- Zeltner sichert sich mit souveränem Start-Ziel-Sieg die Halbzeitmeisterschaft
- Peter Corazza als bester Allradler Dritter hinter Zeltner und Stölzel
- Start in die zweite Sasisonhälfte am 4./5 Juli in Niedersachsen
Stemwede. Mit seinem vierten Sieg in der laufenden Saison hat sich Ruben Zeltner (Lichtenstein / Sachsen) bei der ADAC Rallye Stemweder Berg den inoffiziellen Titel des „Halbzeitmeisters“ der Deutschen Rallye Meisterschaft (DRM) gesichert. Gemeinsam mit Co-Pilot Helmar Hinneberg (Dresden) fuhr er im Porsche 911 GT3 auf den zwölf Wertungsprüfungen (WPs) des siebten von 14 Saisonläufen einen souveränen Sieg nach Hause: Elf Bestzeiten sammelte er auf den 109,4 Bestzeit-Kilometern und ließ den Verfolgern Maik Stölzel / Thomas Windisch (Zwickau / Aue, Porsche 911 GT3) und Peter Corazza / Christoph Gerlich (Oelsnitz / Niederwiesa, Mitsubishi Lancer Evo 9) keine Chance. Mit der Maximalzahl an möglichen Punkten – neben den 25 Zählern für den Gesamtsieg kassierten die Sieger drei Zusatzpunkte für die Bestzeit auf der Powerstage – baut Zeltner seine Tabellenführung aus. Vor dem Start in die zweite Saisonhälfte liegt er mit 110 Punkten vor den in Stemwede nicht angetretenen Hermann Gaßner junior (Surheim, 93 Punkte) und dessen Vater Hermann Gaßner (63 Punkte). Ab der ADAC Rallye Niedersachsen (4. / 5. Juli 2014) wird die Uhr nun gewissermaßen zurückgestellt: Auch in der zweiten Saisonhälfte stehen den DRM-Teams sieben Rallyes zur Auswahl, bei denen sie maximal vier Ergebnisse gutschreiben lassen können. News, Ergebnisse und Punktestände rund um die DRM gibt es unter www.adac.de/drm im Internet.
„Wir kamen her um zu gewinnen – und das ist uns gelungen“, freute sich Ruben Zeltner im Ziel des siebten Laufs zur DRM, die im Rahmen des ADAC Rallye Masters ausgetragen wurde. 2:27,9 Minuten hatte er die Markenkollegen Stölzel / Windisch auf den zwölf Prüfungen hinter sich gelassen und gab dabei nur eine einzige WP-Bestzeit ab. „Wir wussten, dass wir von der Papierform als Favoriten antreten und eigentlich nur ein technischer Defekt oder ein Fahrfehler uns bremsen kann. Ein einziges Mal hat es heute einen Dreher gegeben. Da musste ich auf der Prüfung rangieren und habe zehn bis zwölf Sekunden liegen lassen. Aber das war kein Malheur, im Grunde lief es heute perfekt.“ Mit der Halbzeitführung hat Zeltner nun die beste Ausgangslage für die zweite Saisonhälfte – eine Vorentscheidung für den Kampf um die Deutsche Rallye-Meisterschaft bedeutet das allerdings nicht. „Die Punkte, die wir hier gesammelt haben, können am Ende entscheidend sein“, analysiert Zeltner. „Denn wenn es in die zweite Saisonhälfte geht und die Mitfavoriten wie Hermann Gaßner und Mark Wallenwein wieder mit am Start sind, dann wird’s richtig eng. Schließlich kann es auch mal regnen. Bislang hatten wir immer perfekte Bedingungen – das ist ein richtiges Porsche-Jahr. Aber das kann im Herbst natürlich ganz anders aussehen.“
Stölzel verbessert sich auf die vierte DRM-Position
Die Verfolger führte rund um Stemwede der Zwickauer Maik Stölzel an, der in seinem Porsche ebenfalls stark fuhr, auf der Powerstage mit der zweitschnellsten Zeit zwei Zusatzzähler mitnahm und zufrieden bilanzierte: „Bei uns lief es sehr gut. Wir haben auf eine konservative Reifenwahl gesetzt weil wir dachten, dass es regnen würde. Das hat uns auf der ersten Nachmittagsschleife viel Zeit gekostet. Für die finalen drei WPs haben wir deshalb noch mal auf harte Reifen gesetzt, auch um auf der Powerstage eine gute Zeit zu fahren.“ Mit Platz vier in der DRM-Gesamtwertung kann Stölzel als Ausbeute der ersten Saisonhälfte gut leben. „Unser Ziel war es, hier möglichst viele Punkte für die Meisterschaft zu sammeln. Wir hätten gerne die Punkte aus einer vierten Rallye mitgenommen, sind aber in Sulingen ganz unglücklich ausgeschieden.“
Corazza fällt trotz guter Leistung auf die fünfte DRM-Position zurück
Die beiden Porsche-Piloten konnten den Sieg auch deshalb unter sich ausmachen, weil auf der selektiven Rallye einige Konkurrenten vorzeitig die Segel streichen mussten. Zu ihnen gehörte der Andernacher Dirk Riebensahm, der mit Co-Pilot Peter Schaaf (Mayen) im DRM-Meisterauto des Jahres 2013 angetreten war. Doch ein technischer Defekt legte ihren Peugeot 207 S2000 nach einem starken Beginn bereits auf WP2 lahm. So blieb nur Peter Corazza (Oelsnitz), der mit Co-Pilot Christoph Gerlich (Niederwiesa) im Mitsubishi Lancer Evo 9 die Verfolgung aufnehmen konnte. Er lag im Ziel an dritter Position der DRM-Wertung und war zufrieden: „Zwei, drei Mal habe ich versucht, etwas härter zu pushen – aber ohne Erfolg. Abgesehen davon: Alles bestens. Der Lancer läuft wie ein Uhrwerk, das Fahrwerk passte und die Zusammenarbeit mit meinem neuen Co-Piloten Christoph Gerlich wird immer besser.“ In der DRM-Tabelle allerdings fällt Corazza einen Platz zurück: Er musste Maik Stölzel passieren lassen, der nun mit 52 Zählern den vierten Platz einnimmt. „Damit kann ich leben – das ist eine realistische Einordnung“, kommentiert Corazza den Zwischenstand augenzwinkernd.