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19.05.2014 - ADAC Kart Masters

Strahlender ADAC Kart Masters-Auftakt im Hunsrück

  • 204 Teilnehmer in fünf Klassen
  • Neun verschiedene Sieger sorgten für Spannung
  • Gelungener Auftakt bei bestem Wetter

Ausgeglichener denn je präsentierten sich die Starterfelder bei der ersten Veranstaltung des ADAC Kart Masters auf dem Hunsrückring/Hahn. 204 Teilnehmer gingen am vergangenen Wochenende (17.-18.Mai) in der stärksten Kartrennserie Deutschlands auf Punktejagd und sorgten mit neun verschiedenen Siegern für viel Abwechslung.

Mit großer Spannung wurde der Auftakt des ADAC Kart Masters erwartet. Schon im Vorhinein war der Zuspruch der Teilnehmer groß und die Rennserie des zweitgrößten Automobilclubs der Welt verzeichnete erneut einen Einschreiberekord. Zum ersten Meisterschaftslauf auf dem 1.377 Meter langen Hunsrückring/Hahn waren 204 Fahrerinnen und Fahrer in den fünf Klassen Bambini, KF Junior, X30 Junior, X30 Senior und KZ2 angereist.

Bei bestem Kartsportwetter und durchweg strahlendem Sonnenschein bot der veranstaltende Ortsclub AC Rübenach e.V. ein perfektes Umfeld und machte den Auftakt zu einem großen Erfolg. Eine hohe Leistungsdichte herrschte auf der Rennstrecke. In insgesamt 14 Vorläufen, galt es sich für die Finalrennen zu qualifizieren, nur die besten 34 Fahrer schafften den Einzug und erhielten die Chance, die ersten Meisterschaftspunkte einzufahren.

Nach fairen Positionskämpfen und knappen Entscheidungen auf der Zielgeraden jubelten am Abend mit Jan-Lukas Keil, Phil Hill (beide Bambini), Lirim Zendeli, Jannes Fittje (beide KF Junior), Michelle Halder, Loris Prattes (beide X30 Junior), Daniel Stell, Tom Lorkowski (beide KZ2) und X30 Senior-Doppelsieger Julian Hanses neun verschiedene Pilotinnen und Piloten auf dem Siegerpodium.

Bambini: Herzschlagfinale bei den Jüngsten

Die Bambini zählten während des Auftaktwochenendes wieder zu den Publikumslieblingen. 40 Nachwuchspiloten gingen auf die Reise und lieferten sich packende Duelle. Im Zeittraining holte Noel Wilke (Altbach/Solgat Motorsport) seine erste Pole-Position im ADAC Kart Masters, musste in den Vorläufen seine Spitzenposition aber an Dominik Müller (Berlin/TR Motorsport) abgeben. Mit zwei Siegen hielt der Berliner klar die Gesamtführung.

Im ersten Finalrennen schaffte es Müller aber nicht, seine Position zu verteidigen und fiel in das Mittelfeld zurück. An der Spitze entbrannte hingegen ein harter Fünfkampf. Die Positionen wechselten im Rundentakt und keiner schaffte es, sich deutlich von seinen Verfolger zu lösen. Kurz vor Rennende führte Dennis-Peter Scott (Wallenhorst/Solgat Motorsport) das Klassement an. Doch in einem packenden Endspurt setzte sich Jan-Lukas Keil (Rommerskirchen/Solgat Motorsport) durch und siegte. Als Zweiter folgte Phil Hill (Mülheim/TR Motorsport) vor Deniz Mohr (Dortmund/Dischner Racing), Jan David Fusen (Köln/Schwabe Motorsport) und Linus Schmitz (Kaarst/MSC Odenkirchen). Pechvogel der letzten Runde war Dennis-Peter Scott – er fiel noch bis auf Rang sieben zurück. Sieger Jan Lukas Keil freute sich im Ziel über seinen Erfolg: „Ich habe den Start gewonnen, danach ging es aber hin und her. Einen besseren Auftakt hätte ich mir nicht vorstellen können.“

Phil Hill gewann den Start in den zweiten Wertungslauf, doch noch in der ersten Runde schaffte Auftaktsieger Keil den Konter und schien auf dem Weg zu seinem zweiten Saisonsieg. Wie an einer Perlenschnur gezogen fuhren die Nachwuchspiloten zwischen zehn und 14 Jahren ihre Runden. Kurz vor dem Fallen der Zielflagge wurde es noch einmal spannend. Phil Hill setzte sich neben Keil und ging in Führung. Bis zum Rennende nach zehn Runden änderte sich daran nichts mehr. Der Mülheimer gewann den zweiten Lauf und konnte seinen Erfolg kaum glauben: „Damit haben wir gar nicht gerechnet. Das ist mein erster Sieg im ADAC Kart Masters. Vielen Dank an mein Team für die tolle Arbeit.“ Als Zweiter reihte sich Jan Lukas Keil gefolgt von Luke Raspudic-Verleih (Ratingen/TR Motorsport), Deniz Mohr und Linus Schmitz ein.

Meisterschaftsstand Bambini nach 2 von 10 Läufen:

1. Phil Hill (45 Punkte)
2. Jan-Lukas Keil (45 Punkte)
3. Deniz Mohr (29 Punkte)
4. Luke Raspudic-Verleih (24 Punkte)
5. Jan David Fusen (23 Punkte)

KF Junior: Routiniers Zendeli und Fittje siegen

Felix Arnold (Gorxheimertal/MSR Motorsport WST-Power) gelang bei den KF Junioren ein perfekter Start in das neue Jahr. Mit seinem Tony-Kart fuhr er die Bestzeit im Qualifying und ließ wenig später einen Vorlaufsieg folgen.

Von der Pole-Position war der Odenwalder jedoch der Pechvogel des ersten Finales. Durch einen Startunfall fiel er weit zurück und kam nur als 21. ins Ziel. Die Führung übernahm hingegen Jannes Fittje (Langenhain/ADAC Hessen-Thüringen e.V.) und baute diese kurzfristig aus. Zu Rennmitte schlossen die Verfolger wieder auf und Fittje rutschte hinter Justin Barth (Reichertshofen/KSM Motorsport), Lirim Zendeli (Bochum/KSM Motorsport) und dem Österreicher Simon Reicher (Kirchberg/M.M. Racing Kart) zurück. Die Rennentscheidung fiel erst wenige Kurven vor dem Ziel. Zendeli nutzte eine Lücke und zog an Barth vorbei. Ihm folgen wollte Simon Reicher, der dabei aber mit Barth kollidierte. Beide fielen aus den Top-Fünf heraus und mussten zusehen wie Zendeli als Sieger abgewinkt wurde. Jannes Fittje reihte sich als Zweiter vor Gianni Janzik (Stemwede/TR Motorsport), Max Hesse (Wernau/Solgat Motorsport) und Carrie Schreiner (Völklingen/Energy Germany) ein.

Das zweite Rennen war ganz in der Hand von Jannes Fittje. Kurz nach dem Start übernahm der Komsic Kart-Pilot die Führung und baute diese im Verlauf des Rennens aus. „Wir haben nach dem ersten Lauf noch das Setup angepasst und damit den Grundstein zum Sieg gelegt“, erklärte Fittje im Ziel. Erneut auf dem Podium stand Lirim Zendeli als Zweiter, ganz zufrieden war der Bochumer aber nicht: „Ein Doppelsieg wäre schön gewesen, diesmal war Jannes aber einfach zu schnell.“ Gianni Janzik wurde wiederholt Dritter vor Carrie Schreiner und Simon Reicher.

Meisterschaftsstand KF Junior nach 2 von 10 Läufen:

1. Jannes Fittje (45 Punkte)
2. Lirim Zendeli (45 Punkte)
3. Gianni Janzik (32 Punkte)
4. Carrie Schreiner (24 Punkte)
5. Max Hesse (24 Punkte)

X30 Junior: Auftakterfolg für Halder und Prattes

Der Rekener Luca Lippkau (RMW Motorsport) startete mit einer deutlichen Pole-Position in das Renngeschehen. Im ersten Vorlauf wurde er jedoch Opfer eines technischen Problems. „Ein Kabelbruch zwang mich zur Aufgabe“, erklärte der Youngster seinen Ausfall. Mit einem Sieg im zweiten Vorlauf betrieb er aber noch Schadensbegrenzung und musste das erste Finale aus der 13. Position in Angriff nehmen. Angeführt wurde das Klassement von Michelle Halder (Meßkirch/Wildkart Racing-Team). Die schnelle Lady gewann ebenfalls einen Heat und zählte zu den Favoriten für die Finlalläufe.

Im ersten Finale bog Loris Prattes (Neuhemsbach/RMW Motorsport) als Spitzenreiter in die erste Kurve ein. Michelle Halder und Maximilian Paul (Dresden/NKS for Racing) hingen ihm aber dicht im Nacken und überholten Prattes wenig später im Formationsflug. Fortan gab es für Halder kein Halten mehr. Mit schnellen Rundenzeiten baute sie ihre Position aus und siegte mit einem deutlichen Vorsprung. „Ein gelungener Start“, jubelte die Baden-Württembergerin im Ziel. Luis Glania (Unna/FAE Racing) setzte sich als Zweiter vor einem entfesselnd fahrendem Luca Lippkau durch. Aus dem Mittelfeld kämpfte er sich an die Spitze zurück. Maximilian Paul und Julian Shirazi (Willich/MSC Langenfeld e.V.) komplettierten die Top-Fünf. Loris Prattes fand sich nur auf Rang neun wieder, die Rennleitung stellte einen Frühstart fest und verhing eine Zehnsekundenstrafe.

Nach seinem Rückschlag im ersten Rennen, drehte Loris Prattes im zweiten Durchgang richtig auf. Mit fairen Manövern zog er an seinen Kontrahenten vorbei und säumte nach zwölf Runden den Zielstrich als Sieger. „Mit diesem Resultat habe ich nicht gerechnet. Das Feld hing so eng zusammen, irgendwie hat es am Ende aber funktioniert. Ich bin sehr glücklich, der Sieg ist ein versöhnlicher Abschluss“, zog Loris ein positives Resümee. Als Zweite führt Michelle Halder die Meisterschaft an, Luis Glania wurde Dritter und stand damit wieder auf dem Podium. Rang vier ging an Luca Lippkau vor Julian Shirazi.

Meisterschaftsstand X30 Junior nach 2 von 10 Läufen:

1. Michelle Halder (45 Punkte)
2. Luis Glania (36 Punkte)
3. Loris Prattes (32 Punkte)
4. Luca Lippkau (29 Punkte)
5. Julia Shirazi (22 Punkte)

X30 Senior: Julian Hanses holt Doppelerfolg

Als einziger Fahrer gewann Julian Hanses (Hilden/MSC Langenfeld e.V.) in seiner Klasse beide Rennen und erhielt maximale Meisterschaftspunkte. Daran geglaubt hat der Rheinländer aber nicht: „Die Konkurrenz ist in diesem Jahr sehr stark. Schon während der Vorläufe sah es aber gut aus und ich bin überglücklich, gewonnen zu haben. Ein großer Dank an meinen Mechaniker, der viel zu diesem Erfolg beigetragen hat.“

In den Heats hielt noch Patrick Lipinski (Lüdenscheid) das Zepter in der Hand und entschied auch den Start zum ersten Finale für sich. Eine Kollision in der dritten Runde warf ihn jedoch weit zurück. Julian Hanses war zur Stelle und setzte sich gemeinsam mit Aljoscha Prothmann (Gröbenzell/RS-Motorsport) vom Feld ab. Am Rennausgang änderte sich nichts mehr: Hanses siegte vor Prothmann, Kevin Kratz (Haimhausen/RL-Competiontion.com), Christopher Röhner (Mülsen/Energy Germany) und Lasse Weis (Peiting-Birkland).

Nicht ganz so eindeutig war der Rennausgang im zweiten Wertungslauf. Christopher Röhner verbesserte sich auf Platz zwei und hing im Windschatten des Führenden. Beim Fallen der Zielflagge fehlte dem Mülsener nur ein Wimpernschlag zum Sieg. Hinter dem Siegerduo Hanses und Röhner, reihte sich Aljoscha Prothmann als Dritter vor Noah Brandt (Breitenheim/ADAC Mittelrhein e.V.) und Kevin Kratz ein.

Meisterschaftsstand X30 Senior nach 2 von 10 Läufen:

1. Julian Hanses (50 Punkte)
2. Aljoscha Prothmann (36 Punkte)
3. Christopher Röhner (33 Punkte)
4. Kevin Kratz (27 Punkte)
5. Noah Brandt (23 Punkte)

KZ2: Überraschungssieg für Stell und Lorkowski

Die Schaltkarts der Klasse KZ2 stellten mit 50 Fahrern das größte Feld und sorgten für einige Überraschungen. Neueinsteiger Daniel Stell (Knetzgau/TB Motorsport Racing Team) gewann das Zeittraining und siegte auch in einem von zwei Vorläufen. Von der Pole-Position gelang ihm ein perfekter Start in das erste Finale. Zu Rennmitte verlor der Zanardi Kart-Pilot zwar kurzzeitig seine Führung an Manuel Huber (Losheim am See/DR Germany) – holte sich diese aber zurück und feierte prompt seinen ersten Sieg. „Wow, mein erstes KZ2-Rennen und dann direkt der Sieg. Am Freitag sah es noch gar nicht danach aus. Wir haben aber hart gearbeitet und erhalten nun den Lohn dafür“, strahlte der Rookie. Hinter ihm folgten Tom Lorkowski (Rösrath/MAXIM-Recycling-Racing-Sport), Manuel Huber, Toni Tschentscher (Hohenstein-Ernst/Team NKS for Racing) und Paul-Tobias Winkler (Babenhausen).

Nach seinem beeindruckenden ersten Finallauf, endete für Stell das zweite Finale mit einem Ausfall. Durch einen schlechten Start verlor er Positionen, kämpfte sich aber wieder vor und versuchte wenige Runden vor Ende, am Zweiten Toni Tschentscher vorbei zu gehen. Dabei kollidierten beide und schieden aus. An der Spitze war währenddessen Tom Lorkowski auf und davon. Mit über zwei Sekunden Vorsprung meldete sich der Rösrather mit einem Sieg im Kartsport zurück. „Nach solch einer langen Rennpause direkt zu siegen, macht mich glücklich. Bis vor wenigen Tagen war noch gar nicht sicher, dass ich überhaupt wieder Kart fahre, nun stehe ich als Sieger auf dem Podium. Danke an Michael Schmitz, der mir diesen Start ermöglicht“, kommentierte Lorkowski das Auftaktwochenende des ADAC Kart Masters. Das DR-Kart-Duo Manuel Huber und Toni Greif (Bad Mergentheim/NFS for Racing) schloss die Podestränge ab. Dominik Breier (Villingen-Schwenningen/CRG Racing Germany) und Paul-Tobias Winkler folgten als Vierter und Fünfter.

Meisterschaftsstand KZ2 nach 2 von 10 Läufen:

1. Tom Lorkowski (45 Punkte)
2. Manuel Huber (36 Punkte)
3. Daniel Stell (25 Punkte)
4. Dominik Breier (25 Punkte)
5. Paul-Tobias Winkler (25 Punkte)

Nach diesem aufregenden Auftakt blickt das ADAC Kart Masters erwartungsvoll dem zweiten Saisonrennen entgegen. Vom 21. bis 22. Juni finden im bayerischen Ampfing die Wertungsläufe drei und vier statt.
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