- Sieg in Division 2 beschert Hermann Gaßner (Mitsubishi Lancer) den Titel
- Carsten Mohe (Renault Clio R3T) steht als Vizemeister fest
- Youngster Johannes Dambach (Suzuki Swift) wird Dritter
Das Titelrennen im ADAC Rallye Masters ist entschieden. Mit einem Sieg in der Division 2 bei der ADAC Rallye Baden-Württemberg (9. – 10. Oktober) sicherten sich Hermann Gaßner (Mitsubishi Lancer) zum dritten Mal den Gesamtsieg. Der Surheimer fuhr mit Co-Pilotin Karin Thannhäuser (Ufering) beim elften gemeinsamen Lauf mit der Deutschen Rallye Meisterschaft (DRM) den siebten Divisionssieg des Jahres nach Hause. Gleichzeitig setzte sich Carsten Mohe (Crottendorf, Renault Clio R3T) auf den 13 Wertungsprüfungen (WPs) rund um Heidenheim an der Brenz in der Divison 4 durch und steht nun als Vizemeister fest. Der bisherige Führende Johannes Dambach (Altlay) trat nicht an. Der Youngster aus dem rheinland-pfälzischen Altlay hatte bereits vor diesem elften Saisonlauf die in der zweiten Saisonhälfte maximal mögliche Punktzahl erreicht. Er darf sich mit dem dritten Gesamtrang über einen sehr erfolgreichen Abschluss seiner ersten vollständigen Rallyesaison freuen. Informationen zum ADAC Rallye Masters gibt es im internet unter www.adac.de/motorsport sowie im ADAC Rallyehub (www.rallyehub.de). Die besten Szenen des Wochenendes fasst TV-Partner Sport1 zusammen, dessen Rallye-Magazin am Samstag, 17. Oktober ab 18:10 Uhr ausgestrahlt wird.
„Zum dritten Mal nach 2006 und 2013 Gesamtsieger im Masters zu sein: Das ist ein sehr schönes Gefühl“, freute sich Hermann Gaßner im Ziel der ADAC Rallye Baden-Württemberg. Mit seinem Divisionssieg gegen Thomas Lorenz / Ulrich Falk (beide Baden-Baden, Mitsubishi Lancer Evo 6) machte er den Sack zu. „Das war unser Ziel – wir haben deshalb auch gar nicht nach dem Gesamtstand geschielt“, erklärt Gaßner. Dennoch wurde er auf der schwäbischen Alb als bester Pilot des ADAC Rallye Masters achtbarer Vierter hinter Fabian Kreim und Sandro Wallenwein (beide Skoda Fabia R5) sowie Porsche-Pilot Ruben Zeltner, der mit dieser Leistung den DRM-Titel holte. Gaßner: „Auch, wenn wir auf den Schotterpassagen mit unserem Turbo-Allradler so viel Spaß hatten, dass wir doch Gas gegeben haben – anschließend haben wir das Tempo wieder herausgenommen. Wir waren bewusst zügig und schonend unterwegs, um die Punkte nach Hause zu bringen.“
Da im ADAC Rallye Masters nur jeweils die vier besten Ergebnisse jeder Saisonhälfte gewertet werden, geben in dieser Saison die Zähler der ersten Masters-Halbzeit den Ausschlag. Denn die drei Spitzenreiter Gaßner, Carsten Mohe (Divison 4) und Johannes Dambach (Division 6) haben alle mit vier Divisionssiegen in der zweiten Saisonhälfte die Maximalpunktzahl erreicht – in der ersten Halbzeit jedoch sammelten Sie neben drei Siegen einen zweiten Platz (Gaßner), einen dritten (Mohe) und einen vierten (Dambach): eine Spanne von nur sechs Punkten, die den Ausschlag gibt. Mit Blick auf diesen knappen Ausgang sagt Vizechampion Carsten Mohe: „Der zweite Platz geht für mich in Ordnung, denn ich habe schon in der ersten Saisonhälfte zwei Fehler gemacht, nach denen ich die Titelhoffnung begraben habe. Glückwunsch an Herman Gaßner – er hat verdient gewonnen.“ So zieht er ein positives Fazit: „Ich bin superzufrieden. Das Auto hat perfekt und fehlerfrei funktioniert, was ich auch meiner fantastischen Mannschaft zu verdanken hatte. Ich konnte sehr starke Konkurrenten im Griff behalten.“ Das galt auch an diesem Wochenende, an dem er sich in seiner Division 4 gegen Patrick Pusch (Citroën DS3 R3T) durchsetzte. „Schon am Freitag haben wir viel Zeit verloren, sodass aus dem Kampf um den Divisionssieg nichts wurde“, schildert Pusch. „Carsten war für uns aber auch nicht erreichbar. Ich habe mich dann auf den Kampf in der Citroën Racing Trophy konzentriert, um dort den Sieg nach Hause zu bringen.“
Auch der von Gaßner und Mohe auf die dritte Position verdrängte Johannes Dambach freute sich über das Ergebnis. „Es war klar, dass ich die Führung verlieren würde“, sagt der vom ADAC Mittelrhein geförderte Youngster, der im Suzuki Swift 2015 immer wieder die Division 6 dominierte. „Für mich ist es ein riesiger Erfolg, in meiner ersten kompletten Rallyesaison so weit vorne zu landen. Denn ich habe vorzeitig den Titel in der Division und den dritten Gesamtrang sicher: Das ist fantastisch.“ Dambach hatte mit vier Siegen in Folge sein Punkte-Maximum für die zweite Saisonhälfte bereits vorzeitig erreicht und pausierte deshalb bei der ADAC Rallye Baden-Württemberg. So waren es diesmal Sven Kress / Julia Hanselmann (Kupferzell / Ilshofen, BMW E30), die den Sieg vor Leoni Stiem / Anne Kutins (beide Hagnau, Ford Puma) holten. Divisions-Dritte wurden Torben Nebel / Gino Kruhs (Detmold / Quierschied), die sich im Citroën DS 3 R1 den Tagessieg in der R1-Kategorie der Citroën Racing Trophy sicherte.
Wenig Glück hatte an diesem Wochenende der Vorjahressieger der ADAC Rallye Baden-Württemberg, Rainer Noller. Der Lokalmatador aus Abstatt hatte zu kämpfen und kam nicht über den fünften Gesamtrang hinaus. „Am Freitag hatten wir ein Antriebsproblem“, schildert er seinen Start ins Rallye-Wochenende. „Wir standen ohne Vortrieb auf der WP, doch plötzlich kehrte zuerst der Rückwärtsgang zurück und dann auch die Vorwärtsgänge. Wir haben uns zwar in den Service gerettet, aber viel Zeit verloren. Zudem hat die Reparatur zu lange gedauert, und wir kassierten eine Zeitstrafe für das Überschreiten der Servicezeit. In die zweite Etappe sind wir deshalb mit eineinhalb Minuten Rückstand gestartet, die wir peu a peu abarbeiten mussten.“ Nach einer starken Fahrt reichte die Platzierung immerhin noch für den ersten Platz in der Division 3 vor Michael Rausch / Meike Maulitz (Schlitz-Ützhausen, Braach Opel Ascona B).
In der Division 5 waren Dominik Dinkel / Pirmin Winklhofer (Rossach / Pocking, Opel Adam R2) siegreich. „Wir können zufrieden sein: Alle Divisionsbestzeiten und einen ungefährdeten Sieg herauszufahren – das ist super“, freute sich Dinkel über den Erfolg gegen Thomas Holzer / Jan Enderle (Bobingen / Edenkoben, Opel Adam). Der stark auftrumpfende Dinkel setzte so ein Ausrufezeichen in einer Saison voller Probleme: „Wir hatten leider zu oft mit der Technik zu kämpfen“, schildert er. „Das kann eben immer passieren. Wenn alles besser gekommen wäre, wären wir jetzt vielleicht, ähnlich wie Johannes Dambach, ganz vorne im Masters. Aber das ist Theorie.“
Der nächste und letzte Lauf zum ADAC Rallye Masters 2015 findet vom 23. bis 24. Oktober bei der ADAC 3-Städte-Rallye statt. Das TV-Magazin zum Rallye-Wochenende bringt Sport1 am Samstag, 17. Oktober ab 18:10 Uhr.