- Ruben Zeltner siegt im Porsche 911 bei seinem Saisoneinstieg
- Mark Wallenwein (Skoda Fabia S2000) nach spannenden Fight als Zweiter im Ziel
- Lokalmatador Carsten Mohe nach starker Aufholjagd drittbester DRM-Pilot
Annaberg - Der zweite gemeinsame Saisonlauf der Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM) und des ADAC Rallye Masters stand ganz im Zeichen eines Kampfes zweier Ex-Champions: DRM-Titelverteidiger Ruben Zeltner (Lichtenstein) konnte sich mit Ehefrau Petra im Porsche 911 GT3 am Ende eines spannenden Duells gegen die Deutschen Rallye-Meister des Jahres 2012, Mark Wallenwein / Stefan Kopczyk (Stuttgart / Heilbronn, Skoda Fabia S2000), durchsetzen. Nach 13 Wertungsprüfungen (WP) über 133,23 Bestzeit-Kilometer hatte das schnelle Ehepaar bei der ADMV Rallye Erzgebirge 4,9 Sekunden Vorsprung herausgefahren. Mit dem insgesamt achten Sieg bei der "Erze" eroberten sie auch die zweite Position in der DRM-Tabelle. Gesamtdritter wurde Lokalmatador Carsten Mohe (Crottendorf), der mit Co-Pilot Alexander Hirsch (Tannenberg) eine starke Vorstellung im "kleinen" Renault Clio R3T bot. Nach einem Ausrutscher zu Beginn der Rallye konnten sie viele leistungsstärkere Gegner niederringen, profitierten aber auch vom Pech der weiteren Favoriten. Informationen, Tabellenstände und Ergebnisse zur DRM gibt es unter www.adac.de/drm im Internet sowie auf Facebook unter www.facebook.com/ADACRallye. TV-Partner Sport1 zeigt eine Wochenend-Zusammenfassung im DRM-Magazin am 4. April ab 11:15 Uhr.
"Acht Siege bei dieser Rallye, das ist kaum zu glauben", freute sich Ruben Zeltner im Ziel des zweiten DRM-Laufs. Sein rekordverdächtiger Triumph war kein Alleingang: Mark Wallenwein hatte sich beim Start am Freitagabend in Führung gesetzt und wechselte sich an der Spitze der Zeitentabelle mehrfach mit ihm ab. Doch schließlich musste sich der Schwabe im Turbo-Allradler doch dem bärenstarken GT beugen. Immerhin konnte Wallenwein auf der als Powerstage gewerteten vorletzten WP triumphieren - seine Gesamtbestzeit brachte ihm drei wertvolle Zusatzpunkte ein, während Zeltner als Zweitschnellster nur zwei Punkte holte. Das war für ihn nicht ausreichend, um die Meisterschaftsführung zu erobern. Fabian Kreim (Skoda Fabia S2000), liegt mit 28 Punkten weiterhin in Front. Da je Saisonhälfte jeweils nur die besten vier von sechs Resultaten gewertet werden, pausierte der Sieger des Auftaktlaufs diesmal. Er greift erst beim dritten gemeinsamen Lauf von ADAC Rallye Masters und DRM bei der ADAC Hessen-Rallye Vogelsberg (17. - 18. April) ins Geschehen ein und hat dann einen Zähler Vorsprung vor Zeltner. Wallenwein ist mit 21 Punkten DRM-Dritter.
"Das war ein guter Saisonstart. Mit einem Gesamtsieg zu beginnen - da haben wir gleich mal eine Duftmarke gesetzt", bilanzierte Zeltner im Ziel grinsend. "Es war spannender als gedacht. Der Sekundenkampf mit Mark hat richtig Spaß gemacht." Der Kampf der beiden auf unterschiedlichen Fahrbahnbelägen blieb bis zum Schluss packend. Während Zeltner im Porsche auf Asphalt im Vorteil war, hatte Wallenwein auf losem Untergrund die Nase vorne. Schließlich gewann der Meister die Oberhand, und Mark Wallenwein sah nach der Zieldurchfahrt ein: "Gegen Ruben in diesem Auto auf diesen Prüfungen war nichts zu machen. Ich habe mich sehr über die drei Powerstage-Punkte gefreut - da haben wir gepusht bis zum Anschlag und aus dem S2000 herausgeholt, was möglich war."
Zur Zwei-Mann-Vorstellung geriet die "Erze" auch deshalb, weil fast alle weiteren Favoriten vorzeitig aufgeben mussten. Frank Färber (Neuwied, Peugeot 207 S2000) schied auf WP 1 mit einem Motorschaden aus. Dort erwischte es auch den Zwickauer Maik Stölzel im Porsche 911, der nach einem Getriebedefekt aufgab. Der Tscheche Roman Odlozilik beendete die Auftakt¬prüfung am Freitag als Vierter, musste den Ford Fiesta R5 aber anschließend mit technischen Problemen abstellen. Ganz bitter traf es den sächsischen Lokalmatador Peter Corazza (Oelsnitz, Mitsubishi Lancer R4), der seinen Start krankheitsbedingt absagte.
Das Leid der Favoriten war die Chance für die Verfolger: Sandro Wallenwein (Subaru Impreza R4) konnte sich bis zur Rallye-Halbzeit auf den vierten Platz vorarbeiten, bevor ihn ein Aufhängungsschaden stoppte. Im Endspurt schlug so die große Stunde eines kleinen Autos: Carsten Mohe zog im Renault Clio R3T alle Register und kämpfte sich sogar noch an den Drittplatzierten Polen Jaroslaw und Marcin Szeja (Subaru Impreza Sti) vorbei. "Damit hätte ich nicht gerechnet", freute sich der Erzgebirgler anschließend. "Unser Start in die Rallye war nämlich zäh. Auf der ersten Prüfung habe ich mich verbremst und ungefähr 15 Sekunden verloren. Das hat uns eine schwierige Startposition für die Samstagsetappe eingebracht. Aber wir konnten aufholen und uns immer weiter nach vorne arbeiten. Ich hätte nicht gedacht, dass wir am Schluss noch so weit vorne rangieren."