- Rahel Frey und Philip Geipel feiern ersten Sieg im Audi R8
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Tabellenführer Ludwig/Asch scheiden nach Startunfall aus
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Verfolger Baumann holt mit Spengler im BMW Punkte auf
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Titelentscheidung bei den Gentlemen und in der Teamwertung erst am Sonntag
Hockenheim. Packender kann eine Meisterschaftsentscheidung nicht sein als im ADAC GT Masters: Beim spannenden Finale in Hockenheim fallen die Titelentscheidungen in allen drei Wertungen erst im letzten Saisonlauf am Sonntag. Während Rahel Frey (29, CH) und Philip Geipel (28, Plauen/beide YACO Racing) über den ersten Sieg im ADAC GT Masters mit ihrem Audi R8 jubelten, war der Frust bei den Tabellenführern Luca Ludwig (26, Bonn) und Sebastian Asch (29, Ammerbuch/beide Team Zakspeed) im Mercedes-Benz SLS AMG nach einem Aus bereits in der Startrunde groß. Verfolger Dominik Baumann (22, A) fuhr mit Unterstützung von DTM-Star Bruno Spengler (32, CA/beide BMW Sports Trophy Team Schubert) auf Rang vier und machte vor dem letzten Saisonrennen am Sonntag zwölf Punkte auf die Tabellenführer gut. Bei Frey, Geipel und YACO war der Jubel über den ersten Sieg bei Spätsommerwetter in Hockenheim groß. „Heute ist ein wahrer Feiertag, passend zum 25. Tag der deutschen Einheit gewinnt ein Team aus Sachsen erstmals im ADAC GT Masters“, jubelte Geipel. Das Finalrennen mit der Titelentscheidung im ADAC GT Masters überträgt SPORT1 am Sonntag ab 13:00 Uhr.
Stolz scheidet nach kurzer Führung schnell aus
Das vorletzte Saisonrennen begann mit einer Schrecksekunde. Nach einem Unfall von Neueinsteiger Nicklas Mackschin (20, Barsinghausen/BMW Sports Trophy Team Schubert) im BMW Z4 wurde das Rennen mit der roten Flagge abgebrochen. Mackschin blieb unverletzt und konnte sich eigener Kraft aus dem Fahrzeug befreien. Eine Schrecksekunde gab es auch für Tabellenführer Asch und Titelkontrahent Bachler (24, A/GW IT Racing Team Schütz Motorsport). In der zweiten Kurve kollidierte Asch mit dem Porsche 911 von Bachlers Teamkollege Christian Engelhart (28, Kösching). Weder der Mercedes-Benz noch der Porsche konnte das Rennen fortsetzen. Während Asch/Ludwig im Finalrennen am Sonntag einen zweiten Matchball haben, den Titel zu gewinnen, endeten die Titelträume von Bachler, der am Sonntag keine rechnerische Chance mehr hat, Meister zu werden.
Nach kurzer Unterbrechung wurde das Rennen über eine neue Distanz von 50 Minuten fortgesetzt. Polesetter Luca Stolz (20, Brachbach/Bentley Team HTP) setzte sich beim Restart im Bentley Continental vor Rahel Frey im Audi und Nico Verdonck (29, BEL/Lambda Performance) im Ford. Die Führung des Bentley währte nur vier Runden. Dann rollte Stolz ohne Vortrieb auf der Strecke aus und Frey übernahm die Spitze. Der Schweizerin blieb trotz hohem Druck von Verdock cool, der Boxenstopp verschaffte dem Audi-Team an der Spitze Luft. Während die Verfolger im Ford fünf Sekunden verloren, funktionierte der Fahrerwechsel von Frey auf Geipel reibungslos. Fabian Hamprecht (20, Hagen) übernahm durch den längeren Stopp des Ford im Bentley die Rolle Verfolgers, kam aber nicht in Schlagdistanz zu Geipel und beendete das Rennen mit Clemens Schmid (25, A/beide Bentley Team HTP) auf Rang zwei.
„Der Sieg ist der Wahnsinn“, jubelte Frey über ihren Triumph im ADAC GT Masters. „Pech und Glück liegen nah zusammen. Nach dem ersten Start wurden wir schon umgedreht, doch beim Restart konnten wir unseren Startplatz wieder einnehmen und anschließend waren wir konstant schnell unterwegs. Es war ein toller Lohn für die harte Arbeit des gesamten Teams.
„Ein tolles Gefühl“, freute sich auch Geipel. „Rahel hat eine unglaublich gute Leistung gezeigt. Nach dem Startunfall war unser Audi nicht mehr ganz optimal eingestellt und in so einer Situation cool zu bleiben, und das Rennen zu gewinnen, war eine tolle Leistung.“
In einem Duell im Rang vier setzten sich Stefan Wackerbauer (19, Landshut)/Kelvin van der Linde (19, ZA/beide C.Abt Racing) im Audi R8 gegen dem BMW von Baumann/Spengler durch. Durch Platz vier reduzierte Baumann seinen Rückstand vor dem Finalrennen auf 19 Zähler.
Andreas Wirth (30, Heidelberg)/Daniel Keilwitz (26, Villingen/beide Callaway Competition) kämpften sich nach einem turbulenten Rennen in ihrer Corvette auf Rang fünf nach vorn, Verdonck und Teamkollege Frank Kechele (29, München) beendeten das Rennen im Ford GT auf Rang sieben hinter dem Audi R8 von Edward Sandström (36, S)/Daniel Dobitsch (31, A/kfzteile24 MS Racing). In einem weiteren Audi R8 wurden Jordan Lee Pepper (19, ZA)/Nicki Thiim (26, DK/C.Abt Racing) Siebte.
Auch in der Gentlemenwertung wurde die Titelentscheidung auf Sonntag vertagt. Marc Gassner (24, Kempen) belegte mit Florian Strauß (30, Berlin/beide MRS GT-Racing) im Nissan GT-R Gesamtrang neun und feierte damit seinen dritten Klassensieg vor Tabellenführer Andreas Weishaupt (42, Ulm/C.Abt Racing), der im Audi R8 mit Christer Jöns (28, Ingelheim) als Zweiter in der Gentlemen-Klasse und Zehnter in der Gesamtwertung ins Ziel kam.
Offen ist der Kampf um die Teamwertung: Vor dem Finalrennen liegen das BMW Sports Trophy Team Schubert und das Team Zakspeed punktgleich auf Rang eins. Nur das BMW-Team und die Mercedes-Benz-Mannschaft haben am Finalrennen am Sonntag noch Chancen auf den Sieg in der Teamwertung.
Titelthriller am Sonntag
Tabellenführer Ludwig hat am Sonntag nicht nur 19 Punkte Vorsprung in der Meisterschaft, sondern auch einen guten Startplatz. Der Sohn von Tourenwagenlegende Klaus Ludwig startet als Zweiter aus der ersten Reihe, dahinter gehen die beiden Audi von Sandström und Thiim ins Rennen. Titelkontrahent Baumann startet als Sechster in die finalen 60 Rennminuten der Saison 2015.
Ergebnis Rennen 1:
1. Rahel Frey/Philip Geipel (YACO Racing-Audi R8 LMS ultra), 30 Runden
2. Clemens Schmid/Fabian Hamprecht (Bentley Team HTP-Bentley Continental GT3), +3,692 Sek.
3. Stefan Wackerbauer/Kelvin van der Linde (C.Abt Racing-Audi R8 LMS ultra), +8,040 Sek.
4. Bruno Spengler/Dominik Baumann (BMW Sports Trophy Team Schubert-BMW Z4 GT3), +9,709 Sek.
5. Andreas Wirth/Daniel Keilwitz (Callaway Competition-Corvette Z06.R GT3), +10,819 Sek.
6. Daniel Dobitsch/Edward Sandström (kfzteile24 MS RACING-Audi R8 LMS ultra), +13,262 Sek.