- Deutsches Talent holt Titel beim ersten Matchball am Samstag auf dem Nürburgring
- Robin Siegert baut Vorsprung auf Platz zwei weiter aus
- Kiefer Racing-Duo aus Thias Wenzel und Anina Urlaß mit starken Rennen
Nürburgring. Fynn Kratochwil nutzte seine Chancen zur sechsten Runde des Northern Talent Cup 2025 direkt im ersten Rennen auf dem Nürburgring und sicherte sich den Sieg und den Titel der Nachwuchsserie mit einer überragenden Leistung. Auch das zweite Rennen im Rahmen der Internationalen deutschen Meisterschaft am Sonntag konnte der Mass Sports Racing by Jrp Motorsport Team-Fahrer für sich entscheiden und krönte damit das perfekte Wochenende bei bestem Wetter in der Eiffel.
Der vom Motorsport Team Germany geförderte Pilot sicherte sich die Pole-Position am Samstag und am Sonntag, machte es in beiden Rennen jedoch spannend. Er gewann mit jeweils 0,018 Sekunden und 0,005 Sekunden Vorsprung nach zahlreichen Überholmanövern und Duellen im Laufe der beiden 16 Runden langen Rennen. Mit 266 Punkten auf seinem Konto liegt er vor dem Saisonfinale unüberholbar an der Spitze und darf sich nun Northern Talent Cup Champion nennen.
„Bereits im ersten Qualifying am Samstag gelang es mir, die Pole Position zu sichern – ein starkes Signal für den weiteren Verlauf des Wochenendes“, so der 15-Jährige. „Im darauffolgenden Rennen bot sich mir direkt die Gelegenheit, meinen ersten Matchpoint in der Meisterschaft auszuspielen. Es entwickelte sich ein spannendes Duell bis zur letzten Runde. Mit einem Kampf in der letzten Runde konnte ich nicht nur das Rennen gewinnen, sondern auch die Meisterschaft frühzeitig für mich entscheiden – ein unvergesslicher Moment“, strahlt er.
Kratochwil schildert sein perfektes Wochenende weiter: „Trotz dieses Erfolgs richteten wir den Fokus sofort auf den Sonntag. Unser Ziel war klar: die maximale Punktzahl mitzunehmen. Im zweiten Qualifying gelang mir erneut die Pole Position. Auch das Sonntagsrennen entschied sich in einem packenden Kampf in der letzten Runde, den ich für mich entscheiden konnte. Am Ende war es ein perfektes Wochenende: zwei Poles, zwei Siege und der Titelgewinn im Northern Talent Cup. Ein Ergebnis, das ohne die großartige Unterstützung meines Teams und aller, die hinter mir stehen, nicht möglich gewesen wäre. Vielen Dank an euch alle!“
Robin Siegert hatte ebenso ein starkes Wochenende und belegte jeweils den zweiten Platz im Qualifying und den dritten Platz in den Rennen. „Das Wochenende verlief für mich sehr, sehr gut. Ich konnte gleich von Anfang an vorne mitfahren, was ich nicht erwartet hätte, da ich die Strecke nicht kannte“, sagte er. Doch der 14-Jähirge wurde von Lauf eins disqualifiziert, da er das vorgeschriebene Mindestgewicht mit Motorrad nicht erreichte. „Im Qualifying holte ich Platz zwei und im ersten Rennen lag ich zwischenzeitlich vorne, es gab aber viele Überholmanöver und am Ende war es ein echt guter Dritter. Leider wurde der mit aberkannt, weil mein Motorrad ein bisschen zu leicht war. Deshalb wurde ich disqualifiziert“, erklärt er.
„Das Qualifying am Sonntag war wieder sehr, sehr gut. Nach einem guten Start im Rennen konnte ich mich auf Rang zwei positionieren und wir sind in der Gruppe etwas davongefahren. Auf der Zielgeraden war es wieder sehr knapp und ich konnte einen dritten Platz holen. Das Gewicht hat dieses Mal gestimmt. Wir haben sehr gut gekämpft, ich habe mein Bestes gegeben“, berichtet der Motorace Academy Germany-Fahrer weiter zufrieden und freut sich nun auf die siebte Veranstaltung in den Niederlanden.
„Der Freitag war schwer für mich ich konnte keine schnelle Runde alleine fahren. Am Samstag startete ich von Platz sechs, was eine solide Ausgangsposition war“, beginnt Thias Wenzel. Nach einigen Überholmanövern im ersten Rennen landete der Kiefer Racing-Pilot als Dritter auf dem Podium. „Ich war aber nicht ganz zufrieden damit“, äußert er.
„Am Sonntag war es morgens kalt und ich habe versucht gute Runden zu fahren aber es reichte nur für Startplatz zehn“, so der 16-Jährige weiter, der im Qualifying sogar stürzte. „Das zweite Rennen war für mich fast genauso wie am Samstag, nur besser. Mit dem Ende war ich aber nicht zufrieden, da ich noch ein paar Positionen verlor und nur als Fünfter ins Ziel kam. Vom zweiten Rennen konnte ich aber ein paar Dinge lernen, zum Beispiel wie ich in der letzten Runde, beziehungsweise in der letzten Kurve richtig fahren muss, sodass ich mit einer guten Position rauskomme“, fügt Wenzel hinzu.
Seine Teamkollegin bei Kiefer Racing, Anina Urlaß war mit zwei vierten Plätzen durchaus zufrieden. „Die Freien Trainings liefen sehr gut. Ich hatte eine gute Pace und ein gutes Setup. Für das erste Qualifying haben wir dann noch etwas Kleines verändert, das lief dann auch gut und ich holte Startplatz drei für den Samstag“, beginnt die Pilotin, die wie Kratochwil vom Motorsport Team Germany unterstützt wird.
„Im Rennen lief es auch super, ich konnte meine Long-Lap schnell absolvieren und direkt wieder an die Gruppe heranfahren. Am Ende dann Platz fünf im Rennen, aber durch eine Disqualifikation Platz vier. Damit war ich auch zufrieden“, so die 15-Jährige, bevor sie ergänzt: „Das zweite Qualifying lief nicht so wie geplant, weil alle hinter mir hergefahren sind. Deshalb landete ich nur auf Platz sieben. Aber im zweiten Rennen war es dann sogar besser als im ersten. Ich konnte direkt mit der Führungsgruppe mitkämpfen und führte sogar eine Runde lang. Am Ende kam nur Platz vier heraus, aber ich habe viel gelernt und blicke jetzt positiv auf Assen.“
Tudor Dedea erlebte ein aufregendes Rennwochenende, nahm trotz einiger Schwierigkeiten aber erneut wichtige Lektionen mit. „Im ersten Qualifying gelang mir eine gute Rundenzeit bis ich im letzten Turn aufgrund einer leichten Kollision stürzte, wodurch ich als Strafe von Startplatz 17 auf Startplatz 20 versetzt wurde. Im ersten Rennen konnte ich einen Sturz verhindern, aber dabei ging mein Airbag auf und ich fuhr das Rennen so weiter“, berichtet der 14-Jährige, der schließlich auf Rang 19 ins Ziel kam.
„Das zweite Qualifying verlief für mich nicht wie erwartet und ich stand für das zweite Rennen nur auf Startplatz 23. Der Start gelang mir und ich machte gleich fünf Plätze gut. Das restliche Rennen konnte ich super mit der Mittelgruppe mithalten und auch wenn es viele Überholmanöver zwischen uns gab, kam ich am Ende als 19. ins Ziel. Nicht das Ergebnis auf das ich gehofft hatte, dennoch habe ich auch dieses Wochenende sehr viel dazu gelernt“, resümiert der Tudor Racing-Fahrer.
In weniger als zwei Wochen reisen die Nachwuchspiloten zum großen Saisonfinale, das sie vom 19. bis 21. September zurück auf den TT Circuit in Assen bringt. Dort gehen sie an der Seite der Britischen Superbike Meisterschaft an den Start.