- Nicolas Beer feiert Sieg zum Saisonabschluss am Hockenheimring
- Jason Kremer nach Platz zwei Gesamtdritter in der Meisterschaft
- Indy Dontje schließt historische Punkteserie mit Podestplatz ab
- Beer: „Das verrückteste Rennen meiner Karriere“
Hockenheim – Das letzte Rennen der ADAC Formel Masters-Saison 2013 in Hockenheim endete mit einem packenden Duell um den Sieg. Nicolas Beer (17, DK, Neuhauser Racing) setzte sich mit einem starken Überholmanöver in der letzten Rennrunde in der Spitzkehre gegen Jason Kremer (18, Bonn, Schiller Motorsport) durch und erzielte wenige Kurven später seinen zweiten Erfolg in der Highspeedschule des ADAC.
„Ich bin überglücklich, das letzte Rennen der Saison gewonnen zu haben und würde es als das verrückteste meiner gesamten Karriere bezeichnen“, sagte der Neuhauser Racing-Pilot, der im zweiten Rennen ebenfalls auf das Podium gefahren war. Einzigartig in dieser Saison: Beer erzielte vor den Augen von 21.200 Zuschauern in allen drei Rennen am Hockenheimring die schnellste Rennrunde.
Der Däne startete eine Aufholjagd von Platz sieben und kämpfte sich schnell in Richtung Podiumsplätze nach vorne. In der vierten Runde ebnete der Däne den Weg zum späteren Sieg: Zunächst überholte er Lotus-Pilot Mikkel Jensen (18, DK, Lotus) im Kampf um Platz drei und setzte sich im gleichen Umlauf auch gegen dessen Teamkollegen Indy Dontje (20, NED, Lotus) durch. Beer schloss in der Folge immer weiter zum Führenden Kremer auf und sicherte sich den Sieg nach spektakulären Rad-an-Rad-Duellen.
Kremer nach Podesterfolg Gesamtdritter in der Meisterschaft
Kremer, Förderpilot der ADAC Stiftung Sport, musste sich mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Doch auch er hatte allen Grund zur Freude: Mit seiner neunten Podiumsplatzierung in dieser Saison sicherte sich der Schiller Motorsport-Pilot den dritten Rang in der Meisterschaft vor Rennsieger Beer. Kremer war der große Gewinner einer turbulenten Startphase, als er vom fünften Startplatz in der Spitzkehre die beste Reaktion bewies, die Führung von Pole-Setter Benedikt Gentgen (15, Hürtgenwald/Zerkal, JBR Motorsport & Engineering) übernahm und einen komfortablen Vorsprung herausfuhr.
Hinter Beer und Kremer komplettierte Dontje das Podium als Dritter. Dem Niederländer gelang im abschließenden Rennen auf der badischen Traditionsstrecke ein historischer Erfolg: Dontje fuhr in jedem der 24 Wertungsläufe der Saison 2013 in die Punkteränge. Neben Patrick Schranner 2010 ist Dontje der einzige Pilot in der sechsjährigen Geschichte des ADAC Formel Masters, dem diese Leistung gelang.
Boschung gelingt Aufholjagd des Rennens
Alessio Picariello (20, BEL, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.) verpasste das Podium als Vierter knapp. Der Sieger der ersten beiden Rennen in Hockenheim fuhr bis zur sechsten Runde von der achten auf die vierte Position vor, doch eine weitere Aufholjagd des Meisters blieb aus.
Hinter dem Belgier zeigte Ralph Boschung (16, SUI, KUG Motorsport) eine hervorragende Leistung. Der KUG Motorsport-Pilot nahm das Rennen nach einem Ausfall im vorangegangenen Lauf von der 16. Position auf und kämpfte sich bis zum dritten Umlauf bereits in die Top-Acht vor. In den letzten Rennrunden setzte sich Boschung schließlich gegen das Lotus-Duo Beitske Visser (18, NED, Lotus) und Jensen durch und wurde mit Platz fünf belohnt - im Verlauf der 14 Runden verbesserte sich der Schweizer um elf Positionen. Jensen und Red-Bull-Juniorin Visser beendeten das Rennen auf den Plätzen sechs und sieben.
Die Stimmen der Top-Drei
Nicolas Beer (17, DK, Neuhauser Racing), Sieger:
„Ich bin überglücklich, das letzte Rennen der Saison gewonnen zu haben. Ich schließe mein erstes komplettes Jahr im ADAC Formel Masters mit dem vierten Gesamtrang in der Meisterschaft ab - und das mit einem Sieg beim Finale. Ich würde dieses Rennen als das verrückteste meiner gesamten Karriere bezeichnen. Ich sah, dass ich Runde um Runde auf Jason Kremer aufholte und irgendwann war ich bereit für einen Angriff. Ich versuchte es, er bremste etwas zu spät und ich ging vorbei. Danach sah ich ihn rechts hinter mir, ich bremste normal und es kam zu einer Berührung. Glücklicherweise konnten wir beide das Rennen beenden - dieses Ergebnis ist der perfekte Saisonabschluss.“
Jason Kremer (18, Bonn, Schiller Motorsport), Zweiter:
„Nach drei Jahren im ADAC Formel Masters ist es etwas enttäuschend, in der letzten Runde des finalen Rennens noch die Führung zu verlieren. Dennoch freue ich mich über Rang zwei. Mein Start war nahezu perfekt – ich fuhr innerhalb von drei Kurven von Position fünf auf eins. Danach führte ich beinahe das gesamte Rennen und versuchte rundenlang, mich gegen Nicolas zu verteidigen. Irgendwann war er leider in der richtigen Position und ich konnte ihn nicht mehr halten. Mein Flügel wurde bei einer Berührung leicht beschädigt, aber es war ohnehin nur noch eine halbe Runde zu absolvieren. Ich betrachte dieses Rennen als guten Saisonabschluss. Ich habe nochmal alles gegeben und mir damit den dritten Platz in der Meisterschaft gesichert.“
Indy Dontje (20, NED, Lotus), Dritter:
„Dieser Podestplatz ist das perfekte Ende einer teils schwierigen Saison. Wir haben hier endlich das Problem gefunden und auf Anhieb war mein Speed in den Rennen viel besser. Der Start gelang mir gut, allerdings berührte mich ein anderes Auto im Durcheinander in der Spitzkehre. Dabei nahm mein Heckflügel leichten Schaden und Jason Kremer passierte mich. Kurz darauf kam es zu einer neuerlichen Berührung, die meinen Heckflügel endgültig verbog. Ich dachte, ich würde nun Plätze verlieren, aber nur Nicolas Beer überholte mich. Ich versuchte, zunächst mit ihm zu kämpfen, entschied mich aber, ihn ziehen zu lassen und meinen Podestplatz abzusichern. Ich habe in jedem Rennen dieser Saison Punkte geholt und freue mich sehr über diesen Rekord.“