- Lokalmatador Thomas Jäger mit spektakulären Aufholjagden und Podiumsplatz
- Gustav Malja löst Marvin Kirchhöfer als Meisterschaftsführenden ab
- Drei verschiedene Sieger aus unterschiedlichen Nationen und Teams in den drei Wertungsläufen
Spielberg – Das fünfte Rennwochenende der Saison 2012 führte die Nachwuchstalente der Formel ADAC vom 10. bis 12. August auf den Red Bull Ring in Österreich. Beim zweiten Auslandsgastspiel der Nachwuchsserie in diesem Jahr erlebten 9.700 Besucher drei spannende Rennen in der Steiermark. Mit Roy Nissany (17, ISR, Mücke Motorsport), Alessio Picariello (18, BEL, G&J / Schiller-Motorsport) und Marvin Kirchhöfer (18, Leipzig, Lotus) standen drei Piloten verschiedener Nationen und Teams auf dem obersten Podestplatz.
Abgelöst: Marvin Kirchhöfer führte die Meisterschaft in der Formel ADAC 13 Rennen lang an - dann musste er die Gesamtführung an Gustav Malja abtreten. Während Kirchhöfer auf dem Red Bull Ring einen schwierigen Auftakt mit einem Ausfall und einem siebten Platz erlebte, fuhr sein schwedischer Titelkonkurrent zweimal auf das Podium. Kirchhöfer kämpfte sich mit einem Sieg im Abschlussrennen zwar wieder heran, doch Malja reist mit zwei Punkten Vorsprung als neuer Spitzenreiter zum nächsten Rennwochenende an den Lausitzring. "Das ist ein unglaubliches Gefühl, das ich so zuvor noch nie erlebt habe", freut sich Malja. "Am liebsten will ich die Führung bis zum Saisonende verteidigen."
Spektakuläres Heimspiel: Ein Rennwochenende in der Heimat ist stets ein Highlight für jeden Rennfahrer - so auch für Thomas Jäger. Der Lokalmatador hatte sich sehr intensiv auf die drei Rennen auf dem Red Bull Ring vorbereitet, doch im Qualifying lief es überhaupt nicht rund: Jäger kam nicht über die Startplätze 17 und 15 für die ersten beiden Läufe hinaus. Davon ließ sich der Neuhauser-Pilot aber nicht entmutigen und belegte nach zwei furiosen Aufholjagden die Positionen fünf und vier - insgesamt machte er in beiden Läufen 33 Positionen gut. Im dritten Rennen erzielte Jäger dann als Dritter den ersehnten Podestplatz bei seinem Heimspiel.
Nissany sei Dank: "Das ist der großartigste Tag in der Motorsport-Geschichte Israels", jubelte der langjährige, israelische TV-Journalist Boaz Korpel. Er erlebte live an der Strecke, wie am Samstag zuerst Alon Day im ATS Formel-3-Cup beim ersten Rennen auf das Podium fuhr und anschließend Roy Nissany seinen Premierensieg in der Formel ADAC feierte. Für den israelische TV Sender Sports Channel übertrug Boaz die Erfolge der beiden Talente auf dem Red Bull Ring live in bis zu fünf Millionen Haushalte.
Guter Einstieg: Cora Schumacher startete im Rahmen des ADAC Masters Weekend am Red Bull Ring in der MINI TROPHY und interessierte sich auch für die Nachwuchstalente der Formel ADAC. "Ich hatte selbst vor langem die Möglichkeit, ein Formel-Auto zu fahren. Das ist ein sehr guter Einstieg für junge und motivierte Fahrer", sagte die Frau des ehemaligen Formel-1- und aktuellen DTM-Piloten Ralf Schumacher.
Perfekte Einstimmung: Am Mittwoch vor dem Rennwochenende präsentierten sich Piloten aus dem ADAC GT Masters sowie der Formel ADAC im Einkaufszentrum "Arena am Waldfeld" in Fohnsdorf. Lokalmatador Thomas Jäger schrieb nicht nur fleißig Autogramme, sondern lieferte mit einer Demo-Fahrt auf einer abgesperrten Straße einen tollen Vorgeschmack auf die folgende Rennaction auf dem Red Bull Ring.
Strahlende Gäste: Neuhauser Racing zeigte bei seinem Heimspiel am Red Bull Ring eine gute Leistung und sicherte sich drei Podestplätze. Teamchef Hannes Neuhauser hatte für rund 50 Mitglieder des Motorsportclubs Aschau aus dem Zillertal auf eigene Kosten Eintrittskarten gekauft - mit vollem Erfolg. "Sie hatten eine Mordsgaudi", freute sich Neuhauser. Dazu hatten die Gäste auch allen Grund: "Unser Fahrer Gustav Malja ist mit 20 Punkten Rückstand in der Meisterschaft angereist und fährt mit zwei Punkten Vorsprung wieder nach Hause - besser geht es nicht."
Linienwahl: Besondere Aufmerksamkeit galt an diesem Wochenende den weißen Streckenbegrenzungslinien, die in schöner Regelmäßigkeit von den Piloten überfahren wurden. Das Problem: Vier Grenzübertretungen pro Rennen wurden von der Rennleitung mit einer Durchfahrtsstrafe geahndet. Die Lösung: "Wir haben eine Anzeige auf der Boxentafel, auf der jeder Fahrer sehen kann, wie oft er schon neben der Strecke war", erklärte Mücke Motorsport-Pilot Jason Kremer. Eine Idee, die von allen Teams an diesem Wochenende in die Tat umgesetzt wurde.
Doppeltes Schwein: Nici Pohler überraschte beim Saisonauftakt mit einem kleinen Plüsch-Schweinchen in seinem Formel ADAC. Der KUG Motorsport-Pilot blieb dem kuscheligen Glücksbringer auch beim ersten Rennwochenende nach der Saisonhalbzeit treu, wenn auch mit einer kleinen Änderung: Das altbekannte Schweinchen bleibt während der Rennen im Teamzelt, stattdessen fährt eine kleine, feuerfeste Version des Tierchens in seinem Cockpit mit.