- Der aktuelle DTM-Champion jubelt über ersten Erfolg auf dem Norisring
- René Rast macht als Zweiter Doppelsieg für Schubert Motorsport perfekt
- DTM spannend wie nie: Fünf Rennen, fünf verschiedene Sieger von fünf Herstellern
München. Der Knoten ist geplatzt, Sheldon van der Linde (ZA) hat am Samstag in seiner fünften DTM-Saison endlich den ersten Erfolg auf dem Norisring eingefahren. Der Titelverteidiger ging nach seiner ersten Pole-Position auf dem Stadtkurs in Nürnberg von der Spitze des Feldes ins Rennen und überquerte im BMW M4 GT3 nach 69 Runden als Erster die Ziellinie. „Es ist großartig, das erste Mal am Norisring gewonnen zu haben, wo ich noch nie auf dem Podium stand. Dass ich nach dem schwachen Auftakt in Oschersleben jetzt sogar Tabellenführer bin, ist einfach nur unglaublich”, freute sich der 24-Jährige über seinen insgesamt fünften DTM-Sieg. Sein Teamkollege René Rast (Bregenz) sorgte als Zweiter für einen Doppelerfolg von Schubert Motorsport. Dennis Olsen (N) verbesserte sich im Porsche 911 GT3 R um acht Plätze und krönte eine starke Aufholjagd mit Rang drei.
Keyfacts, Norisring, Saisonrennen 5 von 16- Streckenlänge: 2.200 Meter
- Wetter: 31 Grad, sonnig
- Pole-Position: Sheldon van der Linde (Schubert Motorsport, BMW M4 GT3 #1), 48,775 Sekunden
- Sieger: Sheldon van der Linde (Schubert Motorsport, BMW M4 GT3 #1)
- Schnellste Rennrunde: Laurin Heinrich (Team75 Motorsport, Porsche 911 GT3 R #75), 49,492 Sekunden
Pole-Setter Sheldon van der Linde konnte beim Start seine Führung gegen Ayhancan Güven (TR/Porsche 911 GT3 R) souverän behaupten. Rast machte gleich vier Plätze gut und übernahm Platz drei, dahinter folgten Kelvin van der Linde (ZA) im Audi R8 LMS GT3 Evo2 sowie Mirko Bortolotti (I) im Lamborghini Huracán GT3 Evo2 auf Rang vier und fünf. Verlierer der Startphase war der bis dahin Gesamtführende Thomas Preining (A), der mit seinem Neunelfer von Position zwei auf acht zurückfiel. Nach mehreren Kollisionen in der ersten Rennhälfte wurden einige Fahrer mit Strafen belegt, zweimal kam das Safety-Car zum Einsatz. Die Reihenfolge an der Spitze blieb allerdings gleich – das änderte sich nach den Boxenstopps.
Güven fiel nach einem späten Reifenwechsel auf Platz sechs zurück, da der Porsche-Pilot seine kalten Pirelli-Pneus nicht schnell genug ins optimale Temperaturfenster bringen konnte. Olsen profitierte dagegen von einem Blitz-Stopp und schob sich hinter Spitzenreiter Sheldon van der Linde, Rast und Kelvin van der Linde auf Rang vier vor. Lucas Auer belegte im Mercedes-AMG GT3 Platz fünf. Kurz vor Schluss schlug das Schicksal bei Kelvin van der Linde zu: Der Südafrikaner konnte nicht mehr schalten und musste sein Fahrzeug in Runde 64 vorzeitig abstellen. Damit rutsche Olsen auf den dritten Podiumsplatz, Güven komplettierte hinter Auer die Top-Fünf.
Bortolotti konnte trotz einer Zeitstrafe seinen sechsten Startplatz sichern. Hinter ihm wurde Maro Engel (Monaco) im Mercedes-AMG GT3 Siebter. Audi-Pilot Ricardo Feller (CH) und Lokalmatador Marco Wittmann (Fürth/BMW M4 GT3) folgten auf den Rängen acht und neun. Laurin Heinrich (Würzburg) machte nach einem Reifenschaden in der ersten Runde ein sensationelles Rennen und krönte eine spektakuläre Aufholjagd vom hintersten Platz mit Rang zehn. Dabei gelang dem jungen Porsche-Piloten mit 49,492 Sekunden auch die schnellste Rennrunde. Preining fiel nach einem schwachen Boxenstopp auf Platz 18 zurück, konnte jedoch als Zwölfter noch wichtige Zähler holen. Damit liegt der Porsche-Werksfahrer im Gesamtklassement hinter Sheldon van der Linde auf Rang zwei. Das Duo ist punktgleich, allerdings führt Sheldon van der Linde dank seines Erfolges am Norisring vor dem bisher sieglosen Preining.
Das zweite Rennen in Nürnberg beginnt am Sonntag um 13:30 Uhr. Der deutsche Free-TV-Sender ProSieben berichtet bereits ab 13 Uhr vom einzigen Stadtkurs in Deutschland. Die Entscheidung über die Startaufstellung für das Sonntagsrennen fällt im Qualifying (ab 9:20 Uhr), das ebenso wie das Rennen live im Stream auf
ran.de sowie dem
YouTube-Kanal der DTM zu sehen ist.
Sheldon van der Linde: „Ich hatte einen guten Start und konnte die Führung behaupten. Auch der Boxenstopp lief einwandfrei und ich habe es genossen, an den vielen Fans auf der Steintribüne vorbeizufahren. Schade, dass mein Bruder als Dritter kurz vor Schluss ausgefallen ist. Aber das ist Motorsport.”
René Rast: „Ich bin von Startplatz sieben auf zwei vorgefahren, das ist ein super Resultat. Dazu war es mein erstes DTM-Podium mit BMW und ein Doppelsieg für Schubert Motorsport. Ich hatte einen perfekten Start, vor mir taten sich Lücken auf, die habe ich ausgenutzt. Danach hat mich Ayhancan Güven etwas aufgehalten, ich wollte aber nichts erzwingen und habe auf meine Chance gewartet. Die kam beim Pitstop, der ideal getimt war und perfekt lief.”
Dennis Olsen: „Ich bin sehr glücklich über dieses Podium. Ähnlich wie im letzten Jahr sind wir von den hinteren Rängen gestartet und konnten uns auf das Treppchen vorarbeiten. Diesmal war es allerdings im Auto unglaublich heiß. Ich habe trotzdem versucht, die Konzentration hochzuhalten, denn bei den Mauern und Leitplanken neben der Strecke kann jeder Fehler das Aus bedeuten. Höhepunkt für mich war das tolle Überholmanöver gegen Lucas Auer.”
Ergebnis 1. Rennen, Norisring
1. Sheldon van der Linde (ZA/Schubert Motorsport),
2. René Rast (D/Schubert Motorsport), +1,520 Sekunden
3. Dennis Olsen (N/Manthey EMA), +2,547 Sekunden
4. Lucas Auer (A/Mercedes-AMG Team Winward), +4,142 Sekunden
5. Ayhancan Güven (TR/Team75 Motorsport), +5,042 Sekunden
Das vollständige Rennergebnis gibt es unter
dtm.com/de/ergebnisse.