- Erinnerungen an eine Siegerehrung mit Franz-Josef Strauß
- Heger genießt Fahrten in DTM-Autos der 80er oder 90er Jahre
- „Auf den Norisring haben wir uns früher alle gefreut“
München. 40 Jahre DTM: Beim Saisonhighlight auf dem Norisring (5. – 7. Juli) feiert die DTM ihren 40. Geburtstag. Teil der Geburtstagsparty sind zwei Rennen der DTM Classic mit Fahrzeugen aus vier Dekaden DTM-Geschichte. Im Feld der DTM Classic dabei sind auch vier Audi, darunter zwei V8, Meisterauto der Jahre 1990 und 1991. Eine der Limousinen aus Ingolstadt wird von Altfrid Heger gesteuert. Der Essener startete zwischen 1988 und 1992 mit einem BMW M3 in der DTM und freut sich nun auf den Einsatz mit dem bärenstarken Audi.
Herr Heger, welche persönliche Highlights verbinden Sie mit dem Norisring?
„Sehr viele. Zuerst denke ich an eine Siegerehrung Mitte oder Ende der 80er Jahre. Den Pokal hat mir der damalige bayrische Ministerpräsident Franz-Josef Strauß überreicht, was durchaus etwas Besonderes war. Mein bestes Norisring-Resultat in der DTM war ein zweiter Platz, den ich Ende der 80er Jahre mit einem BMW M3 des Teams Linder erreichen konnte. Vielleicht wäre noch mehr möglich gewesen, wenn ein gewisser Michael Schumacher mich nicht einige Jahre später in der ersten Kurve abgeräumt hätte – denn damals bin ich aus der ersten Startreihe losgefahren.“
Was macht den Norisring für Sie noch besonders?
„Der Norisring ist als Strecke einzigartig. Wir haben damals zwei 100-Kilometer-Rennen mit einer kurzen Pause zwischen den beiden Läufen bestritten und im Zusammenspiel mit der Hitze, die wir in Nürnberg oft vorgefunden haben, hat uns das echt an unsere Grenzen gebracht – zumal der Kurs keine Möglichkeit zur Erholung bietet und die Mauern verdammt nah sind. Aber auch neben dem sportlichen Geschehen war das Norisring-Wochenende immer sehr besonders mit dem schönsten Fahrerlager, den besten Partys und auch einer großen Fannähe.“
Mit welchem Auto treten Sie bei der DTM Classic an?
„Ich fahre einen Audi V8. Die Karosserie ist original aus 1990, die Technik darin stammt aus 1991. Das Auto wurde ausschließlich mit Original-Teilen von Audi Sport aufgebaut, hat kein ABS und eine H-Schaltung. Ich bin mit diesem V8 bereits zu Beginn der Saison beim ADAC Hockenheim Historic angetreten und konnte da beide Rennen für mich entscheiden. Ich finde es übrigens klasse, dass ich auch mal mit einem Audi auf dem Norisring fahren kann, denn damals, als ich noch für BMW in der DTM unterwegs war, hat Audi uns in Nürnberg immer fürchterlich geärgert…“
Erklären Sie uns Ihre Sympathie zu den historischen DTM-Fahrzeugen.
„Sie sind für mich eine schöne Erinnerung an eine Zeit, in der ich einige Erfolge feiern konnte und sie stellen die Herausforderung dar, die ich als Rennfahrer immer noch suche. Man muss beim Runterschalten noch Zwischengas geben und es gibt kein ABS, was den Fahrer mehr fordert als es moderne Rennwagen tun. Ich genieße diese Herausforderung und wenn ich aussteige, bin ich happy und ausgeglichen. Auf dem Norisring ist mein Anspruch irgendwie schon, ganz vorne zu landen, aber noch wichtiger ist der Spaß. Ich freue mich schon auf die beiden Läufe der DTM Classic.“