan Griebel (Division 5, beide 93) und Armin Holz (Division 4, 90) treten in der zweiten Saisonhälfte als Verfolger an. Aktuelle News und Infos, alle Ergebnisse und Meisterschaftsstände gibt es unter www.adac.de/rallye-masters auch im Internet.
Der Gesamtsieg in Stemwede war für den favorisierten Zeltner keine Spazierfahrt. „Wir sind nicht langsam gefahren, sondern haben Tempo gemacht“, berichtete der Geschäftsführer des Sachsenrings im Ziel. „Mit dieser Prämisse sind wird angetreten und haben uns deshalb von Beginn an nicht daran orientiert, was hinter uns los war.“ Die Taktik ging perfekt auf – zumal sich die flüssigen 109,4 WP-Kilometer als ideales Terrain für den Porsche erwiesen. „Die Prüfungen erscheinen mit ihren langen Geraden im ersten Moment sehr leicht. Aber im Endeffekt sind sie gar nicht so einfach, gerade mit so einem breiten Auto wie dem 911er. Entscheidend ist, auf den schmalen Straßen den richtigen Bremspunkt zu erwischen. Der Höhepunkt war die Powerstage – das was fahrerisch der pure Genuß.“ Da im ADAC Rallye Masters je Saisonhälfte nur die vier besten Ergebnisse gewertet werden, konnte Zeltner sein Punktekonto nun noch einmal aufbessern, weil das einzige schwächere Ergebnis als Streichresultat nicht gewertet wird. Mit seinem vierten Sieg in der Division 1 – was gleichbedeutend mit dem vierten Gesamtsieg im ADAC Rallye Masters ist – übernahm Zeltner die Tabellenführung vor Herman Gaßner. Mit 110 (Zeltner) zu 99 (Gaßner) ist für die Verfolger allerdings alles offen, zumal dem Tabellenführer im wahrsten Sinne des Wortes bislang stets die Sonne schien: „Wie bei jeder Rallye bisher war heute Porsche-Wetter“, grinste Zeltner. „Das kann sich natürlich jederzeit ändern. Aber es ist natürlich toll, dass ich vorerst im Masters die Führung übernommen habe.“
Neidlose Anerkennung für den Gesamtsieger
Die Verfolger konnten der souveränen Fahrt Zeltners nichts entgegensetzen. „Ich bin mit dem zweiten Platz total zufrieden“, bilanzierte der Zweitplatzierte Mike Stölzel. „Ruben fährt in einer Dimension, die für uns nicht erreichbar war. Ich kann gut damit leben.“ Er konnte durch die Platzierung und zwei Zusatzpunkte für die zweitbeste Powerstage-Zeit ebenfalls Boden in der Tabelle gut machen. Vor der zweiten Saisonhälfte liegt er auf dem neunten Tabellenplatz. Ähnlich sah es auch Peter Corazza, der hinter Kim Boisen als Gesamtvierter ins Ziel kam und damit bester Pilot aus der Division 2 wurde. „Ich bin zufrieden. Platz vier und der Sieg in der Division – mehr war für uns nicht zu erwarten“, so der Sachse. „Wir kannten die Strecken zwar nicht, haben aber im Vorfeld Inboardaufnahmen aus den vergangenen Jahren gesehen. Deshalb wussten wir, was auf uns zukommt. Mehr wäre nur bei Regen drin gewesen.“ Auch Corazza verbesserte sich in der Gesamtwertung des ADAC Rallye Masters und rangiert nun mit 72,5 Punkten auf dem sechsten Platz der Tabelle. Ein großer Satz nach vorne gelang in Stemwede Volker Kirschbaum (Weinstadt), der mit Stefanie Fritzensmeier (Bielefeld) in der Division 6 antrat: Er gewann im Renault Twingo Gordini RS den Fight in dieser kleinsten Fahrzeugklasse. Er profitierte dabei vom Ausfall zweier Favoriten. Stefan Petto / Tim Rauber (beide Nonnweiler, Suzuki Swift Sport) und Toni Mosel / René Meier (Neuwürschnitz / Zwickau, Renault Twingo R1) waren angetreten, um den Sieg unter sich auszumachen. Fast erwartungsgemäß war es der vom ADAC Saarland geförderte Petto, der am Samstagvormittag die Führung übernahm. Doch zur Hälfte der Rallye fiel er aus und Mosel übernahm Die Spitzenposition. Der unter der Bewerbung des ADAC Sachsen angetretene Youngster lieferte sich ein sehenswertes Duell mit Kirschbaum, schied aber kurz vor Schluss mit einem abgerissenen Rad aus. Kirschbaum wurde so zum lachenden Dritten. Er verbesserte sich mit den nun geernteten 25 Punkte auf den achten Platz der Gesamtwertung des ADAC Rallye Masters und geht als Führender der Division 6 in die zweite Saisonhälfte.
Madsen siegt im ADAC Opel Rallye Cup
Mit seinem vollen Starterfeld bot der ADAC Opel Rallye Cup bei der ADAC Rallye Stemweder Berg einen packenden zweiten Saisonlauf. Der mit identischen Opel Adam ausgetragene Markenpokal überzeugte auch diesmal durch einen engen Kampf, den schließlich Jacob Madsen / Ole R. Frederiksen (Glasau Sarau / Dänemark) für sich entschieden. Wenig Glück hatten dagegen die Sieger des Auftaktlaufs: Emil Bergkvist / Sofie Lundmark (Rheda-Wiedenbrück / Schweden) rutschten auf WP2 in einen Graben, aus dem sie sich erst nach einer halben Stunde befreit hatten. Trotz WP-Bestzeiten und der mit zwei Zusatzpunkten belohnten zweitschnellsten Zeit auf der Powerstage belegten sie nur den 16. Platz im Cup-Klassement. In der Tabelle rutschen sie hinter Dominik Dinkel / Bianca Pfaff (Rosbach / Würzburg) auf die dritte Meisterschaftsposition zurück, die in Stemwede Fünfte wurden.