- Finne Teemu Suninen gewinnt im Skoda Fabia S2000 die ADAC Litermont-Rallye
- Skoda-Pilot Fabian Kreim fällt trotz bravouröser Leistung nach Fahrfehler zurück
- Zeltner-Verfolger Mark Wallenwein fällt in Führung liegend aus
Lebach. Mit dem dritten Platz bei der ADAC Litermont-Rallye hat Titelverteidiger Ruben Zeltner (Lichtenstein, Porsche 911 GT3) seine Führung in der Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM) ausgebaut. Auf der Zielrampe im saarländischen Lebach lag er mit Ehefrau Petra auf dem Beifahrersitz auf dem unerwarteten Podestplatz hinter dem finnischen Gaststarter Teemu Suninen (Skoda Fabia S2000) sowie dem Tagessieger im ADAC Rallye Masters, Hermann Gaßner (Surheim, Mitsubishi Lancer). Bei extrem wechselhaften Verhältnissen profitierte Zeltner im heckgetriebenen 911 vom Pech der Konkurrenten: Fabian Kreim / Frank Christian (Fränkisch-Crumbach/Oberhausen, Skoda Fabia R5) holten die Bestzeit auf 13 der 14 Wertungsprüfungen (WPs), handelten sich aber durch einen einzigen Fahrfehler einen nicht aufzuholenden Rückstand ein und wurden am Ende Gesamtvierte. Die Mitfavoriten Mark Wallenwein/Stefan Kopczyk (Stuttgart/Heilbronn, Skoda Fabia R5) verloren ihre zwischenzeitliche Führung durch einen technischen Defekt und schieden aus. Alles Wissenswerte zum Rallye-Wochenendes gibt es online unter www.adac.de/motorsport sowie im ADAC Rallyehub (www.rallyehub.de). Sport1 strahlt das TV-Magazin zum zehnten Meisterschaftslauf Samstag, 26. September ab 15:30 Uhr aus (Wiederholung auf Sport1+ am gleichen Tag ab 20:15 Uhr).
„Unser Saarland-Fluch ist besiegt“, freute sich Ruben Zeltner nach dem Zieleinlauf des neunten von zwölf Läufen zur DRM. „Wir hatten heute Glück, denn wir konnten ohne große Probleme durchfahren und sind mit einem Podiumsplatz belohnt worden. Wir hatten eigentlich einkalkuliert, hier deutlich weniger Punkte zu sammeln.“ Der amtierende Meister liegt nach der ADAC Litermont-Rallye nun 42 Punkte vor seinem schärfsten Verfolger Mark Wallenwein – ein komfortabler Vorsprung, der die Titelverteidigung in greifbare Nähe rücken lässt. Dabei war die von Asphalt-WPs mit Schotteranteilen und zahlreichen Abzweigen nicht das beste Revier für den Porsche: „Besonders die Strecken am Samstagvormittag kamen dem Porsche überhaupt nicht entgegen, und wir haben überall Zeit verloren“, erklärt Zeltner. Und tatsächlich waren es die allradgetriebenen Skoda Fabia R5, die das Geschehen im Saarland dominierten. Fabian Kreim absolvierte einen Blitzstart in die erste Etappe am Freitag und ging in Führung. Doch ein Fahrfehler auf der letzten Prüfung des Tages kostete ihn enorm viel Zeit: „Ich bin eine schnelle Kuppe wohl falsch angefahren und habe bei der Landung nicht ganz die Spur getroffen“, erklärt er. „Wir drehten uns, kamen von der Strecke ab und fanden uns im Wald wieder.“ Mit Ärger im Bauch zeigte er im Anschluss, was in ihm steckt, holte alle weiteren Bestzeiten und fuhr vom 37. Platz zurück bis auf die vierte Gesamtposition. „Der Ärger überwiegt dennoch“, so Kreim. „Die Bestzeiten sind schön und zeigen unseren Speed. Aber das bringt nichts, wenn man durch einen einzigen Fehler die Zeit verliert.“
Die Führung übernahm nach Kreims Fehler Mark Wallenwein. Doch der Schwabe konnte sich nur bis zum späten Vormittag über die Aussicht freuen, in der Punktewertung Boden auf Tabellenführer Zeltner gut zu machen: „Nach einem guten Start war unser Plan, das Tempo zu kontrollieren und die Gegner auf Abstand zu halten. Dann ist uns auf der zweiten Samstags-WP das Gehäuse des Lenkgetriebes gebrochen. Das Auto war ohne Servolenkung unfahrbar, und wir hatten leider keine Möglichkeit, ein Ersatzteil zu bekommen. Schade – ich fürchte, damit sind unsere Meisterschaftschancen dahin.“ So fiel der erste Platz an den jungen Finnen Teemu Suninen, der sich im Skoda Fabia S2000 auf Einsätze in der Rallye-WM vorbereitet. „Klasse! Ich freue mich riesig über meinen ersten Sieg bei einer Asphalt-Rallye“, jubelte er. „Ich konnte hier eine Menge Erfahrung sammeln – unter anderem auch darin, auf matschigen Strecken und Schotterabschnitten mit Trockenreifen unterwegs zu sein. Die Prüfungen hier waren sehr anspruchsvoll, das war genau das richtige für mich. Dass dabei der Sieg herauskam ist schön – aber natürlich habe ich vom Pech der anderen profitiert.“
Hinter dem viertplatzierten Fabian Kreim erreichten Dirk Riebensahm/Alexander Rath (Andernach/Trier) als Fünfte das Ziel. Nach langer Pause konnte sich der Vize-Meister von 2013 über ein starkes Debüt im neu aufgebauten Peugeot 208 T16 R5 freuen. Auch wenn er anschließend auf dem Weg zum Parc Fermé liegen blieb und damit nicht in die Wertung kam, konnte er ein überaus positives Fazit ziehen: „Das Team hat tolle Arbeit geleistet, denn der 208 lief bei seinem ersten Einsatz perfekt. Nach diesem ersten Test wollen wir in dieser Saison noch weitere Kilometer sammeln, um dann im nächsten Jahr in der DRM anzugreifen.“
Zum elften Lauf der DRM reisen die Teams am 9. und 10. Oktober nach Heidenheim zur ADAC Rallye Baden-Württemberg. Das TV-Magazin zur ADAC Litermont-Rallye strahlt Sport1 am Samstag, 26. September ab 15:30 Uhr aus (Wiederholung auf Sport1+ am gleichen Tag ab 20:15 Uhr).