- McLaren- und BMW-Triumph im ADAC GT Masters
- Storm Gjerdrum gewinnt erstmals im ADAC Tourenwagen Junior Cup
- Austrian GT sieht V8-Star-Piloten an der Spitze
Salzburgring. Am vergangenen Wochenende erlebte der Salzburgring sein Comeback im Kalender des ADAC Racing Weekend sowie die Premiere des ADAC GT Masters. Guilherme de Oliveira / Ben Dörr (McLaren 720S GT3 Evo) sowie Tim Zimmermann / Leyton Fourie (BMW M4 GT3 Evo) feierten je einen Sieg in der GT3-Serie. Im ADAC Tourenwagen Junior Cup bejubelte Storm Gjerdrum seinen ersten Triumph und Mike Müller (beide VW up! GTI) bereits seinen vierten Saisonerfolg. Stefan Fuhrmann und Stefan Fuhrmann Jr. (beide Jaguar V8 Star) gewannen die beiden Rennen der Austrian GT, während Markus Key (Oldsmobile) und Daniel Buechi (Camaro GT1) die Lorbeeren in der Youngtimer Touring Car Challenge (YTCC) einsammelten. Die Pfister-Racing Tourenwagen-Challenge (PRTC) sah Dirk Ehlebracht (Chevrolet Cruze Eurocup 1,8 LT V4) und Marcalis Shinaul (Chevrolet Cruze 1,4 LT Turbo) ganz vorne und in den drei Gleichmäßigkeitsprüfungen der VFV GLPpro waren Tymoteusz Rusinek (BMW 445 E36), Dieter Bauer (Lancia Beta Coupe) und Florian Mauhart (PRS Formel Ford F03) nicht zu bezwingen.
Sieg-Premiere für McLaren
Strahlende Gesichter bei Dörr Motorsport nach dem ersten Lauf des ADAC GT Masters am vergangenen Samstag. Die Mannschaft konnte mit Dörr und de Oliveira am Steuer ihren ersten Triumph im GT Masters einfahren, der gleichzeitig der erste Erfolg eines McLaren im ADAC GT Masters war. Am Start positionierte sich de Oliveira hinter Jonathan Cecotto (Ford Mustang GT3) und hielt Rang zwei bis zum ersten Fahrerwechsel. Im Mittelstint fiel Dörr auch aufgrund einer Strafe auf Platz 14 zurück, arbeitete sich aber wieder an die sechste Stelle nach vorne. Im letzten Abschnitt war dann wieder de Oliveira dran, der den McLaren an die Spitze des Feldes führte. Moritz Wiskirchen und Jannes Fittje (beide Mercedes-AMG GT3) beendeten das Rennen als Zweite, Juliano und Sandro Holzem (beide BMW M4 GT3 Evo) sicherten sich den dritten Platz. Im zweiten Durchgang am Sonntag überquerten Fourie und Zimmermann die Ziellinie als Sieger. Dörr und de Oliveira verdienten sich mit Rang zwei ihren zweiten Podestbesuch des Wochenendes, Finn Wiebelhaus und Salman Owega (Ford Mustang GT3) durften als Dritte auf das Treppchen klettern.
Altbekannter und neuer Gewinner
Lauf eins des ADAC Tourenwagen Junior Cup, in dem alle Teilnehmer einen VW up! GTI pilotieren, steuerte auf ein spannendes Finale zu, denn er wurde nach einer Safety-Car-Phase zwei Runden vor Schluss noch einmal freigegeben. Müller musste sich nach dem Restart am Ende der Start/Ziel-Geraden von Gjerdrum und Julian Konrad überholen lassen, bevor Gjerdrum neben die Strecke rutschte und Konrad der neue Führende war. Wenig später war aber auch er auf der langen Geraden fällig und verlor die Spitze an Müller. Der Schweizer verteidigte diese dann gegen seinen ersten Verfolger Finn Niklas Wollnik und freute sich über seinen dritten Triumph in Folge. Wollnik und Konrad sahen die Zielflagge hinter Müller. Der zweite Durchgang endete mit einer roten Flagge, nachdem Paul Hahn sich überschlagen hatte, dabei aber unverletzt blieb. Gjerdrum hatte sich schon vor dem Zwischenfall an den Kopf des Feldes gesetzt und feierte seinen ersten Sieg im ADAC Tourenwagen Junior Cup. Konrad erreichte den zweiten Rang, Alex Mohr stieg als Dritter auf das Podium.
Stefan Fuhrmann und Stefan Fuhrmann Jr. ganz vorne
Im ersten Rennen der Austrian GT schob sich zunächst Manuel Süßenguth (Porsche 991.2 GT3 Cup) an die Spitze, doch nach einer Runde hatte Fuhrmann ihn überholt. In den folgenden Umläufen konnte Süßenguth seinem Vordermann zwar noch folgen, doch dann vergrößerte der Leader seinen Vorsprung mehr und mehr. Den Zielstrich kreuzte Fuhrmann 12,3 Sekunden vor Süßenguth, Herbert Karrer (Porsche 997 GT3 Cup) sicherte sich den dritten Platz. Der zweite Lauf erlebte eine Aufholjagd von Fuhrmann Jr., der mit seinem Jaguar V8 Star aus der letzten Startposition begann und nach sieben Runden als Spitzenreiter geführt wurde. Karrer und Rupert Weissenlehner (Porsche 992 Cup) komplettierten hinter Fuhrmann das Podest, während Vortagesssieger Süßenguth auf Rang eins liegend schon frühzeitig aufgeben musste.
In einem Feld, in dem vor allem Porsche-Modelle zu finden sind, stach der Jaguar V8 Star von Stefan Fuhrmann und Stefan Fuhrmann Jr. nicht nur durch seinen Speed hervor. V8-Star-Fahrzeuge wurden in den Jahren 2001 bis 2003 in der deutschen Rennserie V8 STAR eingesetzt; Motor und Fahrwerk waren bei allen Modellen gleich, nur die Silhouette unterschied sich. „Ich wollte gerne einen Exoten fahren; mein Auto sollte Emotionen wecken und einen tollen Sound haben“, begründet Stefan Fuhrmann seine Fahrzeugwahl. „Zudem ist der Achtzylinder-Motor klasse.“ „Der V8 Star ist anstrengender zu fahren und es kann im Cockpit wirklich warm werden“, sagt Stefan Fuhrmann Jr., bestätigt aber ohne Zweifel, dass es Spaß macht, diesen Renner zu bewegen. So sehr Vater und Sohn Fuhrmann ihren Jaguar V8 Star mögen, die Ersatzteilversorgung könnte auf Dauer zum Problem werden. „Wir haben noch ein paar Teile, aber die Ersatzteile, die wir nicht vorrätig haben, müssen wir selbst herstellen lassen. Und uns kann auch kein Team im Fahrerlager aushelfen, wenn mal etwas fehlt. Also fahren wir nicht mit dem letzten Risiko.“ In Salzburg reichte für die beiden Österreicher auch die defensive Taktik zum Doppelsieg.
Daniel Buechi und Markus Key teilen sich die Erfolge in der YTCC
Die Youngtimer Touring Car Challenge reiste mit 26 Autos zum Salzburgring. In der ersten Runde von Heat eins hatte noch Buechi die Führung in seiner Hand, doch einen Umlauf später wurde schon Key an erster Stelle notiert. Key und Buechi setzten sich schnell vom restlichen Feld ab und Key konnte sich wenig später einen Vorteil von mehreren Sekunden auf seinen ersten Verfolger Buechi erarbeiten. Doch gegen Rennende näherte sich der Camaro-Pilot wieder mit riesigen Schritten dem Spitzenreiter, der sich dann verbremste und seinen Wagen ins Kiesbett eingrub. Die Rennleitung brach mit der roten Flagge ab, damit ging der Sieg laut Reglement an Key. Buechi wurde als Zweiter gewertet, Christophe Gurtler (BMW E30 M3 V8) als Dritter. Im zweiten Rennen übernahm Buechi frühzeitig die Kontrolle auf der Strecke und auch ein Safety Car konnte ihn nicht daran hindern, als erster ins Ziel zu fahren. Gurtler und Key begleiteten ihn auf das Podium. Im dritten Durchgang rollte Buechi in der Anfangsphase aus; es gewann Key vor Gurtler und Volker Schneider (Ford Sierra RS 500).
Turbulentes erstes Rennen in der PRTC
Ehlebracht heißt der Sieger des ersten Laufs der Pfister-Racing Tourenwagen-Challenge. Als Zweiter aus Umlauf eins gekommen, fiel er zunächst an die dritte Stelle zurück. Doch dann schieden zuerst der zweitplatzierte Sanel Cehic (Chevrolet Cruze Eurocup 1,8 LT V4) und dann der Führende Shinaul aufgrund technischer Probleme aus, so dass Ehlebracht kampflos Position eins bekam und diese bis zum Schluss behielt. Der erst 15 Jahre alte Ben Marquardt eroberte Rang zwei vor Alexander Hill (beide Chevrolet Cruze Eurocup 1,8 LT V4). Im zweiten Heat hatten Shinaul und Cehic mehr Glück, sie erreichten am frühen Sonntagvormittag das Ziel als Erster (Shinaul) und Zweiter (Cehic). Für Ehlebracht blieb der dritte Platz.
Herausforderung Gleichmäßigkeit
Das große Feld der VFV GLPpro wurde auf drei Gleichmäßigkeitsprüfungen aufgeteilt. In der Gruppe A der Tourenwagen & GT war Rusinek der gleichmäßigste Starter und gewann vor Jo Rimpl (Porsche 944 Turbo S) sowie Oliver Neidull (Porsche 911 Carrera 3,0). Die gleichmäßigsten Rundenzeiten in der Gruppe B der Tourenwagen & GT realisierte Bauer, der sich so den ersten Platz vor Marcus Schmid (Volkswagen Polo 86c) und Maximilian Schewe (Porsche 944) holte. Die Gruppe der Formel & Sportwagen entschied Mauhart für sich, gefolgt von Michael Dolzer (FB4 Swift Formel Ford) und Silvio Keilig (Melkus Mb90).