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30.08.2014 - ADAC Formel Masters

Marvin Dienst gewinnt Regenrennen auf dem Nürburgring

  • Zweite Podestplatzierung für Marvin Dienst in der Eifel
  • Ralph Boschung nach starker Aufholjagd auf das Podium
  • Maximilian Günther verringert Rückstand im Titelkampf

Nürburgring. Marvin Dienst (17, Lampertheim, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.) hat sich nach zuletzt schwierigen Wochen eindrucksvoll im ADAC Formel Masters zurückgemeldet. Der 17-Jährige gewann das zweite Rennen auf dem Nürburgring beim sechsten Rennwochenende der Saison 2014. Nach seinem zweiten Platz beim Auftaktlauf in der Eifel erzielte der Pilot von Mücke Motorsport, das unter der Bewerbung des ADAC Berlin-Brandenburg e.V. antritt, seine sechste Podestplatzierung in diesem Jahr. Lotus-Pilot Ralph Boschung (16, SUI, Lotus) und der amtierende Vize-Meister Maximilian Günther (17, Rettenberg, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.) komplettierten das Podium.

„Ich freue mich riesig über meinen Sieg auf dem Nürburgring. Es war aber nicht so einfach wie es aussah“, sagte Dienst nach seinem dritten Saisonsieg. Bei regnerischen Bedingungen überquerte er die Ziellinie mit einem Vorsprung von 1,1 Sekunden vor dem Zweitplatzierten Boschung. Der Schweizer fuhr an bislang jedem Rennwochenende mindestens einmal auf das Podest, muss aber weiter auf seinen ersten Saisonsieg warten.

Dienst erbt die Führung beim Re-Start

Dienst nahm das Rennen bei starkem Regen hinter Pole-Setter Mikkel Jensen (19, DEN, Neuhauser Racing) vom zweiten Platz auf. Nach einer frühen Safety-Car-Phase, ausgelöst durch eine Kollision zwischen Dennis Marschall (18, Eggenstein, Lotus) und David Kolkmann (17, Sendenhorst, JBR Motorsport & Engineering), wurde das Rennen in der fünften Runde wieder aufgenommen. Beim Re-Start blieb Jensen zunächst vorn, rutschte nach einem Verbremser in Kurve eins aber ins Kiesbett und fiel weit zurück. Dienst erbte die Führung, musste sich aber rundenlang gegen Angriffe seines Teamkollegen Günther wehren.

Bei einem Überholversuch in der achten Runde kam ADAC Stiftung Sport Förderpilot Günther leicht von der Strecke ab. Der zu diesem Zeitpunkt Drittplatzierte Boschung nutzte die Gelegenheit und schob sich auf die zweite Position vor. Günther gab sein Bestes, den zweiten Platz zurückzugewinnen, doch sein Lotus-Kontrahent behielt die Nerven bei einigen sehenswerten Duellen. Boschung belohnte sich für seine hervorragende Aufholjagd vom neunten Startplatz mit der achten Podestplatzierung 2014.

Lokalmatador Schiller erneut Sechster

Hinter den Top-Drei überquerte Joel Eriksson (16, SWE, Lotus) die Ziellinie als Vierter. Der Lotus-Rookie war im ersten Rennen auf das Podium gefahren, hatte diesmal aber rund zwei Sekunden Rückstand auf Vordermann Günther. Hinter ADAC Stiftung Sport Förderpilot Tim Zimmermann (17, Langenargen, Neuhauser Racing) sicherte sich Fabian Schiller (17, Troisdorf, Schiller Motorsport) zum zweiten Mal in Folge den sechsten Platz. Der Troisdorfer bestreitet in der Eifel sein Heimrennen für Schiller Motorsport.

Günther holt im Titelkampf auf

Auftaktsieger Jensen sicherte sich als Siebtplatzierter zwei Punkte für den Titelkampf. Nach seinem frühen Ausrutscher fiel der Neuhauser Racing-Pilot auf die elfte Position zurück, verbesserte sich in den folgenden Runden aber um vier Plätze. Jensen führt die Gesamtwertung vor dem abschließenden Rennen auf dem Nürburgring (Sonntag, ab 13:35 Uhr im Live-Stream auf adac.de/formel-adac) mit 257 Punkten an. Günther liegt mit 193 Zählern auf dem zweiten Platz.

Die Stimmen der Top-Drei

Marvin Dienst (17, Lampertheim, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.), Sieger:
„Ich freue mich riesig über meinen Sieg auf dem Nürburgring. Es war aber nicht so einfach wie es aussah. Nach Mikkels Ausrutscher musste ich die Führung hart verteidigen. Speziell mein Teamkollege Maximilian hat mich unter Druck gesetzt. Ich fahre aber lange genug Rennen, um die Situation richtig einschätzen zu können. Ich wusste, dass ich einfach meine Geschwindigkeit fahren muss und mich nicht zu einem Fehler verleiten lassen darf. Ich war heute sowohl bei trockenen als auch bei nassen Bedingungen schnell - schauen wir mal, was morgen möglich ist.“

Ralph Boschung (16, SUI, Lotus), Zweiter:
„Dieser Podiumsplatz kommt für mich sehr unerwartet und ist deshalb umso schöner. Nach meinem Ausfall im ersten Rennen war ich frustriert. Jetzt kam mir der Regen entgegen, denn ich fahre sehr gern in nassen Bedingungen. Die Erfahrung spielt natürlich eine große Rolle. Ich kann einschätzen, wo ich die Bremspunkte später setzen kann. Dadurch gehe ich selbstbewusster zu Werke. Besonders großen Spaß hat das Duell mit Maximilian Günther um Platz zwei gemacht. Es war hart, aber immer fair. Wir sind erfahren genug, um uns nicht gegenseitig in die Autos zu fahren - das war pures Racing. Als ich ihn überholt hatte, wollte ich nur Rang zwei sicher ins Ziel bringen.“

Maximilian Günther (17, Rettenberg, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.), Dritter:
„Ich bin sehr glücklich, endlich wieder auf dem Podest zu stehen. Die Anfangsphase des Rennens lief sehr gut. Ich war schnell auf Rang zwei und machte Druck auf meinen Teamkollegen Marvin. Von hinten drohte zunächst keine Gefahr und ich fuhr einen kleinen Vorsprung heraus. Dann traf ich die Entscheidung, alles auf Sieg zu setzen und Risiken einzugehen. Das hat sich leider nicht ausgezahlt. Das Duell mit Ralph um Rang zwei hat großen Spaß gemacht. Gegen Ende war mir die Verteidigung meiner Position aber wichtiger als der Kampf um Platz zwei. Nun habe ich ein paar Punkte in der Meisterschaft aufgeholt. Im Moment konzentriere ich mich aber auf die einzelnen Rennen und schaue erst am Ende des Wochenendes wieder auf die Tabelle.“
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