- Finalistinnen des Beyond Rally Women's Driver Development Programme auf dem Weg zur Rally Schweden
- Fast identische Leistungen verschaffen Lyssia Baudet und Claire Schönborn eine zweite Chance
- Beide werden bei der Rallye Schweden um den Preis der FIA Junior-WRC kämpfen
München. Nachdem sie bei der Central European Rallye beeindruckende Leistungen gezeigt haben, werden die Finalistinnen des Beyond Rally Women's Driver Development Programme, Lyssia Baudet und Claire Schönborn, beide die eisigen Prüfungen der nächstjährigen WRC Rallye Schweden in Angriff nehmen. Baudet (Belgien), Schönborn (Deutschland) und Suvi Jyrkiäinen (Finnland) wurden aus einem Pool von 15 talentierten Fahrerinnen nach einem intensiven dreitägigen Auswahlverfahren im Hauptquartier von M-Sport Polen in Krakau ausgewählt und erhielten die Chance, ihre Fähigkeiten bei der vorletzten Runde der FIA World Media Contacts Rally Championship in dieser Woche unter Beweis zu stellen.
Bei der Rallye, die am Donnerstag in Prag begann, mussten die Fahrer 18 Asphaltprüfungen durch Österreich, die Tschechische Republik und Deutschland absolvieren. Jeder Tag brachte neue und komplexe Herausforderungen mit sich, angefangen bei den sich ständig ändernden Straßenverhältnissen bis hin zu den unterschiedlichen Eigenschaften der Etappen selbst. Alle drei zeigten auf ihren identischen, mit Pirelli ausgestatteten Ford Fiesta Rally3 ihr Können, wobei die Leistungen von Baudet und Schönborn auf ähnlich hohem Niveau waren. Ihr gemeinsames Ziel: eine voll finanzierte FIA Junior-WRC-Saison 2025.
Aufgrund ihrer nahezu identischen Leistungen werden beide nun erneut bei der Rally Schweden antreten, wo die endgültige Entscheidung fallen wird, wer den begehrten Preis und damit die Chance auf den nächsten Schritt in der Rallyekarriere erhält.
Die Fahrer erlebten bei ihrem WRC-Debüt ein Wechselbad der Gefühle. Schönborn wurde am Freitag durch ein Problem mit dem Benzindruck gebremst, während Baudet am Samstag einen Aufhängungsschaden zu beklagen hatte, nachdem sie ein Straßenschild touchiert hatte. Jyrkiäinen konnte die letzten beiden Etappen der Rallye wegen eines Kühlmittelproblems nicht in Angriff nehmen. Am Sonntag lieferten sich Baudet und Schönborn ein spannendes Duell, bei dem sie auf den vier Etappen nur 1,1 Sekunden trennten. Peter Thul, Senior Director of Sport des WRC-Promotors und Vorsitzender des Beyond Rally Women's Driver Development Programme, erklärte: „Sowohl Lyssia als auch Claire haben unter extrem schwierigen Bedingungen außergewöhnliche Leistungen gezeigt, so dass es unglaublich schwierig war, zwischen ihnen zu entscheiden. Deshalb haben wir beschlossen, beiden die Chance zu geben, bei der Rally Schweden erneut anzutreten. Wenn man bedenkt, wie ausgeglichen ihre Performance war, halten wir dies für den fairsten Ansatz. Suvi hat ebenfalls ein enormes Potenzial gezeigt – und trotz der Rückschläge, die sie hinnehmen musste, sind wir stolz auf ihre Leistungen. Wir hoffen, dass sie aus dieser Veranstaltung wertvolle Erfahrungen gewonnen hat und sind zuversichtlich, dass sie als Fahrerin in ihrer weiteren Laufbahn gestärkt wird.“
Schönborn, die ihre Motorsportkarriere im Bergrennsport begann, schwärmte: „Ich bin im Moment einfach sprachlos – ich bin so dankbar für diese große Chance, die ich bekommen habe. Ich bin ein bisschen nervös, was das Fahren auf Schnee angeht, deshalb muss ich mich für Schweden gut vorbereiten!”
Baudet, mit 21 Jahren die jüngste der drei Finalistinnen, sagte: „Claire und ich fahren nach Schweden, und das ist einfach unglaublich. Ich freue mich so sehr darüber und freue mich auch so sehr für Claire. Dies war meine erste Rallye in einem Auto mit Allradantrieb, und jetzt fahre ich nach Schweden, im Schnee – es ist einfach unglaublich. Diese Chance bekommt man nur einmal im Leben, und ich werde sie sehr ernst nehmen.“ Claire Schönborn ergänzt: „Ich fühle mich wirklich gut, dass wir das Auto hier jetzt abstellen dürfen ohne Blessuren. Die Bedingungen waren sehr, sehr anspruchsvoll. Ich habe viel gelernt, das machte es aber auch ganz schön anstrengend. Aber Jara Hain und ich haben unsere erste WM-Rallye gut gemeistert.“