- Nach 13. Erfolg: Alessio Picariello siegreichster Fahrer in der Geschichte des ADAC Formel Masters
- Maximilian Günther nach Platz zwei vor dem Gewinn der Vizemeisterschaft
- Meister Picariello: „Ich bin sehr stolz, der erfolgreichste Pilot des ADAC Formel Masters zu sein“
Hockenheim – Für Alessio Picariello (20, BEL, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.) hätte das große Saisonfinale in Hockenheim kaum besser beginnen können. Der Belgier, der am vergangenen Rennwochenende in der Slowakei vorzeitig die Meisterschaft gewann, setzte sich im ersten von drei Rennen auf der badischen Traditionsstrecke durch. Saisonübergreifend gewann der 20-Jährige 13 Rennen und ist damit vor Richie Stanaway, dem Champion von 2010, der siegreichste Fahrer in der Geschichte des ADAC Formel Masters.
„Nun habe ich mit Ausnahme des Lausitzrings auf jeder Strecke in diesem Jahr gewonnen - das freut mich sehr“, sagte Picariello nach dem historischen Erfolg und seinem elften Sieg in dieser Saison. Nach einem eng umkämpften Start überholte Picariello den Pole-Setter Maximilian Günther (16, Rettenberg, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.) in der dritten Kurve und fuhr den Sieg in der Folge ungefährdet nach Hause. Beim Zieleinlauf hatte der sechste Meister in der Geschichte der Nachwuchsserie 1,3 Sekunden Vorsprung auf seinen zweitplatzierten Teamkollegen Günther.
Günther auf dem Weg zur Vizemeisterschaft
Günther, Förderpilot der ADAC Stiftung Sport, befindet sich nach der elften Podiumsplatzierung in seiner Debütsaison auf bestem Wege zur Vizemeisterschaft. Mit 238 Punkten belegt Günther den zweiten Gesamtrang - 33 Zähler vor Jason Kremer (18, Bonn, Schiller Motorsport), der im Rennen nicht über Platz sechs hinauskam. Bei noch 40 zu vergebenen Punkten kann Günther im zweiten Lauf am Sonntagvormittag (10:55 Uhr im Live-Stream auf adac.de/motorsport) vorzeitig den Vizetitel einfahren. Er startet erneut von der Pole Position.
Hinter den beiden Piloten des Meister-Teams Mücke Motorsport komplettierte Ralph Boschung (16, SUI, KUG Motorsport) das Podium als Dritter. Der Schweizer profitierte von einer Kollision zwischen Marvin Dienst (16, Lampertheim, Neuhauser Racing) und Fabian Schiller (16, Troisdorf, Schiller Motorsport) kurz nach dem Start. Lokalmatador Dienst fiel infolge dieses Zwischenfalls aus. Schiller konnte seine Fahrt fortsetzen und überquerte die Ziellinie als Fünfter.
Beers Aufholjagd zu Platz vier
Serienneuling Schiller lieferte sich das gesamte Rennen über spannende Duelle mit Teamkollege Kremer und Neuhauser Racing-Pilot Nicolas Beer (17, DK, Neuhauser Racing). Der Däne überholte zunächst ADAC Stiftung Sport Förderpilot Kremer in der neunten Runde in der Spitzkehre und schnappte sich im letzten Umlauf Schiller beim Kampf um Platz vier.
Für gute Unterhaltung während der 14 Rennrunden sorgte auch das Trio Beitske Visser (18, NED, Lotus), Stefan Riener (18, AUT, Neuhauser Racing) und Mikkel Jensen (18, DK, Lotus). Der Däne erwischte einen hervorragenden Start von Platz 14 und nahm schnell Kurs in Richtung Punkteränge. Vor ihm überholten sich Visser und Riener im Kampf um Platz sieben mehrfach nach spannenden Windschattenduellen, bis sich die Red-Bull-Juniorin schließlich durchsetzte. Lotus-Teamkollege Jensen konnte daraus jedoch keinen Vorteil ziehen und gab sich mit Platz neun vor Indy Dontje (20, NED, Lotus) zufrieden.
Die Stimmen der Top-Drei
Alessio Picariello (20, BEL, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.), Sieger:
„Ich bin sehr stolz, mit diesem Sieg der erfolgreichste Pilot des ADAC Formel Masters zu sein. Nach der Strafe im dritten Rennen auf dem Slovakia Ring war ich sehr enttäuscht und bin umso motivierter nach Hockenheim gereist. Nun habe ich mit Ausnahme des Lausitzrings auf jeder Strecke in diesem Jahr gewonnen - das freut mich sehr. Ich konzentrierte mich sehr auf einen guten Start. Das gelang mir, aber Maximilian konnte seine Führung in der ersten Kurve zurückerobern. Erst ein Fehler seinerseits brachte mich wieder an die Spitze. Danach ging es darum, den Abstand konstant zu halten und die Reifen zu schonen. Als ich erkannte, dass Maximilians Frontflügel beschädigt war, nahm ich etwas Gas heraus und fuhr nicht mehr am Limit.“
Maximilian Günther (16, Rettenberg, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.), Zweiter:
„Ich freue mich sehr, wieder auf dem Podest zu stehen. Mit diesem Ergebnis habe ich einen wichtigen Schritt in Richtung Vizetitel gemacht. Das entscheidende Überholmanöver ereignete sich bereits in Runde eins. Alessio erwischte einen besseren Start und drängte mich in der ersten Kurve etwas nach außen - das kostete mich Zeit. Damit war er in der besseren Situation und konnte in der Folge an mir vorbeiziehen. In der Spitzkehre kam es kurz darauf zu einem Zwischenfall mit Fabian Schiller. Er ließ mir kaum Platz, wodurch mein Frontflügel links beschädigt wurde. Ich bemerkte den Defekt aber nicht, da sich das Auto weiterhin gut anfühlte. Ich konnte sogar erneut auf Alessio aufholen, durch meinen Rückstand nach dem Zwischenfall war der Sieg aber nicht mehr möglich.“
Ralph Boschung (16, SUI, KUG Motorsport), Dritter:
„Ich freue mich sehr über den dritten Platz, denn es sah zunächst nicht danach aus. Mein Start verlief nicht optimal, wodurch ich eine Position einbüßte. Im allgemeinen Durcheinander der ersten Runde gelangen mir aber Überholmanöver gegen Beitske Visser und Marvin Dienst, was mich auf Platz drei brachte. Danach wollte ich Platz zwei angreifen, entschied mich aber, lieber meine Reifen für die kommenden Rennen zu schonen. In der zweiten Saisonhälfte ist mir eine deutliche Leistungssteigerung geglückt. Dabei half mir vor allem die gesteigerte Erfahrung durch die vielen Rennen im ADAC Formel Masters.“