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14.09.2013 - ADAC Formel Masters

Alessio Picariello gewinnt erstes Rennen der Formel ADAC in der Slowakei

  • Zehnter Saisonsieg für Alessio Picariello: Titelentscheidung rückt näher
  • Picariello teilt sich meiste Siege in der Geschichte der Formel ADAC mit Richie Stanaway
  • Picariello: „Ich stehe nun knapp vor dem Gewinn der Meisterschaft“

Slovakia Ring – Alessio Picariello (20, BEL, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.) ist dem vorzeitigen Titelgewinn einen weiteren Schritt näher gekommen. Der Belgier gewann das Auftaktrennen auf dem Slovakia Ring und geht damit als erster Sieger eines Formel ADAC Rennens in der Slowakei in die Geschichtsbücher ein. „In der ersten Runde versuchte ich, sofort wegzuziehen, um den anderen Piloten keinen Windschatten zu bieten. Das gelang mir sehr gut und bereits nach vier Runden bemerkte ich, dass mein Vorsprung recht groß geworden war“, freute sich Picariello nach seinem zehnten Erfolg in der Saison 2013. Saisonübergreifend gewann er sein zwölftes Rennen in der Formel ADAC. Damit ist er gemeinsam mit Richie Stanaway, dem Champion von 2010, der siegreichste Pilot in der sechsjährigen Geschichte der Nachwuchsserie.

Den Weg zum Sieg ebnete Picariello am Start. Von der Pole Position setzte sich der Meisterschaftsführende auf dem Weg zur ersten Kurve vom Rest des Feldes ab und baute seinen Vorsprung in den folgenden Runden kontinuierlich aus. Mit 6,342 Sekunden Vorsprung überquerte Picariello die Ziellinie vor dem zweitplatzierten Marvin Dienst (16, Lampertheim, Neuhauser Racing). Der Serienneuling von Neuhauser Racing musste hart für seinen fünften Podiumsplatz in dieser Saison kämpfen: Dienst erwischte von Platz sechs einen hervorragenden Start und arbeitete sich schnell auf die vierte Position nach vorne. In der achten Runde gelang ihm das entscheidende Überholmanöver, als er Ralph Boschung (15, SUI, KUG Motorsport) überrumpelte und dadurch den zweiten Platz perfekt machte. Der Schweizer Boschung komplettierte das international besetzte Podium als Dritter.

Beer: Auf Podiumskurs ausgefallen

Auch hinter den Top-Drei lieferten sich die Nachwuchstalente packende Positionsduelle. Nicolas Beer (17, DK, Neuhauser Racing) zeigte von Startplatz elf ein starkes Rennen, das ihn bis in die Nähe der Podestplätze führte. Der Däne hatte im Qualifying die Pole Position geholt, war wegen einer Strafe vom vergangenen Rennwochenende auf dem Lausitzring jedoch um zehn Plätze zurückversetzt worden. Besonders mit dem viertplatzierten Jason Kremer (18, Bonn, Schiller Motorsport) lieferte er sich über viele Runden hinweg sehenswerte Windschattenduelle, bis sich der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport durchsetzen konnte.

Red-Bull-Juniorin Visser für spektakuläre Aufholjagd belohnt

In der vorletzten Rennrunde duellierte sich Beer mit Beitske Visser (18, NED, Lotus) um die fünfte Position, drehte sich dabei allerdings, rutschte ins Kiesbett und blieb dort stecken. Die Red-Bull-Juniorin wurde für die Aufholjagd des Rennens von Startplatz 13 mit dem fünften Platz belohnt.

Hinter dem sechstplatzierten Neuhauser Racing-Rookie Stefan Riener (18, AUT, Neuhauser Racing) lieferte sich das Lotus-Trio Callan O'Keeffe (17, RSA, Lotus), Mikkel Jensen (18, DK, Lotus) und Indy Dontje (20, NED, Lotus) einen spannenden Dreikampf. Die Youngster beendeten das erste von drei Rennen in der Slowakei nach zahlreichen teaminternen Duellen auf den Positionen sieben bis neun.

Picariello auf dem Weg zum Titel

In der Meisterschaft rückt eine vorzeitige Entscheidung immer näher. Nach dem 19. Saisonrennen liegt Picariello, der die Gesamtwertung seit dem Saisonauftakt anführt, mit 313 Punkten an der Spitze. Titelrivale Maximilian Günther (16, Rettenberg, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.) war der Pechvogel des Rennens. Der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport fiel auf Platz vier liegend in der sechsten Runde wegen eines technischen Problems aus und bleibt bei 216 Meisterschaftspunkten. In den ausstehenden fünf Wertungsläufen auf dem Slovakia Ring sowie beim Finale in Hockenheim kann Günther mit nun 97 Zählern Rückstand noch maximal 130 Punkte erzielen.


Die Stimmen der Top-Drei

Alessio Picariello (20, BEL, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.), Sieger:
„Ich freue mich sehr darüber, der erste Sieger in der Formel ADAC auf dem Slovakia Ring zu sein. In der ersten Runde versuchte ich, sofort wegzuziehen, um den anderen Piloten keinen Windschatten zu bieten. Das gelang mir sehr gut und bereits nach vier Runden bemerkte ich, dass mein Vorsprung recht groß geworden war. Deshalb entschied ich mich, etwas weniger Druck zu machen und stattdessen die Reifen zu schonen. Ich stehe nun knapp vor dem Gewinn der Meisterschaft, aber es ist noch nichts entschieden. Es tut mir sehr leid für Maximilian, denn so wollte ich meinen Vorsprung in der Meisterschaft nicht ausbauen. Morgen werde ich erneut alles geben, um das Rennen zu gewinnen.“

Marvin Dienst (16, Lampertheim, Neuhauser Racing), Zweiter:
„Ich bin mit Rang zwei sehr zufrieden. Im Qualifying taktierte ich leider etwas falsch, da ich dachte, die Strecke würde noch abtrocknen. Ich holte nicht das Maximum aus dem Auto heraus und startete deshalb nur von Rang sechs. Von dieser Position bis auf das Podest zu fahren, zeigt, wie gut unser Auto ist. Zu Beginn des Rennens war es schwierig, an Maximilian Günther vorbeizugehen. Er verteidigte sich gut und auf dieser Strecke ist Überholen schwierig, da es viele Kontermöglichkeiten gibt. Als ich ihn passiert hatte, gab ich Vollgas, um Platz zwei zu holen - mit Erfolg. Danach erkannte ich schnell, dass Alessio Picariello an der Spitze zu weit weg war und konzentrierte mich darauf, die Reifen für den Sonntag zu schonen.“

Ralph Boschung (15, SUI, KUG Motorsport), Dritter:
„Ich freue mich zwar sehr über meinen vierten Podestplatz in der Formel ADAC, glaube aber, es wäre mehr möglich gewesen. Zu Beginn des Rennens war das Auto sehr gut und ich konnte zu Alessio Picariello aufschließen. Leider entwickelte sich danach ein Problem vorne links an meinem Auto. Der Grip wurde besser und wieder schlechter - ich weiß noch nicht, woher die Schwierigkeiten kamen. Wäre mein Auto über das gesamte Rennen so gut wie in den ersten Runden gewesen, hätte ich vielleicht sogar gewinnen können.“
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