- Doppelsieg für Mücke Motorsport: Maximilian Günther und Marvin Dienst auf dem Podest
- Igor Walilko gelingt Podiums-Double beim Heimspiel seines Teams JBR Motorsport & Engineering
- Günther: „Riesige Erleichterung nach einer so langen Durststrecke.“
Hohenstein-Ernstthal. Versöhnliches Ende eines schwierigen Wochenendes für Maximilian Günther (17, Rettenberg, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.) auf dem Sachsenring. Der amtierende-Vizemeister des ADAC Formel Masters gewann das dritte Rennen am vorletzten Rennwochenende der Saison 2014. Nach zuletzt 13 sieglosen Rennen in Folge meldete sich Günther an der Spitze zurück und feierte seinen vierten Erfolg in diesem Jahr.
Sein Team Mücke Motorsport, das unter der Bewerbung des ADAC Berlin-Brandenburg e.V. antritt, hatte doppelten Grund zur Freude. Mit Marvin Dienst (17, Lampertheim, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.) auf Platz zwei gelang dem Rennstall aus Berlin ein Doppelsieg. Igor Walilko (17, POL, JBR Motorsport & Engineering) komplettierte das Podium als Dritter und bescherte JBR Motorsport & Engineering aus Kirchheim die zweite Podestplatzierung beim Heimspiel auf dem Sachsenring.
Schwierige Wochen für Vize-Meister Günther
„Die vergangenen Wochen waren für uns nicht einfach. Umso schöner ist es, dass ich bei diesen kniffligen Bedingungen gewinnen konnte, bei denen es auf das fahrerische Talent ankommt“, sagte Günther nach seinem Start/Ziel-Sieg. Der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport hatte beim Zieleinlauf 2,3 Sekunden Vorsprung auf Dienst, dem seine siebte Podiumsplatzierung in diesem Jahr gelang.
Das Rennen begann wegen starken Regens hinter dem Safety Car. Beim Start zur fünften Runde blieb Günther in Führung, während der Zweitplatzierte Fabian Schiller (17, Troisdorf, Schiller Motorsport) nach einem Ausrutscher weit zurück fiel. Dadurch übernahm Dienst den zweiten Rang hinter seinem Teamkollegen.
Zweiter Podestplatz für JBR Motorsport & Engineering beim Heimrennen
Großer Gewinner der Startphase war Walilko, der sich vom siebten Startplatz schnell auf die vierte Position verbesserte. Das Safety Car kehrte in derselben Runde wieder auf die Strecke zurück, nachdem der zu diesem Zeitpunkt auf Platz vier liegende Dennis Marschall (18, Eggenstein, Lotus) ins Kiesbett gerutscht war und Kim Luis Schramm (17, Wolfsberg, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.) wegen eines technischen Defekts ausrollte.
Beim Re-Start zur zehnten Runde behielt Günther erneut die Nerven und arbeitete sich auf regennasser Fahrbahn einen Vorsprung zum restlichen Feld heraus. Der Drittplatzierte Walilko stand zunächst unter großem Druck von Tim Zimmermann (18, Langenargen, Neuhauser Racing), bis dessen Neuhauser Racing-Teamkollege Mikkel Jensen (19, DEN, Neuhauser Racing) aufschließen konnte. Jensen, der sich nach zwei Siegen auf dem Sachsenring vorzeitig die Meisterschaft sicherte, setzte sich zunächst in Kurve elf gegen den Förderpilot der ADAC Stiftung durch und übernahm den vierten Platz. In den folgenden Runden entwickelte sich ein teaminternes Duell zwischen den beiden Neuhauser Racing-Fahrern.
Packendes Duell um das Podium
Im letzten Umlauf kam es zu einer leichten Berührung zwischen den beiden Piloten. Während sich Zimmermann auf der Strecke drehte und sich in der Folge mit Platz fünf zufrieden geben musste, kam Jensen unbeschadet davon und startete eine Aufholjagd. Der neue Meister des ADAC Formel Masters überholte Walilko in der vorletzten Kurve und lag auf Kurs zu seiner dritten Podiumsplatzierung an diesem Wochenende. Doch sein polnischer Rivale gab nicht auf und erkämpfte sich den Platz mit einem Überholmanöver auf der Innenseite der letzten Kurve zurück.
Hinter Zimmermann überquerte Giorgio Maggi (16, SUI, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.) die Ziellinie als Sechster. Der 16-jährige Schweizer hielt sich von Startplatz neun geschickt zurück und erzielte die mit Abstand beste Platzierung in seinem zweiten Jahr in der Highspeedschule des ADAC. Schiller Motorsport-Youngster Schiller und der Schweizer Ralph Boschung (16, SUI, Lotus) komplettierten die Top-Acht. Das große Finale findet vom 3. bis 5. Oktober traditionell auf dem Hockenheimring statt.
Die Stimmen der Top-Drei
Maximilian Günther (17, Rettenberg, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.), Sieger:
„Dieser Sieg war eine riesige Erleichterung nach einer so langen Durststrecke. Ich wusste immer, dass ich es kann und habe an mich geglaubt. Die vergangenen Wochen waren für uns nicht einfach. Umso schöner ist es, dass ich bei diesen kniffligen Bedingungen gewinnen konnte, bei denen es auf das fahrerische Talent ankommt. Im zweiten Rennen am Samstag habe ich wegen eines Fehlers vielleicht ein paar Punkte verschenkt. Deshalb ist dieser Sieg umso wichtiger. Ich reise nun zufrieden und zuversichtlich zum Finale nach Hockenheim, um meinen zweiten Platz in der Meisterschaft zu verteidigen.“
Marvin Dienst (17, Lampertheim, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.), Zweiter:
„Insgesamt verlief das Wochenende auf dem Sachsenring für mich nicht wie erhofft. Ich hatte mir viel mehr vorgenommen. Dieser Podestplatz ist eine schöne Motivation zum Abschluss. Nach der Safety-Car-Phase habe ich noch einmal alles gegeben und versucht, meinen Teamkollegen Maximilian anzugreifen. Wegen der Gischt war die Sicht allerdings sehr gering. Ich sicherte dann lieber den zweiten Platz ab, als einen Ausrutscher auf der nassen Strecke zu riskieren. Ich brauche alle Punkte, denn Rang zwei in der Meisterschaft ist noch drin. 65 Punkte gibt es noch bis zum Saisonende zu vergeben - und ich möchte möglichst viele davon holen.“
Igor Walilko (17, POL, JBR Motorsport & Engineering), Dritter:
„Mein zweiter Podestplatz auf dem Sachsenring - das war einfach ein perfektes Wochenende, das ich wohl niemals vergessen werde. In der vergangenen Woche hatte ich Geburtstag, jetzt habe ich mir selbst nachträglich ein schönes Geschenk gemacht. Super, dass mir dieser Erfolg beim Heimrennen meines Teams JBR Motorsport & Engineering gelungen ist. Wir waren hier richtig schnell unterwegs. Das Duell mit Mikkel Jensen um den dritten Platz war sehr spannend. Er überholte mich in der vorletzten Kurve, nachdem ich ihm etwas zu viel Platz gelassen hatte. In der letzten Kurve ließ er mir nur eine kleine Chance, diese habe ich genutzt. Ich habe extra einen Gang heruntergeschaltet, um einen besseren Kurvenausgang zu erwischen.“