- Ruben Zeltner (Porsche) und Fabian Kreim (Skoda) kämpfen um den DRM-Titel
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Rainer Noller (Abstatt) im Porsche 911 nach ‚BaWü’-Sieg 2014 mit der Startnummer 1
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Hermann Gaßner (Mitsubishi) und Carsten Mohe (Renault) wollen entscheidende Punkte im ADAC Rallye Masters sammeln
München/Heidenheim an der Brenz. Zu ihrem elften und damit vorletzten gemeinsamen Lauf der Saison kommen das ADAC Rallye Masters und die DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft) am 9. und 10. Oktober zur ADAC Rallye Baden-Württemberg. 13 Wertungsprüfungen (WP) über insgesamt 139,9 Bestzeit-Kilometer stehen rund um Heidenheim an der Brenz auf dem Plan, und in beiden Serien könnten bei diesem „Halbfinale“ die ersten Entscheidungen fallen. In der DRM hat Ruben Zeltner aus dem sächsischen Lichtenstein die Chance, mit seinem Porsche 911 GT3 schon auf der Alb die vorzeitige Titelverteidigung klarzumachen. Doch Skoda-Youngster Fabian Kreim (Fränkisch-Crumbach) im Fabia R5 und Vorjahres-Rallyesieger Rainer Noller (Abstatt) in einem weiteren 911 wollen ihm dabei Paroli bieten. Auch im ADAC Rallye Masters könnte schon die Meisterschaftsentscheidung zugunsten von Hermann Gaßner (Surheim) im Mitsubishi Lancer fallen. Hier wird vor allem der härteste Verfolger Carsten Mohe (Crottendorf) versuchen, im Renault Clio R3T dagegen zu halten. Wer die vorletzte Rallye der Saison nicht live vor Ort verfolgen kann, der wird im Internet unter www.adac.de/motorsport sowie im ADAC Rallyehub (www.rallyehub.de) stets aktuell informiert. Die besten Szenen von der Alb sind eine Woche nach dem Event bei TV-Partner Sport1 zu sehen: Der Sportsender bringt das Magazin zur ADAC Rallye Baden-Württemberg am Samstag, 17. Oktober ab 18:10 Uhr.
Schnelle Asphaltprüfungen erwarten die besten deutschen Rallyepiloten beim „Halbfinale“. Ein gutes Revier für DRM-Titelverteidiger Ruben Zeltner, der von den Strecken rund um Heidenheim an der Brenz angetan ist: „Der Veranstalter macht sich richtig Mühe, um schöne Prüfungen zu finden“, sagt er. „Ich war schon im vergangenen Jahr überrascht, wie selektiv einige WPs waren. In dieser Jahreszeit kommt manchmal auch noch Nebel dazu – das macht die Sache für uns nicht einfacher.“ Das Rallyespektakel startet am Freitagnachmittag, wenn es ab 17.45 Uhr auf drei WPs mit einer Gesamtlänge von 40 km geht. Höhepunkt für die Fans ist dabei der neue Zuschauer-Rundkurs im Industriegebiet ‚In den Seewiesen‘ in Heidenheim ab 18.50 Uhr. Die Samstagsetappe führt über 99,2 WP-km und startet bereits ab 7.00 Uhr. Der beste Tipp für Fans ist dann das „Motodrom Weidenstetten“. Der kompakte Rundkurs am Sportplatz bietet bei den beiden Durchgängen (ab 7:57 Uhr und ab 10.45 Uhr) viel Action. Hautnah gibt es die Teams bei den Pausen im Service-Zentrum am Brenzpark um 9:28 Uhr, 12:16 Uhr und 17:52 Uhr zu erleben. Der Zieleinlauf erfolgt nach insgesamt 13 WP ab 18.00 Uhr vor dem Rathaus in der Stadtmitte von Heidenheim.
Spätestens bei der Siegerehrung wird feststehen, ob die ersten Titelträger schon auf der Alb gekürt werden. Auch im vergangenen Jahr hätte Ruben Zeltner hier vorzeitig DRM-Champion werden können – fiel jedoch in Führung liegend aus. Für den gebürtigen Schwaben ist die „BaWü“ ein emotionales Heimspiel, denn die ersten Lebensjahre verbrachte er in Neenstätten, unweit der WP Weidenstetten. „Es haben sich natürlich viele Freunde und Verwandte angesagt. Aber ich will dieses Thema verdrängen, sonst wird man vom Fahren ablenkt und macht leicht Fehler “, erklärt der Geschäftsführer des Sachsenrings. „Natürlich ist die Anspannung größer, wenn’s jetzt direkt in die Endphase der Titelverteidigung geht. Gerade nach dem Ausfall von vergangenem Jahr ist ein leichtes Unbehagen da – wir gehen aber dennoch entspannt in die Rallye, da wir für den Titelgewinn nicht unbedingt den Rallyesieg brauchen.“
Der einzige, der Zeltner den Titel noch entreißen kann, ist Fabian Kreim (Fränkisch-Crumbach) mit seinem Co-Piloten Frank Christian (Oberhausen) im Skoda Fabia R5. Der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport ist der letzte verbliebene Verfolger, nachdem Mitfavorit Mark Wallenwein (Stuttgart, Skoda Fabia R5) nach einem Ausfall zuletzt im Saarland auf den Start verzichtet. „Ich bin die Rallye 2013 im ADAC Opel Rallye Cup gefahren, damals im strömenden Regen“, erinnert sich Skoda-Youngster Kreim und verspricht: „Die ‚BaWü’ ist mit ihrer Charakteristik eine Porsche-Rallye, die unserem Allradler nicht gerade entgegenkommt. Aber wir werden trotzdem versuchen, das beste Ergebnis für uns herauszufahren und Ruben so viele Punkte wie möglich wegzunehmen.“
Auch für Rainer Noller bedeutet der vorletzte Lauf der Saison ein Heimspiel. Der Abstätter nutzte im vergangenen Jahr seine Chance und fuhr mit dem Sieg in Baden-Württemberg den bislang größten sportlichen Erfolg ein. Nun führt er im 911 GT3 gemeinsam mit Co-Pilot Stefan Kopczyk (Heilbronn) die Starterliste an. „Ich wohne zwar gut 120 Kilometer entfernt, aber als Schwabe ist die ‚BaWü‘ für mich natürlich das Heimspiel“, erklärt Noller. „Ich bin sehr stolz, ausgerechnet hier und erstmals bei einem DRM-Lauf mit der Startnummer 1 antreten zu dürfen.“ Auf eine Top-Platzierung spekulieren aber auch andere: Neben Zeltner, Kreim und Noller haben unter anderen auch Maik Stölzel (Zwickau, Porsche 911 GT3), Dirk Riebensahm (Andernach, Peugeot 208 R5) und der Stuttgarter Sandro Wallenwein das Podium ins Auge gefasst. Wallenwein startet bei seinem Heimspiel erstmals in einem Skoda Fabia R5 aus der heimischen Tuningschmiede. „Nach der langen Wettkampfpause und ohne zuvor eine Testmöglichkeit zu haben, wird das nicht einfach“, sagt er. „Aber wir wollen das Ziel sehen und uns im Laufe der Rallye steigern.“
Auch im ADAC Rallye Masters können die Meisterschaftsentscheidungen schon in Schwaben fallen. Der Führende Johannes Dambach (Altlay, Suzuki Swift) tritt nicht an, nachdem er in der zweiten Saisonhälfte bereits vier Divisionssiege eingefahren hat und damit die maximal möglichen 100 Punkte notieren ließ. Der 22-jährige Förderpilot des ADAC Mittelrhein kann somit bei den beiden ausstehenden Läufen sein Konto nicht mehr aufstocken, da hier wie in der DRM nur die besten vier der sechs Läufe je Saisonhälfte gewertet werden. So muss er zusehen, wie eventuell noch zwei absolute Routiniers in der Gesamtwertung an ihm vorbeiziehen. Hermann Gaßner (Surheim, Mitsubishi Lancer) und Carsten Mohe (Crottendorf, Renault Clio R3T) haben bislang in ihren Divisionen jeweils drei Siege und kämpfen auf der Alb um die vierte Platzierung mit den maximal möglichen Zählern. Gaßner, vierfacher deutscher Rallye-Meister und zweifacher Titelträger im ADAC Rallye Masters, hat dabei die etwas besseren Karten, da er in der ersten Saisonhälfte mehr Punkte als Mohe und Dambach gesammelt hat. „Am liebsten würden wir die fehlenden 25 Zähler in Heidenheim einfahren“, sagt Gaßner, „dann könnten wir völlig entspannt zum Finale anreisen.“ Mohe wird es auf der Alb nicht einfach haben, seine stark besetzte Division zu gewinnen. Dauerkonkurrent Patrick Pusch (Lutherstadt Wittenberg) kann befreit auffahren, da er sich im DS3 R3T den Titel in der Citroën Racing Trophy schon gesichert hat. Und auch der französische WM-Teilnehmer Stephane Consani sowie Werner Jetzt (Peiting), für dessen Fiat 131 Abarth die schnellen Asphaltprüfungen wie geschaffen sind, werden ihm den Divisionssieg schwer machen.
Eine Zusammenfassung der ADAC Rallye Baden-Württemberg gibt es bei TV-Partner Sport1. Das Rallyemagazin des Sportsenders wird am Samstag, 17. Oktober ab 18:10 Uhr ausgestrahlt.