- Erfolgreiche Premiere einer Deutsch-Französischen Wertungsprüfung
- Schwierige Bedingungen durch Wintereinbruch
- Gaßner siegt und übernimmt Masters-Führung
Der Auftaktlauf zum ADAC Rallye Masters 2013 bei der ADAC Litermont Rallye (15. – 16. März 2013) forderte den Teilnehmern ihr gesamtes Können ab. Durch den erneuten Wintereinbruch waren die Wertungsprüfungen extrem rutschig, teilweise mit Eis und Schnee bedeckt. So machte die ‚LiterMonte‘, wie die Veranstaltung des saarländischen MSC Piesbach in Anlehnung an die legendäre Rallye Monte Carlo auch genannt wird, ihrem Namensgeber alle Ehre. Von den Teilnehmer und den Fans wurde die Premiere einer Deutsch-Französischen Wertungsprüfung begeistert aufgenommen. Im französischen Zeurange entstand durch die Rallye spontan sogar ein kleines Straßenfest.
‚Altmeister‘ Hermann Gaßner aus dem ostbayrischen Surheim spielte bei diesen schwierigen Bedingungen seine gesamte Routine aus. Der vierfache deutsche Rallye-Meister und Masters-Sieger von 2006 gewann gemeinsam mit Co-Pilotin Karin Thannhäuser (Ufering) im Mitsubishi Lancer letztlich überlegen den Masters-Auftakt 2013, für den Bayern war es bereits der vierte Sieg bei der ‚LiterMonte‘. „Eine sehr schöne Veranstaltung, es macht mir riesigen Spaß hier zu fahren“, strahlte Gaßner im Ziel. Als Begründung für seine Dominanz erklärte er, „es gefällt mir, wenn die Prüfungen so unterschiedlich sind und nicht immer ganz sauber. Das war sicherlich der optimale Start in die Masters-Saison.“ Co-Pilotin Karin Thannhäuser ergänzte, „ich hab im Auto richtig gemerkt, wie viel Spaß Hermann diesmal hatte.“ Dabei begann Gassner die Rallye – fast schon traditionell - sehr verhalten. Der ‚Schwabenexpress‘ Rainer Noller / Stefan Kopczyk (Abstatt / Heilbronn) war im seriennahen Mitsubishi Lancer im Ziel der ersten Wertungsprüfung genau 10 Sekunden schneller und übernahm die Führung. Doch mit einer Serie von Bestzeiten schob sich Gaßner schnell an die Spitze. „Mir war klar, dass ich Hermann nicht halten kann. Mein Ziel war der Sieg in der Division 4 und wenn möglich der zweite Gesamtrang. Beides hat funktioniert, ich bin sehr zufrieden“, strahlte Noller im Ziel. „Der Grundstein für die Masters-Saison ist gelegt, aber Florian (Stix) und Asja (Zupanc) waren sehr schnell unterwegs, das wird im Laufe des Jahres noch spannend.“
Der 24-jährige Florian Stix aus dem bayrischen Bernau und Co-Pilot Mike Bonhage (Raubling) sind ebenso wie die Sloweninnen Asja Zupanc / Blanca Kacin in der seriennahen Version des Mitsubishi Lancer von Gaßner Motorsport unterwegs. Stix beklagte anfangs eine falsche Reifenwahl: „Geschnittene Slicks, das war viel zu optimistisch.“ Mit der Gesamtbestzeit auf der vierten Prüfung meldete er sich zurück und kämpfte sich auf Rang drei nach vorn. „Das war richtig genial, nach dem Reifenwechsel haben wir sozusagen den Turbo gezündet. Wir konnten dann die Zeiten von Rainer (Noller) mitgehen, aber der Abstand war schon zu groß. Das macht uns jedoch zuversichtlich für die kommenden Läufe“. Seine Teamkollegin Asja Zupanc verlor durch seinen Vormarsch nicht nur den dritten Platz, auf den letzten Prüfungen fehlte der dritte Gang, so dass sie kampflos auf Platz fünf durchgereicht wurde. Platz vier eroberten sich Dirk Riebensahm / Sandra Stockmar-Reidenbach (Andernach /Eichweiler) im Subaru Impreza N16, was sie mit der Gesamtbestzeit in der letzten Wertungsprüfung nochmals untermauerten.
Die Teams auf Fahrzeugen mit Allradantrieb waren naturgemäß bei diesen Bedingungen auf den Wertungsprüfungen rund um den Litermont klar im Vorteil. Für eine Sensation sorgte der 23-jährige Marijan Griebel aus dem pfälzischen Hahnweiler. Der Youngster aus dem Förderkader der ADAC Stiftung Sport fuhr gemeinsam mit Co-Pilot Alexander Rath (Trier) in der Auftaktprüfung im kleinen und lediglich frontangetriebenen Citroën C2R2 die viertschnellste! Zeit des gesamten Feldes. Ein Getriebedefekt zwang anschließend zur Aufgabe. Danach wechselten sich Heiko Hahn (Dachsenhausen, BMW M3), Olaf Müller (Ahlden, BMW 320 is) und Lokalmatador Lars Mysliwietz (Piesbach, Citroën DS3 R3T) in der Führung bei den ‚Zweiradlern‘ ab. Mysliwietz verlor durch einen zeitraubenden Ausritt in der sechsten Wertungsprüfung die Führung und den Anschluss. Beste Vertreter auf einem Nicht-Allradler wurden letztlich Heiko Hahn / Ralf Müller in ihrem BMW M3 auf dem zehnten Gesamtrang. „An manchen Stellen musst du mit einem solch starken Auto sehr vorsichtig fahren, aber da wo es geht, dann auch richtig fliegen lassen“, erklärte Hahn sein Erfolgsrezept.