- Entscheidende Saisonphase beginnt für alle Rennserien.
- Neue Elektro-Nachwuchsklasse NXT Gen Cup feiert Debüt in Deutschland.
- Historische Tourenwagen und Formelfahrzeuge des Ostens runden Programm ab.
München. Das ADAC Racing Weekend geht vom 28. bis 30. Juli in der Motorsport Arena Oschersleben mit einer Premiere in die zweite Saisonhälfte. Erstmals startet eine reine Elektro-Rennserien auf der Breitensportplattform. Der neue NXT Gen Cup ist die weltweit erste elektrische Tourenwagenserie für Nachwuchsfahrer und feiert in der Magdeburger Börde seine Deutschland-Premiere. Auch Freunde des konventionellen Motorsports kommen auf ihre Kosten und dürfen sich auf das GTC Race, die Spezial Tourenwagen Trophy (STT), den ADAC Tourenwagen Junior Cup und den NATC freuen, während Fans historischer Tourenwagen die Tourenwagen Classic und die HAIGO Tourenwagen im Auge behalten sollten. Historische Formelboliden hat die HAIGO ebenfalls im Gepäck. Alle Rennen werden im kostenlosen Live-Stream unter
youtube.com/@adacmotorsports gezeigt; die Übertragung startet am Samstag um 10:55 Uhr und am Sonntag um 9:40 Uhr.
Im GTC Race geht es auf die Zielgerade der Saison, in Oschersleben nehmen die Teilnehmer schon das zweitletzte Rennwochenende des Jahres unter ihre Räder. Julian Hanses (Audi R8 LMS GT3) möchte seinen Vorsprung von über fünf Punkten auf Moritz Wiskirchen (Audi R8 LMS GT3) in der GT3-Gesamtwertung des GT Sprints weiter ausbauen, während seine Verfolger auf eine Schwäche des GTC-Förderpiloten warten. In der GT4-Wertung geht es noch enger zu, zwischen dem führenden Leo Pichler (Porsche 718 Cayman GT4) und dem auf Rang drei notierten Jay Mo Härtling (Mercedes-AMG GT4) liegen gerade einmal zwei Zähler. Die Klasse 3, in der unter anderem Cup-Fahrzeuge startberechtigt sind, wird aktuell von Fabian Kohnert (Porsche 911 GT3 Cup) angeführt. Im GT60 powered by Pirelli heißen die Spitzenreiter Hanses (GT3), Joel Mesch und Tim Neuser (beide Mercedes-AMG GT4) sowie Denis Liebl (KTM X-Bow GTX, Klasse 3).
Die STT begeistert in diesem Jahr mit viel Abwechslung auf dem Podest. Bisher haben sich fünf verschiedene Piloten in die Siegerliste eingetragen, einzig Stefan Wieninger (Audi R8 LMS Evo) feierte bisher zwei Triumphe. Jürgen Bender (Chevrolet Corvette C7 GT3) wartet hingegen noch auf seinen ersten großen Erfolg in diesem Jahr, nachdem er Oschersleben 2021 als Doppelsieger verlassen konnte. Aufgrund eines Motorschadens musste er die beiden Durchgänge Anfang Juli auf dem Nürburgring auslassen, arbeitet nun aber mit Hochdruck daran, wieder dabei zu sein.
Bei den Tourenwagen Classic kommt Altfrid Heger als Tabellenführer in die Magdeburger Börde. Der ehemalige DTM-Pilot bewegt einen Porsche 911 GT3 Cup aus dem Jahr 2001, ein im Starterfeld der klassischen Fahrzeuge eher jüngeres Modell. Den ältesten Renner fährt Jens Weimann; sein Ford Escort RS 2000 stammt aus 1975. Gerade einmal drei Jahre jünger ist der Opel Kadett C Coupé von Bernhard Schmidbauer, das zweitälteste Auto im Feld.
Im ADAC Tourenwagen Junior Cup, in dem alle Starter einen einheitlichen VW up! GTI pilotieren, hat sich am Nürburgring überraschend Mattis Pluschkell an die Spitze der Fahrerwertung gesetzt. Der Neuling war in beiden Durchgängen in der Eifel nicht zu schlagen und hat nun bereits drei Siege auf seinem Konto. Doch ausruhen kann sich der Rostocker noch lange nicht, denn hinter ihm lauern die beiden Routiniers Leon Arndt und Linus Hahne. Letztgenannter hat mit einem ersten und einem zweiten Platz beim Saisonauftakt 2022 bereits unter Beweis gestellt, dass ihm die Strecke nahe Magdeburg liegt, während Arndt damals immerhin eine zweite Position mit nach Hause bringen konnte.
Mit dem NXT Gen Cup können sich die Zuschauer auf eine ganz besondere Premiere freuen, denn erstmals wird die rein elektrische Nachwuchsrennserie in Deutschland Station machen. Die 14 bis 25 Jahre alten Piloten haben dabei einen einheitlichen LRT NXT1 in ihren Händen, das auf Basis des Mini Cooper SE aufgebaut wurde. Den Saisonauftakt im schwedischen Falkenberg, an dem 18 Talente aus sechs verschiedenen Nationen teilnahmen, entschieden Elias Adestam aus Schweden und der US-Amerikaner Ellis Spiezia für sich.
Mit dem NATC werden vor allem ambitionierte Hobbyrennfahrer angesprochen. Üblicherweise werden fast alle Rennwochenenden in Oschersleben bestritten und meistens besteht ein NATC-Wochenende aus zwei Sprints sowie einem Endurance-Rennen. Die Sprints gehen über die Dauer von 20 Minuten und werden von einem Fahrer absolviert, während der Endurance-Lauf, in dem sich bis zu drei Piloten ein Auto teilen können, erst nach 60 Minuten abgewinkt wird. Sprint- und Endurance-Ergebnisse werden in einer Gesamtwertung zusammengefasst, die aktuell von Michael Stutzke (BMW 318ti Cup) angeführt wird.
Einen besonderen Leckerbissen bieten die beiden HAIGO-Serien, in denen ausschließlich Tourenwagen bzw. Formelfahrzeuge zusammengefasst sind, die bis 1990 im ehemaligen Ostblock gebaut wurden. Mit seinem 1973 produzierten Melkus PT 73 steuert Norbert Haupt den ältesten Formelwagen; er tritt dabei unter anderem gegen den Melkus M 90 von Nils-Holger Wilms aus dem Baujahr 1990 an. Der älteste Tourenwagen ist der 1968 gebaute Skoda MB1000 RS von Jens Vogt; der Skoda hat damit noch einmal fünf Jahre mehr auf seinem Buckel als das betagteste Formelauto. Der Lada Samara von Dieter Hoffmann ist ganze 21 Jahre jünger und damit das modernste Modell im Tourenwagen-Feld der HAIGO.
Der Freitag startet um 9:15 Uhr mit dem freien Training des NXT Gen Cup und endet um 16:50 Uhr mit dem Qualifying des GT60 powered by Pirelli. Am Samstag geht es um 8:00 Uhr mit dem ersten Qualifying des NATC Sprint los, die Zielflagge des zweiten Rennens des NXT Gen Cup beschließt um 18:35 Uhr den zweiten Tag. Auch am Sonntag dürfen die Piloten des NATC mit einem Sprint-Qualifying wieder um 8:00 Uhr beginnen; den Abschluss des Sonntags bildet um 17:40 Uhr das Ende des zweitens Laufs der HAIGO Tourenwagen.