- Zwölfter Saisonsieg von Alessio Picariello: Rekord von Richie Stanaway eingestellt
- Maximilian Günther feiert Gewinn der Vizemeisterschaft trotz Ausfall
- Lokalmatador Marvin Dienst auf dem Podium
Hockenheim – Alessio Picariello (20, BEL, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.) setzt seine Siegesserie
beim Saisonfinale des ADAC Formel Masters auf dem Hockenheimring fort. Der Belgier, der sich
am vergangenen Rennwochenende in der Slowakei vorzeitig die Meisterschaft sicherte, gewann
auch das zweite Rennen am Sonntagvormittag. „Ich freue mich sehr über meinen zweiten Sieg
in Hockenheim. Zu Beginn des Rennens war mein Auto recht schwierig zu fahren, da unsere
Strategie darauf ausgelegt war, zum Schluss schnell zu sein“, sagte Picariello.
Der 20-Jährige ist mit saisonübergreifend 14 Siegen der erfolgreichste Pilot in der Geschichte
der Highspeedschule des ADAC. Mit dem zweiten Sieg im vorletzten Rennen des Jahres stellte
Picariello einen weiteren Rekord ein: Neben Richie Stanaway, dem Champion von 2010, ist er
der einzige Pilot, der im Verlauf einer Saison zwölf Rennen gewinnen konnte.
Picariello profierte im zweiten Lauf vom Pech eines Teamkollegen: Pole-Setter Maximilian
Günther (16, Rettenberg, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.) verteidigte beim Start die Führung
gegen Picariello. Der Champion setzte seinen Teamkollegen vom Meister-Team Mücke
Motorsport in den folgenden Runden unter Druck, kam aber nicht am Förderpilot der ADAC
Stiftung Sport vorbei. Zu Beginn der siebten Runde rollte Günther eingangs der Start/Ziel-
Geraden allerdings wegen eines technischen Problems aus und konnte das Rennen nicht mehr
fortsetzen. So übernahm Picariello die Spitze und fuhr den Sieg mit rund drei Sekunden
Vorsprung vor den beiden Neuhauser Racing-Piloten Nicolas Beer (17, DK, Neuhauser Racing)
und Lokalmatador Marvin Dienst (16, Lampertheim, Neuhauser Racing) nach Hause.
Günther gewinnt Vizetitel in Rookie-Saison
Grund zum Jubel gab es trotzdem für Günther: Der 16-Jährige feierte in seiner Debütsaison
vorzeitig den Gewinn der Vizemeisterschaft. Mit 238 Punkten ist ihm der zweite Gesamtrang
nicht mehr zu nehmen, da Rivale Jason Kremer (18, Bonn, Schiller Motorsport) nicht über den
vierten Platz hinauskam und Günther rechnerisch nicht mehr einholen kann.
ADAC Stiftung Sport Förderpilot Kremer kämpfte lange mit dem Neuhauser Racing-Duo Dienst
und Beer um einen Platz auf dem Podium, bis es vier Runden vor Schluss zur entscheidenden
Szene kam: Der Däne Beer überholte Kremer in der Spitzkehre im Kampf um Platz drei und
setzte sich auf dem Weg in Richtung Mercedes-Tribüne auch gegen seinen Teamkollegen Dienst
durch, als der sich im Duell mit Kremer verbremste. Damit ebnete Beer den Weg zu seinem
siebten Podiumserfolg in dieser Saison.
Dontje setzt Punkteserie fort
Hinter dem viertplatzierten Kremer fuhr ein Lotus-Trio in die Punkteränge. Red-Bull-Juniorin
Beitske Visser (18, NED, Lotus), Mikkel Jensen (18, DK, Lotus) und Indy Dontje (20, NED, Lotus)
beendeten das Rennen auf den Positionen fünf bis sieben. Jensen und Dontje profitierten von
einigen Ausfällen vor ihnen, wurden aber für ihre Aufholjagden von den Plätzen zwölf
beziehungsweise 14 belohnt. Damit bleibt der Niederländer Dontje der einzige Fahrer im
Starterfeld, der in jedem Rennen der Saison 2013 Meisterschaftspunkte erzielte.
Benedikt Gentgen (15, Hürtgenwald/Zerkal, JBR Motorsport & Engineering) gelang mit Platz
acht das bislang beste Resultat in seiner Premierensaison im ADAC Formel Masters. Der JBR
Motorsport & Engineering-Youngster startet im letzten Saisonrennen am Sonntag (16:55 Uhr, im
Live-Stream auf www.adac.de/motorsport) erstmals von der Pole Position. Stefan Riener (18,
AUT, Neuhauser Racing) und Stéphane Kox (19, NED, KUG Motorsport), die Tochter des
ehemaligen ADAC GT Masters Champion Peter Kox, komplettierten die Punkteränge.
Die Stimmen der Top-Drei
Alessio Picariello (20, BEL, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.), Sieger:
„Ich freue mich sehr über meinen zweiten Sieg in Hockenheim. Zu Beginn des Rennens war
mein Auto recht schwierig zu fahren, da unsere Strategie darauf ausgelegt war, zum Schluss
schnell zu sein. Daher ging es darum, den Abstand zu Maximilian konstant zu halten, was mir
gelang. Ich bin nicht sicher, ob ich das Rennen ohne seinen Ausfall hätte gewinnen können -
unsere Pace war beinahe identisch. Danach war ich in der Lage, die Reifen für das dritte Rennen
zu schonen. Ich glaube, dass auch im letzten Rennen der Saison ein Sieg für mich drin ist.“
Nicolas Beer (17, DK, Neuhauser Racing), Zweiter:
„Ich bin sehr glücklich, endlich wieder auf dem Podest zu stehen. Die erste Runde war sehr
turbulent und ich wusste teilweise nicht, wohin ich fahren sollte, um keinen Unfall zu riskieren.
Vor der Mercedes-Tribüne sah ich meine große Chance, als meine Konkurrenten gegeneinander
kämpften. Sie bremsten beide zu spät und ich konnte direkt zwei Positionen gewinnen. Das
Auto war heute einfach unglaublich schnell. Für das dritte Rennen ist es mein Ziel, so viele
Punkte wie möglich zu sammeln, um einen guten Saisonabschluss zu erleben.“
Marvin Dienst (16, Lampterheim, Neuhauser Racing), Dritter:
„Es ist etwas ganz Besonderes, bei meinem Heimrennen auf dem Podest zu stehen. Ich hatte
mir aber etwas mehr erhofft, da meine Reifen durch den gestrigen Ausfall deutlich frischer
waren als die meiner Konkurrenten. Ab Mitte des Rennens wurde es ein enger Dreikampf
zwischen meinem Teamkollegen Nicolas Beer, Jason Kremer und mir. Ich versuchte
anzugreifen, erkannte aber fünf Runden vor dem Ende, dass Nicolas heute zu schnell war. Ab
diesem Zeitpunkt sicherte ich meinen Podestplatz ab. Für das dritte Rennen habe ich mir
nochmals viel vorgenommen - den Weg aus dem Mittelfeld nach vorne habe ich ja bereits
mehrfach erfolgreich gemeistert.“