- Kuban siegt im ersten Lauf vor Maraev und Vasyliev
- Maraev schlägt seine Verfolger im zweiten Rennen und holt den Titel
- Lehmann und Kroh in Lauf zwei auf dem Podest
Assen. Das Finale des ADAC Junior Cup powered by KTM am Sonntag im niederländischen Assen wurde zum wahren Krimi: Nachdem David Kuban (16, CZE) das erste Rennen knapp vor Artem Maraev (15, RUS) und Alexandr Vasyliev (15, RUS) für sich entscheiden konnte, schlug Maraev im zweiten Lauf zurück, eroberte den Sieg und krönte sich zum Meister im ADAC Junior Cup powered by KTM.
Mit einem Spitzenstart konnten sich im ersten Lauf im Rahmen der British Superbike Championship am Sonntagmorgen zunächst Vasilis Koronakis (20, GRE) und Alan Kroh (14, GER) an vorderster Front behaupten und den Konkurrenten davonfahren. Doch wenige Runden vor Rennende schlossen die Verfolger auf. Nach einem spannenden Kampf eroberte Kuban schließlich den Sieg, nur 0,126 Sekunden vor Maraev und 0,293 Sekunden vor Pole-Setter Vasyliev.
Kroh musste sich nach einem starken Rennen knapp mit dem vierten Platz geschlagen geben und kam vor Koronakis ins Ziel, der nahezu elf der zwölf Runden geführt hatte. Gaststarter Freddie Heinrich (13, Lunzenau OT Berthelsdorf) folgte auf dem sechsten Platz vor ADAC Stiftung Sport-Förderpilot Aaron Schäfer (16, Schorndorf-Buhlbronn). Dominik Blersch (19, Uttenweiler), Lennox Lehmann (12, Dresden) und Max Melzer (20, AUT) komplettierten die Top-10 im ersten Lauf.
Mit einer veränderten Startaufstellung ging Maraev am Sonntagnachmittag von der Pole aus in das zweite Rennen, doch verlor seinen Vorteil zunächst in den ersten Runden und reihte sich in eine aufregende Gruppe aus zwölf Piloten ein, die sich keinen Meter schenkten und neben Windschattenschlachten auch in nahezu jeder Kurve ihre Positionen wechselten.
Nach zwölf packenden Runden konnte sich Maraev schließlich an der Spitze behaupten und sicherte sich den Sieg mit 1,595 Sekunden Vorsprung vor Lehmann, der seinen ersten zweiten Platz im ADAC Junior Cup powered by KTM einfuhr. Kroh sicherte sich mit Rang drei den letzten Platz auf dem Podest.
Dahinter kam Vasyliev als Vierter ins Ziel, während Gaststarter Heinrich die schwarz-weiß-karierte Flagge als Fünfter sah. Kuban, der das ganze Rennen über hart um das bestmögliche Ergebnis und den Titel gekämpft hat, musste sich mit Platz sechs geschlagen geben und verpasste den Titel schließlich um vier Punkte. Noah Lequeux (15, BEL), Schäfer, Dominik Blersch und Melzer belegten dahinter die Positionen sieben bis zehn.
Maraev ist nach seinem zweiten Sieg Champion des ADAC Junior Cup powered by KTM mit insgesamt 146 Punkten. Kuban musste sich mit 142 Zählern knapp geschlagen geben. Kroh wird mit 115 Punkten Dritter, gefolgt von den beiden ADAC Stiftung Sport-Förderpiloten Lehmann auf Platz vier (98 Punkte) und Schäfer auf Position fünf (93 Punkte).
Die Stimmen der Top-Drei
David Kuban (16, CZE), Sieger Rennen 1:
"Zu Rennbeginn habe ich extrem viele Positionen verloren und auch den Anschluss an die Spitzengruppe. Also versuchte ich Schritt für Schritt wieder heranzufahren. Drei Runden vor Rennende lag ich auf Position vier und wir waren alle zusammen. Nach der letzten Gegengeraden war ich Dritter und in den letzten Kurven konnte ich noch ganz nach vorn fahren und das Rennen gewinnen. Das war fantastisch. Wir hatten tolle Kämpfe und es war super spannend."
Artem Maraev (15, RUS), Zweiter Rennen 1:
"Am Start bin ich zunächst weit zurückgefallen und lag auf dem elften Platz. Es war schwer die anderen zurück zu überholen und es hat ziemlich lange gedauert. Zur Rennmitte bin ich mit Alan zusammengestoßen und dabei hat sich mein Bremshebel etwas verbogen. Dadurch fiel ich wieder zurück bis auf Rang acht. Dann konnte ich aber die schnellste Runde fahren und wurde schließlich Zweiter. Ich weiß aber, dass ich mehr kann und ich will auch mehr. Aber insgesamt bin ich sehr stolz auf meine erste Saison im ADAC Junior Cup powered by KTM."
Alexandr Vasyliev (15, RUS), Dritter Rennen 1:
"Mein Rennen war schwierig, den die ersten beiden sind recht schnell davongefahren und ich hatte keinen Windschatten mehr. Nach und nach konnten David, Artem und ich wieder aufschließen. Am Ende haben wir die ersten beiden noch überholt, also war es echt ein starkes Rennen, aber ich denke auch, dass ich im zweiten Lauf noch besser abschneiden kann."
Artem Maraev (15, RUS), Sieger Rennen 2:
"Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich fahre diese Meisterschaft zum ersten Mal und kann sie gleich gewinnen, es ist einfach nur großartig. Ich bin das ganze Rennen lang taktisch gefahren, lag immer nur auf Achter oder Siebter Position, aber ständig hat jemand überholt. Ich habe jedoch nicht zu hart gepusht, aber dann habe ich gesehen, dass ich schneller gehen kann, also habe ich alle überholt und begann richtig stark zu pushen. Ich konnte einen kleinen Vorsprung herausfahren und schließlich gewinnen. Für mich ist es einfach nur verrückt, der zweite Sieg im ADAC Junior Cup powered by KTM. Momentan kann ich gar nicht über den Titel nachdenken, ich glaube das kommt erst später. Ich habe noch nicht wirklich verstanden, was passiert ist."
Lennox Lehmann (12, Dresden), Zweiter Rennen 2:
"Das Rennen war total verrückt, da wir eine Gruppe von zwölf Leuten waren. Auf jeder Geraden wurde man überholt und lag dann plötzlich am Ende der Gruppe. Auch in den Kurven ist ständig jemand reingestochen. Es war wahnsinnig, aber mit einem tollen Ende. Ich bin immer am Ende der Gruppe gefahren und bin zwei Runden vor Rennende vor. In der letzten Runde habe ich den Windschatten von Alan genutzt und bin vorbeigezogen. Das ist auf jeden Fall ein tolles Saisonende für mich."
Alan Kroh (14, GER), Dritter Rennen 2:
"Insgesamt war es ein gutes Rennen. Mein Start lief nicht optimal und danach lag ich in dieser riesigen Gruppe an der Spitze. Ich lag immer hinten und habe das Rennen kontrolliert. In der letzten Runde war ich Sechster und dachte mir, ich muss aufs Podium fahren. Auf der letzten Geraden habe ich den Windschatten von Aaron, Lennox und David gesucht und danach lag ich an der Spitze der Gruppe, aber Lennox ging noch an mir in der letzten Kurve vorbei. Ich bin dennoch sehr zufrieden mit meinem Saisonabschluss."